Einzelkritik der Dortmunder: Drei BVB-Spieler sehen die Sechs
Jude Bellingham und Mats Hummels (r.): Der Abwehrchef tröstet den BVB-Spieler nach der bitteren Niederlage gegen Ajax Amsterdam.
Gregor Kobel: Dortmunds Schlussmann konnte sich ein paar Mal auszeichnen und ließ sich in dieser Partie nichts zuschulden kommen. Selbst beim Freistoßtor zum 0:1 konnte er nur wenig ausrichten. Note: 2
Thomas Meunier (bis 79. Minute): Der belgische Rechtsverteidiger mutierte erneut zur Fehlpassmaschine, was gerade angesichts des aggressiven Pressings von Ajax für viel Gefahr für die Dortmunder Defensive sorgte. Note: 6
Manuel Akanji: Er war phasenweise solide, phasenweise absolut überfordert und irgendwo doch ein Opfer der schwachen Mannschaftsleistung. Niemand darf von Akanji erwarten, dass er hinten den Laden im Alleingang zusammenhält. Note: 4
Mats Hummels (bis 79. Minute): Er pendelte zwischen Genie und Wahnsinn. War mehrmals mit Tacklings und Blocks rechtzeitig zur Stelle, aber durch sein Foul an Antony sowie seine zu kurze Kopfballabwehr auch an den ersten beiden Gegentoren beteiligt. Note: 5
Nico Schulz (bis 46. Minute): Obwohl der ehemalige Nationalspieler über ein hohes Tempo verfügt, wirkte er in dieser Partie langsam. Schulz konnte dem Geschehen nicht so recht folgen und wusste nicht, wann er rausrücken oder sich zurückfallen lassen sollte und wie er die Gegenspieler zu verteidigen hatte. Die Auswechslung war eine Erlösung. Note: 6
Axel Witsel: Der Routinier war komplett überfordert. Aufgrund seiner behäbigen Spielweise geriet er mit Ball am Fuß ständig unter Druck und trug wenig Konstruktives zum Dortmunder Spielaufbau bei. Die Abwesenheit von Mahmoud Dahoud machte sich deutlich bemerkbar. Note: 5
Julian Brandt (bis 88. Minute): Brandt strahlte zunächst noch Ballsicherheit aus, bevor Ajax das Kommando gänzlich übernahm. In der Arbeit gegen den Ball war er nutzlos, denn zu häufig schaute er nur auf den Ball und verlor die Gegenspieler aus den Augen. Note: 5
Jude Bellingham: Der junge Engländer machte an sich keine schlechte Partie, hatte aber dem organisatorischen Chaos im Mittelfeld nur wenig entgegenzusetzen. Phasenweise wusste Bellingham nicht, welchen der Ajax-Spieler er übernehmen sollte, weil die Gegner in solch einem schnellen Tempo über den BVB herfielen. Note: 4
Marco Reus: Wie ein Anführer wirkte er an diesem Abend nicht. Abgesehen vom unglücklichen Eigentor in der elften Minute fiel Reus nicht wirklich auf. Der Ball versprang ihm ständig und Dynamik konnte er nach vorn hin auch nur selten entwickeln. Zumindest gab er nie auf. Note: 5
Donyell Malen (bis 53. Minute): Bis auf einen starken Vertikalpass zu Haaland war er offensiv nicht existent. Über seine defensiven Stellungsfehler brauchen wir erst gar nicht zu sprechen. Malen ist aktuell eine Fehlbesetzung für die Position des Außenstürmers. Note: 6
Erling Haaland: Von den Feldspielern war der Norweger noch der beste. Obwohl er lange Zeit im Angriffszentrum isoliert war, konnte er sich mehrmals freilaufen und für Anspiele in Position bringen. Mehr durfte man aufgrund der strukturellen Schwächen des BVB nicht von ihm erwarten. Note: 3
Emre Can (ab 46. Minute): Rose versuchte es mit ihm als Linksverteidiger anstelle von Schulz. Beim Tor durch Antony stellte Can sofort unter Beweis, warum er kein Linksverteidiger ist. Er ließ dem Brasilianer im eigenen Strafraum jede Menge Zeit und Raum. Note: 5
Thorgan Hazard (ab 53. Minute): Er durfte Malen in der zweiten Halbzeit erlösen und sollte mit seiner Laufstärke mehr Präsenz auf der Außenbahn entwickeln. Dass ihm das nur in Ansätzen gelang, hatte wenig mit Hazards Qualität und mehr mit Dortmunds kollektivtaktischer Leistung zu tun. Note: 4
Marin Pongračić (Archivbild, ab 79. Minute): Er kam rein, um Hummels zu ersetzen. Ein undankbarer Job beim Stand von 0:4. Ohne Note