Die deutsche U21 in der Einzelkritik
Alexander Nübel: Und wieder kassierte der Schalker einen Elfmetertreffer, wie schon in den drei Gruppenspielen zuvor – auch wenn er diesmal mit den Fingerspitzen dran war. Einen Baluta-Schuss parierte er wenig später stark. Hielt auch sonst, was zu halten war. Unter anderem mit einer Weltklasseparade gegen Puscas, dessen Schuss das 1:3 bedeutet hätte. Note: 2
Lukas Klostermann: Rumäniens Flügeldribbler Andrei Ivan bereitete dem Leipziger in Halbzeit eins so einige Probleme, immer wenn der Gegner über die deutsche rechte Abwehrseite kam, wurde es jedenfalls brenzlig. Im zweiten Durchgang fing sich Klostermann dann aber. Nach vorn kam aber generell zu wenig vom A-Nationalspieler. Note: 4
Jonathan Tah: Sein Einsatz wackelte zwar, doch ein Kapitän, schon gar nicht von seiner Statur, lässt sich ein EM-Halbfinale nicht wegen eines erlittenen Pferdekusses entgehen. Rumäniens Doppeltorschütze George Puscas erwies sich aber als sein bislang unangenehmster Gegenspieler, mit dem er durchaus einige Probleme hatte. Note: 4
Timo Baumgartl: Bekam es immer wieder mit dem aufrückenden Ianis Hagi zu tun – so auch in der 24. Minute, als er dem rumänischen Spielmacher ungestüm im Sechszehner auf den Schlappen stieg – Elfer, 1:1. Vermittelte auch in den Duellen mit Puscas nicht den stabilsten Eindruck. Note: 5
Maximilian Mittelstädt: Musste für den nach zwei Gelben Karten gesperrten Benjamin Henrichs einspringen – und spielte schwach. Nach vorn viel zu verhalten, dazu fehlerbehaftet: Vor dem 1:2 verdaddelte er den Ball – und konnte auch Puskas im Kopfballduell nicht mehr an seinem Treffer hindern. Hinten raus dann etwas verbessert. Note: 4
Mahmoud Dahoud: Vermittelte in den ersten Minuten den Eindruck, das Spiel an sich reißen zu wollen. Tauchte dann erstmal ab. Holte aber Anfang der zweiten Hälfte den wichtigen Elfer zum 2:2 heraus. Zudem mit einem enormem Laufpensum. Machte in der Nachspielzeit Platz für Robin Koch. Note: 3
Maximilian Eggestein: Sollte vor der deutschen Abwehr die Räume von Hagi einengen – das gestaltete sich aber schwierig, weil Rumäniens Nummer zehn sich immer wieder auf die Außen und zwischen die Linien fallen ließ. Zudem mit einigen ungewohnten Nachlässigkeiten im Passspiel. Nach 89 Minuten wurde Arne Maier für ihn eingewechselt. Note: 4
Florian Neuhaus: Anfangs mit großem Pensum, genehmigte sich anschließend eine kleine Pause – um dann in der zweiten Hälfte wieder mit weiten Wegen Löcher im rumänischen Verbund zu reißen. Sein letzter Pass kam diesmal aber etwas zu selten an. Für ihn kam nach 79 Minuten Lukas Nmecha in die Partie. Note: 4
Levin Öztunali: Rieb sich auf dem rechten offensiven Flügel vor allem gegen Rumäniens Linksverteidiger Florin-Bogdan Stefan auf, der den Mainzer bis auf einige Ausreißer aber gut im Griff hatte. Öztunali kann mehr. Note: 4
Nadiem Amiri: Bekam den Vorzug vor Marco Richter, der gegen Österreich nicht so überzeugen konnte wie in den beiden Spielen zuvor, zudem war er angeschlagen. Für Amiri war es der erste Startelfeinsatz nach seiner längeren Verletzungspause – er sollte sich zunächst auszahlen. Nach 21 Minuten setzte er bei einem Konter an der Mittellinie zum Solo an, vollendete eiskalt zum 1:0. Auch sonst immer mal wieder für einen der wenigen Überraschungsmomente im deutschen Spiel gut. Beim Treffer zum 4:2-Endstand per Freistoß zum Beispiel. Note: 2
Luca Waldschmidt: Deutschlands Toptorschütze (zuvor schon fünf Treffer) suchte zu Anfang der Partie oft etwas zu eigensinnig den Abschluss, wenn er besser hätte abspielen sollen. Übernahm dann aber Verantwortung, als der Elfmeter zum 2:2 versenkte. Und dann machte er mit seinem zweiten Treffen eben den Sieg klar. Um Europameister zu werden, braucht man Spieler wie Waldschmidt. Note: 2