EM 2021: Das Zwischenzeugnis der deutschen Nationalmannschaft
Mit einer Niederlage, einem Sieg und einem Remis hat sich die deutsche Mannschaft für das Achtelfinale der EM qualifiziert. Die Leistungen waren ordentlich, gut und schlecht. Ein Zwischenfazit. (Anmerkung: Die Noten ergeben sich aus dem Durchschnitt der bisherigen Spielerbenotungen bei diesem Turnier)
Manuel Neuer: Der Welttorhüter hatte bislang nur wenige Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, kassierte allerdings bereits fünf Gegentore. Zu viele. Gegen Ungarn mit kleinen Wacklern. Note 3
Robin Gosens: Nach einer ordentlichen Partie gegen Frankreich sowie einer Gala gegen Portugal folgte gegen Ungarn ein schwächeres Spiel des linken Außenspielers. Was Kampf und Einsatz angeht, einer der besten deutschen Spieler der Gruppenphase. Note 2,7
Antonio Rüdiger: Spielt bislang eine unauffällige EM – was als Verteidiger erst einmal eine gute Nachricht ist. Fiel zum Ende des Portugal-Spiels mit ein, zwei Unkonzentriertheiten auf. Sonst defensiv solide. Note 3
Mats Hummels: Der Weltmeister und Rückkehrer startete mit seinem Eigentor gegen Frankreich unglücklich ins Turnier. Überzeugte sonst aber sowohl mit starken Diagonalbällen als auch sehr gutem, offensivem Stellungsspiel. Note 2,3
Matthias Ginter: Der Gladbacher erfüllte seine Rolle als solider Defensivanker gewissenhaft. Gegen Frankreich mit der beste Spieler. Nach vorne noch mit viel Luft nach oben. Insbesondere bei den Halbfeldflanken oft zu planlos. Note 3
Joshua Kimmich: Gegen Frankreich offensiv harmlos – gegen Portugal dagegen umso besser. Tat sich dann gegen tiefstehende Ungarn auf der rechten Seite sehr schwer. Wechselte im Laufe des Spiels ins Zentrum, wo er mit Goretzka gut harmonierte. Note 3
Ilkay Gündogan: Der Stratege von Manchester City agierte bislang unter seinen Möglichkeiten – insbesondere offensiv, was allerdings auch mit seiner tiefstehenden Rolle im DFB-Team zu tun hat. Könnte sich dennoch mehr trauen. Sollte etwas offensiver eingesetzt werden. Note 3,3
Toni Kroos: Der Real-Star gehörte zu den giftigsten Akteuren gegen Frankreich. Sowohl gegen Portugal als auch gegen Ungarn dann jedoch mehr eine Randfigur. Schlampigkeiten im Passspiel waren zudem ein Ärgernis. Note 3,7
Serge Gnabry: Bislang nicht das Turnier des Bayern-Stürmers. Seine Stärken im Dribbling kamen kaum zur Entfaltung, dazu selten in gefährlichen Abschlusspositionen. Hing gegen Frankreich komplett in der Luft. Ähnlich schwach gegen Ungarn. Note 3,7
Kai Havertz: Der effektivste Stürmer bislang in der deutschen Mannschaft. Nach viel Kritik für sein Spiel gegen Frankreich deutlich präsenter gegen Portugal und auch entscheidender Faktor gegen Ungarn. Erzielte zwei Treffer, erzwang zudem ein Eigentor. Note 3
Thomas Müller: Der Weltmeister überzeugte gegen Frankreich zunächst nur als Lautsprecher auf dem Platz. Gegen Portugal dann mit starken Läufen und guter Arbeit gegen den Ball. Fehlte gegen Ungarn zunächst verletzt, brachte dann etwas mehr Schwung. Wartet allerdings immer noch auf sein erstes EM-Tor überhaupt. Note 3,3
Leon Goretzka: Der Hoffnungsträger im DFB-Team. Sein Treffer gegen Ungarn zum 2:2 hält die deutschen Titelhoffnungen am Leben. Kam schon gegen Portugal zu einem Kurzeinsatz. Dürfte gegen England in der Startelf stehen – und mit seiner Präsenz ein wichtiger Faktor sein. Note 2
Leroy Sané: Nach zwei Kurzeinsätzen in den ersten beiden Spielen durfte er gegen Ungarn von Anfang an ran. Begann agil und mit viel Tempo, baute dann aber ab. Zu verspielt in seinen Offensivaktionen, mit Schwächen in der Defensivarbeit. Braucht mehr Selbstvertrauen. Note 4
Timo Werner, Jamal Musiala, Kevin Volland (Foto), Emre Can, Marcel Halstenberg und Niklas Süle kamen bislang nur zu Kurzeinsätzen.