Halbfinal-Sieg gegen Frankreich Dreimal die Bestnote – dieses DFB-Trio glänzt auf dem Weg ins Finale
Alexandra Popp (Mitte): Die Kapitänin führte das DFB-Team mit einem Doppelpack gegen Frankreich ins EM-Endspiel gegen England. Die Einzelkritik zum Halbfinal-Erfolg.
Merle Frohms: Sah bei ihrem ersten Turniergegentor unglücklich aus, als der Ball vom Pfosten über ihren Rücken ins Tor prallte, rettete die DFB-Elf aber mit mehreren starken Paraden, vor allem mit der Faust bei hohen Hereingaben herausragend. NOTE 3
Giulia Gwinn: Die Bayern-Außenverteidigerin lebte vor allem in Hälfte eins ihren Offensivdrang voll aus, sorgte so zusammen mit Flügelkollegin Jule Brand immer wieder für Überzahl. In Halbzeit zwei mehr defensiv gefordert, konnte wiederholt französische Sturmläufe stoppen. NOTE 2
Kathrin Hendrich: Zu passiv im Zweikampf gegen die quirlige Diani, die durch ihren Abschluss das Eigentor Frohms‘ provozierte. Ansonsten kaum in direkte Zweikämpfe verwickelt, konnte sich auf die Spieleröffnung konzentrieren. NOTE 3
Marina Hegering (bis 81.): Kapitaler Bock in der 67., als sie blind nach hinten spielte und Frohms den Schuss der heranstürmenden Französin entschärfen musste. Auch ansonsten fehleranfällig, konnte nur eine lange Spieleröffnung an die Mitspielerin anbringen, jedoch stark in Luftzweikämpfen. NOTE 3
Felicitas Rauch: Schaltete in der ersten halben Stunde Frankreichs Flügelstürmerin Diani konsequent aus, zwang sie sogar zu einem Wechsel auf die linke Flanke, in der zweiten Hälfte zunehmend in der gegnerischen Hälfte anzutreffen, viele Ballgewinne und Impulse fürs Offensivspiel Deutschlands. NOTE 2
Lena Oberdorf: Abgezockte Leistung der erst 20-jährigen Wolfsburgerin. Verteilte als zentrale Regisseurin Kommandos und Zuspiele, zermürbte die Französinnen aber vor allem als nimmersatter Staubsauger, der keinem Zweikampf aus dem Weg ging. Eine Sechserleistung wie aus dem Lehrbuch. NOTE 1
Lina Magull (bis 68.): Schon früh stehend K.o., kämpfte sie sich zumindest noch in die zweite Hälfte. Kann froh sein, dass sie für eine Flugeinlage in Hälfte eins nicht Gelb sah. Auch gegen den Ball ein Schatten ihrer Selbst (nur drei von neun Zweikämpfen gewonnen). NOTE 4
Sara Däbritz (bis 68.): Unauffällige Leistung der Frankreich-Legionärin. Im Passspiel sicher, jedoch ohne bemerkenswerten Einfluss aufs Offensivspiel. NOTE 4
Svenja Huth (bis 90.+1): Butterweiche Flanke, die zu Popps 1:0 führte, zielgenaue Flanke auf Popps Kopf zum 2:1 – die Außenstürmerin hat ihren Job gegen Frankreich definitiv erledigt. Nicht nur wegen ihrer zwei Vorlagen, sondern auch wegen ihrer vielen unermüdlichen Flügelläufe: NOTE 1
Alexandra Popp: Brachte Deutschland mit 1:0 in Führung, indem sie schneller als Freund und Feind den Bestimmungsort von Huths Flanke antizipierte, lief auch beim 2:1 herausragend ein und wuchtete den Ball per Kopf unhaltbar ins Tor. Steht vorm Finale nun mit sechs Turniertoren gleichauf mit Englands Beth Mead. Eine Torjägerin von Weltformat. NOTE 1
Jule Brand: Die Jüngste nutzte ihr Startelfdebüt, um mit einer forschen Leistung auf sich aufmerksam zu machen. Traute sich Dribbling um Dribbling zu und wirbelte damit einigen Staub in der französischen Defensive auf. Profilierte sich jedoch nicht nur als Edeltechnikerin, sondern auch als Kampfschwein, ließ keinen Zweikampf aus, sicherte Deutschland so wichtige Bälle. NOTE 2
Sydney Lohmann (hinter Alexandra Popp, ab 68.): Glänzte vor allem mit körperlichem Einsatz gegen die sich aufreibenden Französinnen, 100-prozentige Quote in Luftzweikämpfen. NOTE 3
Linda Dallmann (ab 68.): Mit der Riesenchance zum 3:1, Verteidigerin Karchaoui lenkte ihren Abschluss aus zwölf Metern aber im letzten Moment um den linken Pfosten. Ansonsten unauffällig. NOTE 3
Sara Doorsoun (rechts, ab 81.): Zu wenig Spielzeit und Szenen. OHNE NOTE
Tabea Wassmuth (ab 90.+1.): Zu wenig Spielzeit und Szenen. OHNE NOTE