Champions League: Wie Klopp! Diese Teams holten drei Tore auf

Rom, 10. April 2018: So richtig hatte die AS Rom schon vor dem Viertelfinal-Hinspiel beim FC Barcelona niemand auf der Rechnung. Erst recht nicht nach dem 4:1-Erfolg der Katalanen. Doch den Italienern gelingt gegen den scheinbar übermächtigen Gegner vor heimischem Publikum das Wunder: ein 3:0, das zum Weiterkommen reicht. Kapitän Daniele de Rossi (u.) und Alessandro Florenzi bejubeln danach den historischen Sieg und den Einzug ins Halbfinale.

Barcelona, 8. März 2017: Der FC Barcelona geht nach einer 0:4-Hinspielklatsche bei Paris St. Germain fast aussichtslos ins Achtelfinal-Rückspiel. Doch Barça gelingt in einer magischen Nacht das Wunder und gewinnt mit 6:1. Sergio Roberto erzielt in der fünften Minute der Nachspielzeit das entscheidende Tor und wird anschließend von seinem Teamkollegen frenetisch gefeiert (Foto). Das Camp Nou steht Kopf und Barça sichert sich einen Platz in den Geschichtsbüchern. Niemals zuvor holte ein Team vier Tore nach Hin- und Rückspiel auf.

Istanbul, 25. Mai 2005: Liverpool vollbrachte bereits vor fast 14 Jahren ein Wunder. Im Finale treffen der AC Mailand und die Reds aufeinander. Und die Italiener sorgen früh klare Verhältnisse und gehen mit 3:0 in die Halbzeit. Alles sieht danach aus, als könnten die Milan-Stars den Henkelpott in den Istanbuler Nachthimmel stemmen. Doch Liverpool kommt nach der Pause furios zurück und erzielt innerhalb von sechs Minuten (!) drei Tore. Nie wurde ein Drei-Tore-Rückstand schneller gedreht. Im Elfmeterschießen setzen sich Steven Gerrard (M.) und Co. am Ende glücklich durch und posieren danach mit der begehrten Trophäe.

La Coruna, 6. April 2004: Nach dem 4:1 im Hinspiel sollte das Viertelfinal-Rückspiel bei La Coruna für den AC Mailand nur Formsache sein. Doch alles kommt ganz anders. Der spanische Underdog spielt sich in einen Rausch und gewinnt mit 4:0. Hier bejubelt La Corunas Albert Luque (l.) den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0. Milan-Torwart Dida (M.) ist fassungslos. Im Jahr 2001 gelang La Coruna bereits ein ähnliches Kunststück in einem Spiel. Gegen Paris drehten die Spanier in der Gruppenphase ein 0:3 in ein 4:3.

Bremen, 11. Oktober 1988: 1. Runde des Europapokals der Landesmeister. Werder Bremen empfängt den ostdeutschen Meister BFC Dynamo Berlin nach einem 0:3 zum Rückspiel – und spielt sich vor allem nach der Pause in einen Rausch. Am Ende steht es nach einem 1:0 zur Halbzeit 5:0 für Werder. Das zweite Wunder vor der Weser ist geboren. Hier jubelt Bremens Karl-Heinz Riedle (M.) über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0. Das erste Wunder gelang den Hanseaten übrigens zuvor im November 1987 im UEFA-Cup. Nach einem 1:4 bei Spartak Moskau gewann Werder zu Hause mit 6:2 nach Verlängerung und stürmte ins Achtelfinale.

Bremen, 8. Dezember 1993: Dieser Abend sollte als das dritte Wunder von der Weser in die Geschichtsbücher eingehen. In der Viertelfinalrunde des Europapokals der Landesmeister (Vorgänger der Champions League) empfängt Werder Bremen den RSC Anderlecht – und kommt in der ersten Hälfte völlig unter die Räder. Die Gäste führen 3:0. Bis zur 66. Minute hält die Drei-Tore-Führung der Belgier. Dann folgen 24 denkwürdige Minuten, in denen Werder fünfmal trifft. Endstand: 5:3. Torschütze Wynton Rufer dreht nach dem Sieg eine Ehrenrunde. Bitter jedoch: Für den Einzug ins Halbfinale reicht dieser historische Sieg am 2. Spieltag der Gruppenphase am Ende nicht.

Sevilla, 21. November 2017: Im selben Jahr wie Barcelona gelingt einem weiteren spanischen Team ein kleines Champions-League-Wunder. Allerdings in einem Spiel: Gegen den FC Liverpool liegt der FC Sevilla in der Gruppenphase bereits mit 0:3 zurück. Aber nach der Pause drehen die Gastgeber auf und treffen in der dritten Minute der Nachspielzeit zum viel umjubelten 3:3.

Istanbul, 23. November 2016: In diesem Jahrzehnt gelang es noch zwei weiteren Teams, einen 0:3-Rückstand in einem Spiel zu drehen. Im Gruppenspiel zwischen Besiktas Istanbul und Benfica Lissabon führen die Gäste zur Pause locker mit 3:0. In der zweiten Hälfte wendet sich das Blatt und Besiktas dreht die Partie. Die Treffer zum 3:2 durch Ricardo Quaresma (Foto) und zum 3:3-Endstand fallen erst in der Schlussphase (83. und 89.).

London, 4. November 2014: Der FC Arsenal legt im Gruppenspiel gegen Underdog RSC Anderlecht los wie die Feuerwehr. Nach 29 Minuten steht es 3:0. Die Partie scheint gelaufen. Die Belgier zeigen jedoch im zweiten Durchgang Moral und erkämpfen sich noch ein 3:3. Hier feiert Aleksandar Mitrovic (r.) den Ausgleichstreffer in der 90. Minute.