FC Bayern in der Einzelkritik: Ein Mal Note 5 – aber ein Neuzugang war gegen Leipzig ganz stark
Der FC Bayern holt gegen Herausforderer RB Leipzig ein torloses Remis. Dabei können nur wenige Stars des Rekordmeisters voll überzeugen – aber ein Youngster reißt wieder alle mit. Die Münchner in der Einzelkritik.
Manuel Neuer: Chippte den Ball weit vor seinem Tor artistisch über den Franzosen Christopher Nkunku hinweg. Bei der Mega-Chance durch Timo Werner (48.) verschätzte sich der 33-jährige Torwart, als er herauskam – gefährlich! Und völlig ungewohnt von ihm. Note 3
Benjamin Pavard: Vorne kam nicht viel vom Franzosen – bis auf ein Offensivfoul an der Grundlinie (48.). Hinten solide, wie immer. Wenn Nkunku mal für Werner durchsteckte, wurde es direkt brenzlig. Aber: Der frühere Stuttgarter war erneut ein Vorbild an Lauf- und Einsatzbereitschaft. Note 3
Jerome Boateng: Turbulente Viertelstunde: Schlug einen Ball ohne Not ins Seiten-Aus (45.). Bei der Riesen-Chance durch Sabitzer nicht auf der Höhe (46.), entschärfte in letzter Not gegen Timo Werner (48.) und brachte Kimmich mit einem schlampigen Zuspiel in ärgste Bedrängnis (57.). Zeitweise mit erheblichen Schwierigkeiten. Note 4
David Alaba: Applaudierte hektisch Pavard, als eine Abseitsfalle gegen den davon geeilten Nkunku zuschnappte (26.). Der Österreicher hat die Rolle des Abwehrchefs längst verinnerlicht. Verfrachtete RB-Vollgas-Stürmer Werner in der ersten Hälfte reihenweise ins Abseits. Hatte in der zweiten Halbzeit aber wie seine Kollegen mit dem Vollgas-Fußball der Leipziger zu kämpfen. Note 3
Alphonso Davies: Gigantischer Sprint samt Balleroberung gegen Dani Olmo – der Kanadier nahm dem Spanier mehrere Meter ab und bekam dafür frenetischen Applaus (5.). Sorgte mit flinken Läufen an und scharfen Flanken von der Grundlinie (11./17.) für mächtig Gefahr. Einer der besten Münchner. Note 2
Joshua Kimmich: Ließ sich bei Ballbesitz der Leipziger zur Absicherung tief fallen. Der Schwabe war gegen den Ex-Klub das Autobahnkreuz der Münchner, verpasste es aber, mehr Tempo und Tiefe ins Spiel zu bringen. Was gegen die vielbeinigen Sachsen aber auch eine undankbare Aufgabe war. Note 3
Thiago: In der Anfangsphase mit mehreren schlampigen Fehlpässen vor dem eigenen Sechzehner – was unbestraft blieb. In bester Schussposition zu zaghaft (33.). Kreuzte wie ein Ballmagnet auf der Suche über das Feld, doch der 28-jährige Spanier verlor mit zunehmender Dauer den Zugriff zum Spiel. Note 4
Leon Goretzka: Kam nach elf Minuten völlig frei im Strafraum an den Ball – und wusste nichts so recht damit anzufangen. Herausragend gute Balleroberung gegen den grätschenden Sabitzer (52.). Der Nationalspieler hatte bei den Tempoläufen des RB-Express sichtlich Probleme, mitzuhalten. Vergab die Riesen-Siegchance (80.). Note 3
Serge Gnabry: Schlenzte den Ball am Kreuzeck (37.) vorbei. Emsig, bemüht, unnachgiebig – einzig, er kam gegen den wuchtigen Upamecano und den kompromisslosen Klostermann kaum durch. Und wenn doch, fehlte ihm die Dynamik, die den Schwaben noch im Herbst ausgezeichnet hatte. Note 3
Thomas Müller: Dem Weltmeister von 2014, der zuletzt so auftrumpfte, gelang in der ersten Halbzeit wenig bis nichts. Unverändertes Bild nach der Pause, dabei hatte der 30-Jährige RB Leipzig wenig schmeichelhafte Sätze mit auf den Weg nach München gegeben. Einzig nennenswerte Aktion: eine Schwalbe (68.). Insgesamt bemüht, aber glücklos. Note 4
Robert Lewandowski: Der polnische Superstar war lange abgemeldet, vergab frei am zweiten Pfosten die Führung (40.). Holte den vermeintlichen Elfmeter (54.) clever raus – der von Schiedsrichter Marco Fritz wegen Abseits wieder zurückgenommen wurde. Abwehrhüne Upamecano setzte ihm zu. Note 4
Philippe Coutinho (ab 60. Minute): Der Brasilianer kam nach einer Stunde für den ausgepumpten Gnabry – und tauchte unter. Von einem Matchwinner meilenweit entfernt, seine Körpersprache war zurückhaltend bis schüchtern. Kein Unterschiedsspieler. War eben dabei. Note 5
Lucas Hernández (ab. 67. Minute): Der 23-jährige Franzose gab nach fast vier Monaten Verletzungspause sein Comeback. Und tat dies bemerkenswert gut und abgeklärt. Ließ sich direkt in die letzte Linie hinter Alaba fallen – selbstbewusst. Gelungene Rückkehr des Weltmeisters. Note 2
Kingsley Coman (ab 85. Minute): Auch der französische Tempodribbler gab nach wochenlanger Verletzungspause sein Comeback. Konnte keine Akzente mehr setzen, einzig seine Rückkehr stimmte die Bayern-Fans jedoch optimistisch für die kommenden Aufgaben. Kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note.