Videobeweis in der Champions League
Heute starten die letzten 16 Teilnehmer in die Ko-Runde der Champions League. Neben dem FC Bayern sind noch Borussia Dortmund und Schalke 04 aus deutscher Sicht vertreten. Eine aus der Bundesliga bekannte Neuerung, auf die sich alle Teams einstellen müssen, ist der Videobeweis. Durch die neue Technik werden künftig gewisse Tore, die in der Vergangenheit für Aufsehen sorgten, so nicht mehr fallen. Eine Auswahl.
Einen irregulären Treffer, der mit einer kalibrierten Abseitslinie nicht gezählt hätte, erzielte Cristiano Ronaldo im Champions-League-Viertelfinalrückspiel gegen den FC Bayern am 18.04.2017. Der Portugiese schoss aus klarer Abseitsposition das 2:2 für die Königlichen – und ebnete so den Weg zum 4:2-Heimsieg nach Verlängerung gegen die Münchner.
Der Fairness halber: Einen irregulären Treffer erzielten auch die Bayern. In der selben Partie war dem Münchner 2:1-Führungstreffer durch Sergio Ramos (Eigentor) eine Abseitsstellung von Robert Lewandowski vorangegangen. Die Führung sicherte den Bayern die Verlängerung, am letztendlichen Ausscheiden änderte sie jedoch nichts.
Am 28.5.2016 stieg im San Siro zum zweiten Mal innerhalb von drei Spielzeiten das Finale zwischen Real und Atletico Madrid. Real-Kapitän Sergio Ramos erzielte für die Königlichen nach 15 Minuten aus kurzer Distanz das 1:0. Bei der Kopfballvorlage von Gereth Bale stand der spanische Nationalspieler allerdings knapp im Abseits. Real gewann die Partie mit 5:3 im Elfmeterschießen und sicherte sich wie auch schon 2014 den Titel.
Einen äußerst kuriosen Treffer erzielte Joel Matip am 11.12.2013 gegen den FC Basel. Bei einem Schalker Freistoß spielten die Schweizer – eigentlich erfolgreich – auf Abseits. Die gesamte Baseler Verteidigung rückte heraus und ließ gleich mehrere Königsblaue, unter anderem Matip, ins Abseits laufen. Bitter für die Eidgenossen: Der Assistent ließ die Fahne unten, Matips Tor zählte – trotz Abseitsstellung. Schalke gewann am Ende mit 2:0.
Der Last-Minute-Treffer von Dortmunds Felipe Santana am 9. April 2013 gegen den FC Malaga brachte das Westfalenstadion zum Kochen. Mit dem Sieg gegen die Spanier erreichte der BVB das Halbfinale gegen Real Madrid. Kleiner Beigeschmack: Beim 3:2-Siegtreffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit stand der Brasilianer genau genommen knapp in der verbotenen Zone.
Auch wenn kein irreguläres Tor fiel, ging diese Partie als eines der größten Skandalspiele in die Geschichte der Champions League ein. Am 06.05.2009 empfing der FC Chelsea den FC Barcelona. Nach dem 0:0 im Halbfinal-Hinspiel in Barcelona und der Führung im Rückspiel durch Michael Essien hatten die Londoner mehrfach die Chance, den Sack zuzumachen. Der norwegische Schiedsrichter Tom Henning Øvrebør werwehrte den Blues jedoch den ein oder anderen Elfmeter, was die Chelsea-Spieler um Michael Ballack zur Verzweiflung brachte. Barcelona glich durch Iniesta kurz vor Spielende zum 1:1 aus und zog ins Finale ein.