Europa League: Eintracht Frankfurt in der Einzelkritik gegen den FC Barcelona

Eintracht Frankfurt hat im Hinspiel des Viertelfinales der Europa League den FC Barcelona an seine Grenzen geführt. Entscheidend war dafür eine geschlossene, starke Leistung als Kollektiv. Die SGE in der Einzelkritik.

Kevin Trapp: Musste bereits nach drei Minuten hellwach sein, als er einen gefährlichen Distanzschuss von Ferran Torres gekonnt über die Querlatte lenkte. Kurz darauf stark auf der Hut gegen Aubameyang, machte gut die kurze Ecke zu (17.). Wie schon in den Wochen zuvor ein sicherer Rückhalt gegen eine vor allem im ersten Durchgang harmlose Barca-Offensive. Beim Ausgleich durch Ferran Torres machtlos (66.). Wenn überhaupt, dann mit kleineren Wacklern. Note 2

Martin Hinteregger: Hatte als Abwehrchef in der Dreierkette viel mit Ex-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang zu tun, den Gabuner aber weitestgehend gut unter Kontrolle. Ließ im Abwehrverbund mit seinen Kollegen bis zur Pause nur zwei Schüsse der Katalanen zu. Wurde nach einem starken Ballgewinn mit einem durchdringenden "Hinti" von den Rängen bejubelt (56.). Der Österreicher war ein guter Abwehrchef. Note 2

Tuta: Mit einer Ungenauigkeit im Aufbauspiel, als ein geplanter Pass auf Kostic in den Füßen des Gegners landete (22.). Wurde mit laufender Spieldauer etwas sicherer. Weitere Schlampigkeiten beim Herausspielen aus der Defensive (56.) verhinderten aber eine bessere Bewertung. Sah nach einer guten Stunde dazu erst die Gelbe Karte und flog kurz darauf nach überhartem Einsatz gegen Pedri mit Gelb-Rot vom Platz. Note 4

Evan N’Dicka: Seltsamer Querschläger, als er Aubameyang am Hinterkopf traf und damit seine Nebenleute in Bedrängnis brachte (17.). Auch danach immer wieder ein Unsicherheitsfaktor, da er die Bälle schlampig von hinten herausspielte. Stabilisierte sich mit zunehmender Spieldauer und schaltete sich auch immer wieder ins Offensivspiel mit ein. Hätte mit einer sensationellen Körpertäuschung beinahe das 2:1 vorbereitet. Note 3

Kristijan Jakic: Wichtiger Balleroberer im defensiven Mittelfeld, leitete so einige Angriffe ein. Offensiv erst in der 26. Minute auffällig, sein Abschluss geriet aber zu zentral und harmlos. In der Zentrale immer eng am Gegenspieler, wach in den Zweikämpfen. Bot sich immer wieder an und war gedankenschnell im Kopf. Note 2

Djibril Sow: Der Schweizer hätte Frankfurt in Führung bringen müssen, als er es aus zentraler Position zu genau machen wollte und den Ball wenige Zentimeter links am Tor vorbeischoss (6. Minute). Ansonsten absolvierte der Spielgestalter insgesamt eine eher unauffällige Partie mit wenig Höhen und wenig Tiefen. Note 3

Ansgar Knauff: Hatte den ersten Abschluss der SGE zu verzeichnen (5. Minute), sein Schuss aus halbrechter Position wurde aber gut zwei Meter zur Ecke abgefälscht. Kurz darauf ebenfalls einschussbereit, als Gavi in letzter Sekunde klärte (10.). Traf nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff sehenswert zur Frankfurter Führung (48.), auch sonst mit seinen Flügelläufen über rechts eine Bereicherung für das Frankfurter Spiel. Note 2

Filip Kostic: Wie gewohnt umtriebig auf der linken Seite. Die offensive Aufstellung Glasners sorgte dafür, dass Kostic zudem immer wieder Anspielstationen hatte und die linke Seite nicht alleine beackern musste. Fiel es allerdings schwer, Abnehmer für seine Flanken ins Zentrum zu finden. Kassierte kurz vor Pausentee für einen übermotivierten Einsatz die Gelbe Karte (45.+1). Nicht das beste Spiel des Serben, aber der Einsatz stimmte zweifellos. Note 2

Jesper Lindström: Setzte gemeinsam mit Knauff immer wieder Akzente in der Offensive. Dazu mit guter Übersicht, beispielsweise in Minute 27, als er schön die Seite verlagerte und Kostic bediente. Probierte es selbst auch mal aus der Distanz (36., 43.), wird aber in dieser Saison wohl nicht mehr zum Goalgetter. Er verzog jeweils knapp. Hatte die große Chance auf das 2:0 (50.). Nach der Frankfurter Führung auch mit konsequenter Rückwärtsbewegung. Insgesamt eine tolle Partie des Dänen. Note 2

Daichi Kamada: Beackerte insbesondere in der Anfangsphase zusammen mit Kostic die linke Seite und kreierte so diverse gefährliche Offensivaktionen der Eintracht. Rieb sich auch in der Defensivarbeit mit auf. Gute Laufwege, ausbaufähige Entscheidungsfindung. Note 2

Rafael Borré: Als einziger "Stürmer" tat sich der Kolumbianer etwas schwer gegen die Innenverteidigung Barcelonas. Dennoch war er keineswegs auf sich allein gestellt, sondern bot sich immer wieder als zweikampfstarke Anspielstation an. Setzte zudem Altstar Gerad Piqué bis zu dessen früher Auswechslung (23.) mit seinem Anlaufen immer wieder unter Druck. Note 3

Jens Petter Hauge (ab 73. Minute für Lindstroem): Fügte sich mit einem schlampigen Fehlpass ins Spielgeschehen ein. Sonst um Entlastung für sein Team bemüht. Ohne Note.

Almamy Touré (ab 80. für Kamada): Sollte nach dem Platzverweis für Tuta für Stabilität in der Fünferkette sorgen. Gelang. Ohne Note.

Ragnar Ache (ab 89. für Borré): Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note

Sebastian Rode (ab 89. für Jakic): Kam ebenfalls zu spät für eine Bewertung. Ohne Note