Löw will experimentieren Wer schafft noch den Sprung auf den EM-Zug?
Nun gilt es für die Hoffnungsträger und die bereits ausrangiert geglaubten Spieler: Weil beim letzten Länderspiel-Doppel des Jahres nur ein Bruchteil des Weltmeister-Teams dabei sein wird, will Bundestrainer Joachim Löw personell und taktisch experimentieren.
"Ich bin unabhängig von den Gegnern zu der einen oder anderen Veränderung bereit", sagte Löw vor der Nominierung des Kaders am Freitag für die Testspiele gegen zwei große Fußball-Nationen.
Am 13. November trifft die DFB-Elf in Paris auf Frankreich, vier Tage später dann in Hannover auf die Niederlande.
Weigl, Sané und auch Gomez haben gute Chancen
"Ich bin froh, dass der Konkurrenzkampf größer geworden ist", erklärte Löw weiter. "Es gibt Spieler, die nach Verletzungen gerade erst wieder zum Einsatz gekommen sind, und dann gibt es auch einige junge Spieler."
Bei den Youngstern stehen vor allem Dortmunds Shootingstar Julian Weigl (20) und Schalkes Leroy Sané (19) im Fokus. Doch auch einige altgediente Kräfte dürfen hoffen. "Bei Mario Gomez habe ich gesagt, dass wir ihn nicht aus den Augen verlieren", betonte Löw.
Am vergangenen Wochenende war der Bundestrainer sogar auf Besuch in Istanbul. Der 30-jährige Besiktas-Profi Gomez erzielte sein neuntes Saisontor. "Er erlebt einen Aufschwung", sagte Löw.
Pause für Özil und wohl auch Kroos
Gomez dürfte nach über einem Jahr auch zurückkommen, weil Löw zuletzt Mängel in der Offensive beklagte ("wir sind nicht mehr tödlich"). Dagegen bekommen einige Weltmeister eine Pause.
In der Münchner Allianz Arena konnte sich Löw selbst selbst überzeugen, dass Mesut Özil etwas Erholung gut tun würde. Der Arsenal-Profi, der mit den Gunners in der Champions League 1:5 beim FC Bayern unterging, hat bereits entsprechende Signale erhalten.
Chance für Trapp?
Auch Toni Kroos wird wohl pausieren, bei Kapitän Bastian Schweinsteiger oder Thomas Müller drängen sich ebenfalls freie Tage auf. Sami Khedira (Wadenzerrung) und Benedikt Höwedes (Handbruch) sind angeschlagen.
Möglich scheint, dass Löw den früheren Frankfurter Torhüter Kevin Trapp holt, den Torwartcoach Andreas Köpke zuletzt beobachtete.
Neuer will Endspiel-Charakter schnuppern
Weltmeister Manuel Neuer will aber dabei sein, wie er im "kicker" versicherte. "In Paris habe ich noch nie gespielt, es könnte Endspiel-Charakter haben", sagte er über das EM-Finalstadion in St. Denis. "Da ist es nicht schlecht, die Atmosphäre kennenzulernen. Es ist eine Partie, die so bei der EM kommen könnte", meinte Neuer.
Auch Löw denkt schon an 2016. Nach der holprigen, aber letztlich erfolgreichen EM-Qualifikation beginne "eine neue Phase, die der EM-Vorbereitung".
