Felix Magath bei Hertha: Seine Trainerstationen der Liga
Hertha BSC ist die neunte Trainierstation für Felix Magath. Die Bundesliga-Legende zieht damit mit Jörg Berger gleich und wird damit zum Rekordtrainer. t-online blickt auf alle Stationen Magaths zurück.
Hamburger SV – Oktober 1995 bis Mai 1997: Bei seinem Herzensklub HSV, bei dem er zuvor schon zehn Jahre als Spieler und zwei als Manager tätig war, startete Magath seine Karriere als Cheftrainer in der Bundesliga. In seiner ersten Saison übernahm er den Bundesliga-Dino nach acht Spieltagen auf Rang 17 und führte ihn auf Platz fünf. Zwei Spieltage vor dem Ende seiner zweiten Spielzeit musste er aber wegen Erfolgslosigkeit auf Platz 15 stehend gehen.
1. FC Nürnberg – September 1997 bis Mai 1998: Auch auf seiner zweiten Station sprang Magath als Retter ein – und war erneut erfolgreich. Bei den gerade aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga aufgestiegenen Franken musste Aufstiegstrainer Entenmann nach fünf Spieltagen als Tabellenletzter gehen. Magath übernahm und führte den Club noch sensationell auf Platz 3, der damals den direkten Aufstieg in die Bundesliga bedeutete. Trotz dieses herausragenden Erfolgs konnte er sich mit Club-Präsident Michael A. Roth (r.) nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen und verließ Nürnberg nach nicht einmal einer Saison.
Werder Bremen – Oktober 1998 bis Mai 1999: Seine nächste Tätigkeit führte ihn ausgerechnet zu Hamburgs Erzrivale Werder Bremen. Dort blieb Magath (li. mit seinem damaligen Assistenten Karl-Heinz Kamp) aber erneut nicht einmal eine Saison. Nach dem 31. Spieltag und vier Pleiten in Folge musste er auf Rang 15 liegend gehen. Größter Erfolg: Er führte die Grün-Weißen ins Pokalfinale gegen die Bayern. Das gewann dann sein Nachfolger Thomas Schaaf.
Eintracht Frankfurt – Februar 2000 bis Januar 2001: Magath feilte weiter an seinem Ruf als Retter. Als die Eintracht Anfang 2000 nach 18 Spieltagen mit 11 Zählern punktgleich mit dem Letzten Bielefeld auf Rang 17 lag, sprang Magath holte herausragende 30 Punkte aus den letzten 16 Spielen und schaffte als 14. den Klassenerhalt. Trotz zwei Punkten Abzug wegen Lizenzverstößen der Frankfurter. Nicht einmal ein Jahr nach seiner Ankunft waren sechs Niederlagen in Serie zu viel und Magath wurde als Tabellen-16. gefeuert.
VfB Stuttgart – Februar 2001 bis Mai 2004: Kaum bei der Eintracht entlassen, saß Magath wenige Wochen später schon bei den Schwaben auf der Bank. Dort hatte Magath seine bis dato längste Trainerstation, blieb bis zum Saisonende 2004 und führte den VfB zur Vize-Meisterschaft 2003. Hier diskutiert er intensiv mit seinem Kapitän Zvonimir Soldo.
Bayern München – Juni 2004 bis Januar 2007: Der Rekordmeister rief im Jahr 2005. Erstmals übernahm Magath eine Mannschaft zu Saisonbeginn. Mit den Bayern holte er 2005 und 2006 jeweils das Double. Das doppelte Double hatte zuvor noch kein Trainer geschafft. Im Bild präsentiert er neben seiner Frau Nicola stolz den DFB-Pokal und die Meisterschale.
VfL Wolfsburg – Juni 2007 bis Mai 2009 und März 2011 bis Oktober 2012: Sensationell führte Magath den VfL 2009 zum Meistertitel, mit dem er sich nach zwei Jahren in der VW-Stadt verabschiedete. Zumindest vorerst. Wolfsburg ist die einzige Station, auf der Magath zweimal Halt machte. Als die Wölfe im März 2011 als 17. in akuter Abstiegsnot schwebten, kam Magath zurück und rettete – mal wieder – ein Team vor dem Abstieg. Ein 0:2 gegen Freiburg im Oktober 2012 war vor seinem Hertha-Engagement knapp zehn Jahre später sein letztes Bundesligaspiel.
FC Schalke 04 – Juni 2009 bis März 2011: Nach dem Sensations-Titel mit Wolfsburg führte er Schalke in der Folgesaison zur Vize-Meisterschaft sowie ins Pokal-Halbfinale. Mit zahlreichen Neuverpflichtungen und einen extrem aufgeblähten Kader konnte Magath in der Folge-Saison kam es zu Dissonanzen im Klub und mit den Fans, sodass Magath im Frühjahr 2011 seinen sofortigen Rücktritt bekanntgab. Schon zwei Tage später saß er wieder beim VfL Wolfsburg auf der Bank.
Hertha BSC – ab März 2022: Nach fast einen Jahrzehnt kehrt Magath (l., neben Sportdirektor Bobic) auf die Bühne Bundesliga zurück. Bislang war noch jede seiner Rettungsmissionen in Deutschlands Beletage von Erfolg gekrönt. Gelingt ihm das auch diesmal, bei seiner neunten Station als Bundesliga-Trainer?