FC Bayern schlägt Salzburg: Bestnoten für vier Profis – einer steht neben sich
Der FC Bayern nimmt Salzburg auseinander. Das Rückspiel wird zur großen Lewandowski-Show, Coman bewirbt sich um den Job des künftigen Abwehrchefs. t-online benotet die furiosen Münchner.
Manuel Neuer: Der Weltmeister kehrte nach überstandener Knie-OP ins Tor zurück. Vier Wochen Ausfallzeit? Irrelevant. Spielte vor dem frühen 3:0 durch Lewandowski (23.) einen langen Flankenball in bester Neuer-Manier. Musste kurz vor der Pause gegen Karim Adeyemi parieren. Note 2
Benjamin Pavard: Haute kurz nach der Führung am Ball vorbei, was Nicolas Seiwald jedoch nicht zum Ausgleich nutzte (14.). Bemühte sich nach 39 Minuten per Kopf um einen Eintrag in die Torschützenliste – vergebens. Hatte nach 90 Minuten bemerkenswerte 133 Ballkontakte. Note 3
Niklas Süle (bis 66.): Der wuchtige Noch-Abwehrchef klatschte beim Warmmachen jeden Kollegen hochmotiviert ab. 71 Prozent Ballbesitz und eine kollektive Passquote von 90 Prozent zur Pause waren nicht zuletzt der Verdienst des betont abgeklärten Hessen, der nach dem beruhigenden Vorsprung meterweit vor der Mittellinie verteidigte. Note 2
Lucas Hernández (bis 60.): Fiel etwas aus der Reihe, so hatte der Franzose zum Seitenwechsel eine Zweikampfquote von gerade mal 33 Prozent. In den hektischen Anfangsminuten wirkte 26-Jährige zudem nicht ganz auf der Höhe. Steigerte sich mit zunehmender Spieldauer – und Führung. Note 4
Joshua Kimmich: Hatte im Zentrum anfangs Schwerstarbeit zu verrichten. Spielte deutlich disziplinierter als zuletzt. So wich der 27-Jährige nicht ständig auf die Außen aus, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf sein Anforderungsprofil in der Zentrale. Rückte bei Ballbesitz Salzburg kompakt in eine Fünferkette ein, was RB überhaupt nicht ins Tempo-Konzept passte. Note 2
Jamal Musiala (bis 66.): Verlor vor dem Beinahe-Rückstand durch Nicolás Capaldo (2.) den entscheidenden Zweikampf an der Außenlinie. Arbeitete sich anschließend ins Spiel hinein. Jedoch wurde der etwas schmächtige 19-Jährige mitunter rustikal geblockt. Hatte keine Torraumszene. Note 3
Serge Gnabry (bis 46.): Der 26-jährige Schwabe war seit sechs Spielen ohne eigenes Tor – was sich gegen das überforderte Salzburg prompt änderte. Guckte sich den bemitleidenswerten Schweizer Goalie Philipp Köhn beim 4:0 (31.) stoisch aus. Note 2
Thomas Müller: Personifizierter bajuwarischer Befreiungsschlag. Nach seinem fulminanten Eigentor gegen Bayer Leverkusen (1:1) wirkte der Weltmeister in der Anfangsphase etwas fahrig. Lewandowski schenkte ihm jedoch mit flüssigen Doppelpass-Stafetten Leichtigkeit. Bedankte sich mit einem listigen Steckpass vor dem 3:0. Abgerundet durch identische Schüsse aus der Drehung zum 5:0 (54.) und 6:1 (84.). Note 1
Leroy Sané: Erster Pluspunkt: Gewann nach 52 Minuten im dritten Anlauf einen Zweikampf, als der 26-Jährige energisch nachsetzte. Bereitete beide Müller-Treffer aus dem Fußgelenk vor. Szenenapplaus, als er trotz 5:1-Führung über das halbe Feld einen Konter ablief. Und als er vor dem 7:1 (86.) den Turbo zündete. Note 1
Kingsley Coman (bis 66.): Der französische Angreifer verhinderte mit einer beherzten Grätsche am eigenen Fünfmeterraum ein mögliches 0:1. Bewarb sich mit dieser Rettungsaktion um den Job des künftigen Abwehrchefs. Oder wird er neuer Spielmacher? Behielt beim Gnabry-Treffer als Vorlagengeber die Übersicht, forcierte beim Gegenpressing die Schlagzahl. Note 1
Robert Lewandowski: Was gab es Diskussionen um seine berufliche Zukunft, einen strittigen Sponsor und seine Mini-Formkrise: Streifte mit seinem selbst herausgeholtem Strafstoß-Doppelpack (12./21.) alles ab. Wurde zum Alptraum für Salzburg-Verteidiger Maximilian Wöber. Spätestens als er die Österreicher mit dem Ping-Pong-Tor zum 3:0-Hattrick vorzeitig erlegte. Note 1
Bouna Sarr (ab 46.): Der Afrika-Cup-Sieger bekam diesmal ordentlich Einsatzzeit auf der rechten Außenbahn. Ging die Linie rauf und runter, positionierte sich auffällig weit vorne. War aus der zweiten Reihe der auffälligste Spieler. Note 3
Dayot Upamecano (ab 60., Archivbild): Bekam nach seiner Einwechslung und zuvor wechselhaften Leistungen erstmal eine Spielanleitung von Routinier Müller diktiert. Beim österreichischen Gegentreffer rannte der Innenverteidiger hinterher. Ansonsten wirkte er stabil. Note 3
Eric Maxim Choupo-Moting (ab 66.): Wurde von FCB-Trainer Julian Nagelsmann ganz vorne postiert, um demoralisierte Salzburger zu beschäftigen. Band mit seiner Physis mehrere Gegenspieler, denen umgekehrt die selbstbewusste Körpersprache fehlte. Note 3
Marc Roca (ab 66.): Der Spanier konnte sich auch diesmal nicht auszeichnen. Es wäre der Moment für einen Glanzpunkt gewesen, doch der 25-Jährige blieb auch diesmal weitgehend ein Fremdkörper in der Spieleröffnung. Note 4
Tanguy Nianzou (ab 66.): Der 19-jährige Franzose war beim 1:5 durch den 18-jährigen Dänen Maurits Kjaergaard (71.) nur Zuschauer – und er stand viel zu weit weg. Zeigte zumindest ein gutes Stellungsspiel. Note 4