Zweimal Note 5 bei Bayerns Meisterfeier - nur ein BVB-Star in Normalform
Borussia Dortmund ist nicht zum Partyschreck geworden. Der BVB kassierte beim FC Bayern eine verdiente Niederlage und wird sich mit Platz zwei zufrieden geben müssen – auch, weil nur ein Star zu überzeugen wusste.
Marwin Hitz: Bei Gnabrys 1:0 chancenlos, weil er den Ball kaum iah, beim 2:0 vom eiskalten Lewandowski verladen, in der 69. Minute mit einer Riesenparade gegen Lewandowski, konnte vor dem 3:1 durch Musiala nicht entscheidend klären. Unterm Strich lag die Pleite nicht am glücklosen Schweizer. Note 4
Dan-Axel Zagadou: Katastrophaler Bock des Franzosen, als er sich durch Gnabrys Anlaufen massiv unter Druck bringen ließ und den entscheidenden Fehlpass vor Lewandowskis 2:0 spielte. Betrieb in der 61. Minute Wiedergutmachung, als er ein flaches Anspiel Lewandowskis auf Müller verhinderte. Insgesamt fehlt es dem 22-Jährigen immer noch an Zuverlässig- und Genauigkeit. Note 5
Manuel Akanji: Der 26-Jährige gab an der Seite des wackeligen Zagadou fast schon die Rolle des abgebrühten Routiniers – bis er sich vorm 3:1 von Musiala auf engsten Raum austanzen ließ. Positiv herauszuheben: Der Schweizer gewann alle seine vier Luftzweikämpfe. Note 4
Emre Can: Der wohl beste Dortmunder an diesem Abend in München – und das nicht nur wegen seines Treffers vom Elfmeterpunkt. Can gab überzeugend den "aggressive leader", auch wenn er etwa durch seinen Schubser gegen Davies in der 24. Minute auch mal negativ auffiel. Seine Defensivstatistiken waren nahezu makellos und auch nach vorne traute er sich etwas (zwei gelungene 1:1-Dribblings). Note 2
Raphael Guerreiro: Solide Leistung des Portugiesen auf der linken Defensivflanke. Packte in der 15. Minute erst den Turboantritt und dann die Monstergrätsche aus und verhinderte, dass der einlaufende Gnabry zum Torabaschluss kam. Auch ansonsten stark gegen den Mann, bei seinen langen Zuspielen mit Streuung. Dennoch: Note 3
Jude Bellingham: Gab neben dem körperlichen Can die spielerische Komponente auf der Doppelsechs, musste sich – auch wegen seiner vielen Ballverluste – viel ohne das Spielgerät bewegen. Holte in der 60. Minute fast den zweiten Dortmunder Strafstoß raus. Musste der intensiven Saison bereits in der 75. Minute mit Krämpfen Tribut zollen, hielt jedoch bis zum Abpfiff aus. Note 4
Julian Brandt: Irrte vorm Gegentor planlos durch den Rückraum statt sich des freistehenden Torschützen Gnabry anzunehmen. Überspielte in der 81. Minute mit einem tollen Anspiel auf Haaland die gesamte Münchner Abwehr. Dazwischen viel offensives Stückwert und defensive Mängel. Note 4
Marius Wolf (bis 87.): Verdiente sich seine ersten Sporen in der Defensive, als er in der 18. Minute zwei Mal entscheidend im Fünfmeterraum blockte, sah vor dem zurückgepfiffenen 2:0 durch Gnabry in der Rückwärtsbewegung überhaupt nicht gut aus, fiel im Spiel nach vorn fast nur mit langen Bällen auf. Note 4
Marco Reus: Der Kapitän blieb in der ersten Hälfte extrem blass, holte kurz nach Wiederanpfiff clever den Elfmeter raus, scheiterte darauf aus spitzem Winkel vorm Münchner Tor und am dazwischengrätschenden Hernandez. Rieb sich mit intensivem Anlaufen mannschaftsdienlich auf. Auch deshalb: Note 3
Erling Haaland (bis 87.): Setzte sich in der 27. Minute erstmals gegen die enge Bayern-Deckung durch und kam zu seiner ersten Torchance, danach lange blass, kam in der 80. und 81. Minute noch einmal zu einer guten Doppelchance, am Ende jedoch ohne Ertrag. Note 4
Reinier (bis 67.): Der Leihspieler von Real Madrid konnte nicht gerade Argumente für sich sammeln. Klebte an der linken Außenlinie fest, beschränkte sich auf Sicherheitspässe, konnte nur einen von insgesamt sechs Zweikämpfen gewinnen. Note 5
Jamie Bynoe-Gittens (ab 67.): Machte in der 80. Minute mit einem feinen Zuspiel auf Haaland erstmals auf sich aufmerksam. Wenige, aber saubere Aktionen. Note 3
Felix Passlack (ab 87.): Ohne Note
Youssoufa Moukoko (ab 87.): Ohne Note