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Jonas Urbig ersetzt verletzten Manuel Neuer beim FC Bayern


Bayerns neuer Schlussmann
Seine Stunde schlägt früher als gedacht


06.03.2025 - 10:53 UhrLesedauer: 4 Min.
Jonas Urbig: Er feierte in der Champions League sein Debüt für den FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Jonas Urbig: Er feierte in der Champions League sein Debüt für den FC Bayern. (Quelle: IMAGO/kolbert-press/Martin Agüera)
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Die Bayern dominieren ein turbulentes Spiel gegen Leverkusen. Allerdings muss Manuel Neuer verletzt vom Platz – für den Ersatzkeeper eine große Chance.

Nachdem Jonas Urbig im Winter für geschätzte acht Millionen Euro vom 1. FC Köln zum FC Bayern gewechselt war, schien klar: Das ist ein Deal für die Zukunft. Urbig sollte neben Manuel Neuer aufgebaut werden, er sollte von der Nummer eins lernen, sich Sachen abschauen – und dann irgendwann, nach einer Phase, in der er sich in München eingelebt hat, auch mal ein Spiel bekommen. Dann kam allerdings das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League: das Kracherduell des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen.

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Beim Jubeln über das Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 durch Jamal Musiala verletzte sich Stammtorhüter Manuel Neuer am rechten Bein und musste ausgewechselt werden. Urbig kam rein (58. Minute) und feierte sein Debüt im Trikot des deutschen Rekordmeisters – und das in diesem wichtigen Spiel. "Es ist schade für uns", sagte Trainer Vincent Kompany nach der Partie bei DAZN. "Aber wenn es Urbig ist, ist es Urbig und wir werden uns keine Gedanken machen."

Spiele

Kompany gab zwar zu: "Für ein Debüt gibt es einfachere Spiele." Doch: Er habe den Jungstar so erlebt wie auch in den wenigen Monaten zuvor. "Sehr ruhig, sehr souverän", meinte der Münchner Trainer, der aber "null Druck" auf Urbigs Schultern laden wollte.

"Lange kein Spiel mehr gemacht"

Wie lange Manuel Neuer derweil ausfallen wird, ist aktuell noch unklar. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat er sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen und könnte bis zur Länderspielpause Mitte März fehlen. Sollte das tatsächlich der Fall sein, würde er die Bundesligaspiele seiner Mannschaft gegen Bochum und Union Berlin verpassen, möglicherweise auch das gegen St. Pauli zum Monatsende. Für das Rückspiel in der Champions League gegen Leverkusen in der kommenden Woche würde Neuer ebenfalls ausfallen.

Ziemlich wahrscheinlich also, dass Urbig bereits am Samstag gegen den VfL Bochum (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) erneut den Münchner Kasten hüten muss. Denn die Personaldecke bei den Bayern auf der Torhüterposition ist dünn.

Neuers jahrelanger Vertreter Sven Ulreich fehlte eine ganze Weile, stand gegen Leverkusen zwar auf dem Spielberichtsbogen, saß dann aber zunächst in Zivilklamotten auf der Tribüne. In der Halbzeitpause zog er sich dann um und nahm als Back-up auf der Ersatzbank Platz. Daniel Peretz ist nach einer Nierenverletzung auch noch nicht topfit. Das ist Urbigs Chance – und sie kommt früher als gedacht.

Sportboss Max Eberl erklärte: "Wir sind, unabhängig von dem Spiel heute, sehr froh, dass Jonas zu uns gekommen ist. Aber natürlich hat die Situation heute gezeigt, dass es notwendig war. Daniel (Peretz, Anm. d. Red.) ist noch nicht ganz wieder da. Ulle (Sven Ulreich) ist wieder da, hat aber auch lange kein Spiel mehr gemacht." Eberl betonte in diesem Zusammenhang aber auch, dass Urbig ebenfalls seit drei, vier Monaten kein Spiel mehr gemacht habe.

Anmerken ließ er sich das jedoch nicht. Wohl auch begünstigt dadurch, dass Leverkusen keine richtige Torchance in Halbzeit zwei hatte. "Ohne dass er eine große Parade machen musste, hat er das sehr gut gemacht", so Eberl. "Es hat so ausgesehen, als wenn ihm die Situation gar nicht so viel ausgemacht hat."

Der mögliche Erbe von Manuel Neuer

Eine Situation, die es künftig vermehrt geben soll. Denn Manuel Neuer bestätigte bereits Mitte Februar, dass es eine Absprache gibt. "Wir versuchen natürlich, dass sich der Jonas weiterentwickeln kann, und das kann er ja nur, wenn er auch spielt", sagte er im Rahmen des Champions-League-Playoffspiels bei Celtic Glasgow. U21-Nationaltorwart Urbig hatte im Januar einen Vertrag bis 2029 unterschrieben – verbunden mit der Perspektive, eines Tages möglicherweise Neuer als Nummer eins zu beerben.

"Wenn er in dieser Saison schon bei Bayern gespielt hätte, hätte er schon ein paar Spiele bekommen", so Neuer weiter, der bereits einen Ausblick gab: "Ich gehe mal davon aus, dass es in der nächsten Saison mindestens zwei sind, durch die Pokalspiele, in denen ich raus bin", scherzte der 38-Jährige. Beim Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen (0:1) hatte Neuer Rot gesehen und ist zu Beginn der neuen Pokalsaison dementsprechend gesperrt.

Urbig wurde in Köln ausgebootet

Urbig spielte seit seiner Jugend in Köln, durchlief alle Juniorenteams des Vereins. 2023 verliehen ihn die Domstädter dann für ein halbes Jahr nach Regensburg, in der Spielzeit 2023/2024 lief er für Greuther Fürth auf. Bei beiden Leihen wusste Urbig zu überzeugen, sodass er zu Saisonbeginn die Nummer eins in Köln wurde.

Im Laufe der Spielzeit wurde er nach durchwachsenen Leistungen der gesamten Kölner Mannschaft dann aber von Marvin Schwäbe im Tor abgelöst. Seitdem hatte Urbig kein Pflichtspiel mehr für den Aufstiegskandidaten absolviert. Dennoch galt der Torhüter weiterhin als vielversprechendes Talent und großes Versprechen für die Zukunft – weshalb die Bayern ihn auch verpflichteten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Eigene Recherche

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