Champions League: BVB in der Einzelkritik – nur ein Star stemmte sich gegen die PSG-Niederlage
Beim Geisterspiel im Pariser Prinzenpark zeigte Borussia Dortmund gegen PSG eine gespenstisch schlechte Leistung. Ausgerechnet zwei Schlüsselspiele des BVB enttäuschten auf ganzer Linie. Sonderlob erhält dennoch ein Teenager. Hinweis: Da nur wenige Fotografen im Prinzenpark zugelassen waren, mussten für die folgende Einzelkritik in den meisten Fällen auch Archivfotos zurückgegriffen werden.
Roman Bürki: Gebrauchter Tag für den Schweizer Schlussmann. Konnte im Eins-gegen-Eins gegen Cavani stark klären (25.) und einen di-Maria-Freistoß entschärften (54.), war jedoch bei beiden Toren machtlos und konnte die verdiente Niederlage somit nicht verhindern. NOTE 3
Dan-Axel Zagadou: Der Franzose verdient sich in Paris das Prädikat "Stets bemüht". Treibt den Dortmunder Spielaufbau mit über 90% Passgenauigkeit an, war an den Gegentoren nicht direkt beteiligt. NOTE 4
Achraf Hakimi (bis 87.): Hauptschuldiger beim 1:0 von PSG, als er Neymar aus den Augen verliert. Versucht seinen defensiven Fehler in der Folge mit forschem Offensivtrieb wettzumachen – vergeblich. Nur ein Drittel seiner Flanken landen beim Mitspieler. NOTE 4
Jadon Sancho: Der einzige Dortmunder, der sich spielerisch gegen die Niederlage aufzubäumen versuchte. Einziges Manko: dem dribbelstarken Engländer fehlten im Prinzenpark die Anspielstationen und Wasserträger in der Offensive. NOTE 2
Raphael Guerreiro: Rückte vor dem 2:0 zu früh ins Zentrum und gab Paris‘ Sarabia damit Zeit und Raum fürs Zuspiel auf Torschütze Bernat. Auch ansonsten zeigte der Portugiese eine äußerst bescheidene Leistung. NOTE 5
Mats Hummels: Verschaffte sich früh mit einer Weltklasse-Grätsche gegen den in Richtung BVB-Tor stürmenden Neymar Respekt (7.), versuchte auch ansonsten so gut wie möglich den Abwehrchef zu mimen. Leistete sich jedoch mit 13 Ballverlusten zu viele Fehler im Spielaufbau. NOTE 4
Erling Haaland: Wurde von den PSG-Innenverteidigern Kimpembe und Marquinhos gedoppelt und kam deshalb nur auf magere 23 Ballkontakte. Ließ seinen Frust früh raus und sah nach einem Foul an Paredes folgerichtig die gelbe Karte. Hatte Glück, dass er nach einem Wischer durch Marquinhos Gesicht nicht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (43.). NOTE 5
Thorgan Hazard (bis 69.): Nur ein erfolgreiches Dribbling bei fünf Versuchen, nur drei von 17 Zweikämpfen gewonnen, dazu 13 Ballverluste – unter anderem den entscheidenden vor dem Pariser 2:0. Totalausfall auf dem rechten Flügel. NOTE 5
Lukasz Piszczek: Der Kapitän stand vor dem 2:0 ungünstig im Sichtfeld von Bürki und behinderte seinen Schlussmann so. Bei Pariser Umschaltmomenten wurde das Tempodefizit des Polen eklatant deutlich. NOTE 4
Emre Can: Der Dortmunder Maschinenraum stotterte sich mit zehn Ballverlusten und null Einfluss durch die Partie. Versuchte in der Schlussviertelstunde den Druck zu erhöhen, hatte aber keine Lösungen zum Überwinden der tiefstehenden PSG-Abwehr parat. Sah nach einem Schubser gegen Neymar in der Endphase die Rote Karte. NOTE 5
Axel Witsel (bis 71.): Versuchte den Aggressive Leader und passsicheren Spieleröffner (96% angekommene Bälle) auf der Doppelsechs zu geben, verlagerte das Spiel jedoch zu oft zu voreilig auf den linken Flügel und den starken Sancho und nahm sich so selbst aus dem Spiel. NOTE 4
Julian Brandt (ab 69.): Nahm sich mit zwei Distanzschüssen ein Herz. Einer der Bälle wurde abgefälscht zur größten Dortmunder Chance. Hätte dem BVB-Spiel noch früher gut getan. NOTE 3
Giovanni Reyna (ab 71.): Positionierte sich nach seiner Einwechslung an der Pariser Strafraumkante und versuchte Lücken zu schaffen. Hätte sich in mehr Dribblings trauen und weniger Kurzpässe spielen sollen. NOTE 4
Mario Götze (ab 87.): Kam nach seiner späten Einwechslung zu nur neun Ballkontakten, verlierte aber dennoch zweimal den Ball. OHNE WERTUNG