Fünf Mal Note 1, sieben Mal 6: Bayern düpiert unterirdisches S04

Die neue Bundesligasaison beginnt, wie die alte aufgehört hat: Bayern München dominiert in allen Belangen und thront auf Platz eins. Gegen Schalke 04 gelang dem FCB mit 8:0 der höchste Sieg, den es jemals in einem Auftaktspiel gab. Dabei überzeugten die Bayern auf ganzer Linie – und die Schalker erwischen einen ganz schwachen Tag. t-online hat die Noten beider Teams.

Manuel Neuer (FC Bayern, Tor): Musste in der 1. Minute gegen Schalkes Goncalo Paciencia retten. Hatte danach einen derart beschäftigungslosen Abend, dass er sich eigentlich schämen müsste, dafür auch noch bezahlt zu werden. Note 3

Ralf Fährmann (Schalke, Tor): In einer grottenschlechten Schalker Mannschaft noch mit der Beste. War bei einem Großteil der Gegentore chancenlos. Beim 6:0 durch Thomas Müller sah er jedoch unglücklich aus und auch das 7:0 durch Jamal Musiala war nicht unhaltbar. Note 5

Benjamin Pavard (FC Bayern, Abwehr): Der Unauffälligste bei einem 8:0. Undankbare Bewertung. Note 3

Sebastian Rudy (Schalke, Abwehr): Ebenso wie seine Nebenleute in der Viererkette mit einer sehr schwachen Leistung. Sah gegen den quirligen Leroy Sané kein Land. Note 6

Niklas Süle (FC Bayern, Abwehr): Schwieriges Spiel für den Abwehrchef der deutschen Nationalmannschaft – denn um wieder dauerhaft absolutes Top-Niveau zu erreichen, braucht es auch richtige Gegenspieler. Die hatte Süle heute nicht. Brachte sich bei einer Klärungsaktion vor Neuer einmal selbst in Schwierigkeiten, als er über den Ball schlug – und dann doch noch irgendwie zu seinem Keeper bugsierte. Überzeugte da zumindest mit seiner Akrobatik für einen Spieler seiner Ausmaße. Note 2

Benjamin Stambouli (Schalke, Abwehr): Der Kapitän versuchte zwar, kämpferisch voranzugehen, er kam in der zentralen Defensive allerdings ein ums andere Mal mindestens einen Schritt zu spät. Brachte die Leistung der Schalker nach dem Schlusspfiff auf den Punkte ("Das tut weh"). Note 5

Jerome Boateng (FC Bayern, Abwehr, bis 72.): Stand gefühlt einen Großteil des Spiels in der gegnerischen Hälfte. In der Abwehr gab es schließlich nichts abzuwehren. Und wenn doch, dann war der frühere Nationalspieler da. Note 2

Ozan Kabak (Schalke, Abwehr): Kam beim Tempo der Bayern-Offensive überhaupt nicht mit und ließ sich ein ums andere Mal düpieren. Lief Robert Lewandowski in der 31. Minute gleich zweimal hintereinander in die Hacken, sodass Schiedsrichter Felix Zwayer gar nicht anders konnte, als auf Elfmeter zu entscheiden. Den verwandelte der Gefoulte sicher. Note 6

Lucas Hernandez (FC Bayern, Abwehr): Ließ defensiv nichts zu und war offensiv immer aktiv. Gewann viele Bälle und überzeugte mit Schnelligkeit und Agilität. Note 2

Bastian Oczipka (Schalke, Abwehr): Wie seine Nebenmänner im Defensivverbund mit einem rabenschwarzen Tag. Hatte gegen Dreifachtorschütze Serge Gnabry nicht den Hauch einer Chance. Note 6

Joshua Kimmich (FC Bayern, Mittelfeld): Hat offenbar nicht nur Thiagos Rückennummer, sondern auch dessen Gespür für Zauberpässe geerbt. Bereitete das 1:0 vor, vergab in der 23. Minute nach Vorlage von Gnabry. Blieb aber stets gefährlicher Lenker mit Offensivdrang, fand mit einem Steilpass Sané zum 7:0. Muss so aufpassen, dass ihn der abgewanderte Spanier nicht wegen dreister Kopie verklagt. Note 1

Suat Serdar (Schalke, Mittelfeld, bis 31. Minute): Setzte keine großartigen Akzente, präsentierte sich bei Zweikämpfen im Zentrum allerdings durchaus bissig. Musste nach einer guten halben Stunde verletzt vom Platz – da stand es aus S04-Sicht "nur" 0:2. Note 4

Leon Goretzka (FC Bayern, Mittelfeld, bis 51.): Traf mit einem satten Schuss zum 2:0. Umsichtiger Ballverteiler. Quasi die XL-Version seines Nebenmanns Kimmich – wenn es nicht despektierlich klingen würde. Note 1

Nabil Bentaleb (Schalke, Mittelfeld): Feierte als eigentlich sicherer Verkaufskandidat ein überraschendes Comeback. Reihte sich ein in eine äußerst schwache Schalker Mannschaft. Note 6

Serge Gnabry (FC Bayern, Angriff, bis 72.): Annahme, Abschluss auf engstem Raum mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit – sein 1:0 war ein Kunststück. Suchte auch immer seine Mitspieler, bereitete Torchancen vor. Und traf direkt nach der Pause noch mal. Machte seinen Dreierpack in der 58. Minute perfekt, als Lewandowski ihm nach einer Sané-Vorlage den Vortritt ließ. Schon das spricht für sich. Note 1

Rabbi Matondo (Schalke, Mittelfeld, bis 65.): Der Waliser deutete bei Gegenstößen einige Male seine immense Schnelligkeit an. Zählbares kam dabei aber nicht heraus. Sonst so schwach wie das ganze Team. Note 6

Thomas Müller (FC Bayern, Angriff, bis 82.): Legte vor dem 2:0 fein auf Goretzka ab, spielte sonst, wie es eben nur Thomas Müller kann. Kämpfte um jeden Ball, verteilte mit Übersicht, traf dann zum 6:0. Dass er damit noch einer der Unauffälligsten im Bayern-Spiel war, ist ein Indiz für die starke Vorstellung der Münchner. Note 2

Amine Harit (Schalke, Mittelfeld, bis 79.): Hatte gleich in der ersten Minute einen Geistesblitz, als er den Ball im Strafraum technisch hochwertig zu Paciencia weiterleitete, der an Neuer scheiterte. Das war allerdings der einzige Lichtblick in seinem Spiel. Note 6

Leroy Sané (FC Bayern, Angriff, bis 72.): Mit seinem Tempo war die rechte Schalker Seite überfordert. Provozierte direkt nach der Pause den Fehler von Schalkes Stambouli, setzte nach, bereitete danach das 4:0 durch Gnabry vor, legte dann ganz fein auch das 5:0 für seinen neuen Teamkollegen vor. Und traf selbst zum 7:0. Note 1

Mark Uth (Schalke, Angriff): Setzte in der Offensive überhaupt keine Impulse. Komplett ohne Bindung zum Spiel. Note 6

Robert Lewandowski (FC Bayern, Angriff): Traf per Elfmeter zum 3:0, zeigte ansonsten nicht die Abgeklärtheit vor dem Tor, die man von ihm kennt – warum auch, wenn es ihm seine Mitspieler abnahmen? Mit seiner kunstvollen Vorlage für Müller setzte er trotzdem ein Highlight, legte dann auch noch für den 17-jährigen Musiala auf. Note 1

Goncalo Paciencia (Schalke, Angriff, bis 79.): Wie wäre die Partie nur gelaufen, wenn er die größte Schalker Chance in der ersten Minute genutzt hätte? Wäre S04 diese Schmach erspart geblieben? Letztendlich Makulatur – denn Neuer entschärfte den Schuss des Neuzugangs aus Frankfurt und das Unheil nahm aus Schalker Sicht seinen Lauf. Note 5

Alessandro Schöpf (Schalke, Mittelfeld, ab 30.): Ersetzte nach einer halben Stunde den verletzten Serdar und war – wie das ganze Team – komplett chancenlos. Note 6

Benito Raman (Schalke, Angriff, ab 66.): Kam für Matondo in die Partie. Einzige auffällige Szene: ein Schuss ans Außennetz in der 81. Minute. Note 5

Corentin Tolisso (FC Bayern, Mittelfeld, ab 51.): Kam für Goretzka, ist ein ähnlich robuster Spieler, ersetzte den Nationalspieler zu einer Zeit, als die Schalker ihre ohnehin schon dürftige Gegenwehr fast komplett eingestellt hatten. Sein einleitender Pass auf Lewandowski führte zum 8:0 durch Musiala. Note 2

Michael Cuisance (FC Bayern, Mittelfeld, ab 72.): Löste Sané in der Offensive ab. Konnte nicht so brillieren wie der Neuzugang – was aber auch schwierig bis unmöglich war. Note 3

Jamal Musiala (FC Bayern, Angriff, ab 72.): Der 17-Jährige brauchte nur neun Minuten für sein erstes Bundesligator im ersten Bundesligaspiel. Zog am Strafraum der Schalker fein nach Innen und traf zum Endstand. Ist damit der jüngste Liga-Torschütze der Bayern-Historie. Note 2

Chris Richards (FC Bayern, Abwehr, ab 72.): Ersetzte Boateng in der Innenverteidigung, wurde dort dann nicht gefordert. Note 3

Steven Skrzybski (Schalke, Angriff, ab 79.): Wurde für Harit eingewechselt. Ohne Note.

Timo Becker (Schalke, Abwehr, ab 79.): Kam für Paciencia in die Partie. Ohne Note.

Joshua Zirkzee (FC Bayern, Angriff, ab 82.): Kam für Müller. Ohne Note