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Mario Götze zur WM 2018? Er braucht keinen "Mitleid und einen WM-Bonus"


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Götze zur WM?
"Löw würde das Leistungsprinzip ad absurdum führen"


14.05.2018Lesedauer: 1 Min.
Ein bitterer Nachmittag: Mario Götze musste am Samstag in Hoffenheim auf der Bank Platz nehmen – und wurde auch nicht eingewechselt.Vergrößern des Bildes
Ein bitterer Nachmittag: Mario Götze musste am Samstag in Hoffenheim auf der Bank Platz nehmen – und wurde auch nicht eingewechselt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Am morgigen Dienstag gibt Bundestrainer Löw seinen vorläufigen Kader für die WM bekannt. Die umstrittenste Personalie: WM-Held Mario Götze.

An dieser Stelle kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Head of Fußball und Sport bei t-online.de) und Heiko Ostendorp (Fußballchef beim Sportbuzzer) aktuelle Fußball-Themen. Diese Woche geht es um Mario Götze.

Für Götze wird es richtig eng

Als ihm seine letzte Chance auf Eigenwerbung am vergangenen Samstag verwehrt geblieben war, stapfte Mario Götze lustlos und mit hängendem Kopf zurück zur Ersatzbank. Dortmunds Trainer Peter Stöger bereitete in der Nachspielzeit bei der Niederlage in Hoffenheim (1:3) lieber Ersatztorhüter Roman Weidenfeller ein Abschiedsgeschenk, statt den WM-Helden von 2014 drei Tage vor der Kadernominierung durch Bundestrainer Joachim Löw noch einmal vorspielen zu lassen.

Für Götze wird es eng, auch wenn sich Löw auf seine Intuition verlässt. "Manchmal entscheidet auch mein Bauchgefühl. Ich nehme vielleicht einen Spieler mit, wo ich das Gefühl habe, dass er bei der WM explodieren kann", sagte Löw. Trifft das auf den Final-Siegtorschützen von 2014 zu?

Sollte Bundestrainer Joachim Löw Mario Götze in den Kader für die WM in Russland berufen?

Pro
Heiko Ostendorp

Ja, weil Götze als Joker Gold wert ist

Dass Frust vor allem im Sport auch zu einer Leistungsexplosion führen kann, ist kein Geheimnis. Genau diese Hoffnung sollte Jogi Löw bei Mario Götze im Kopf haben, wenn er morgen seinen vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft benennt.

Der Schütze des goldenes Tores 2014 hat eine extrem schwierige Saison in Dortmund hinter sich – mit dem negativen Höhepunkt, dass er auch im entscheidenden Spiel in Hoffenheim 90 Minuten auf der Bank saß. Dennoch – oder gerade deswegen – würde ich Götze mit nach Russland nehmen.

Seine individuelle Klasse ist nach wie vor unumstritten. Sein Standing bei Löw und innerhalb der Nationalmannschaft ebenfalls.

Sollte der Bundestrainer seinen Goldjungen mit ins Trainingslager nehmen, wird er es ihm danken und beweisen, dass er einen Platz im endgültigen Aufgebot verdient hat – da bin ich sicher. Und bei aller Konkurrenz: einen Götze als Edeljoker auf der Bank zu haben, kann für Deutschland (wieder) Gold wert sein.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, weil das nicht mal Götze helfen würde

Ein einfacher Blick auf die Zahlen genügt, um die Frage zu beantworten, ob Götze mit zur WM sollte. 32 Saisonspiele, zwei Treffer, sieben Torvorlagen. Zuletzt saß er selbst beim BVB auf der Bank. Die Antwort lautet Nein – natürlich nicht. Löw würde das Leistungsprinzip ad absurdum führen.

Noch 2013 galt Götze als Megatalent. Er wurde mit seinen 64 Kilogramm und einem BMI von 20,9 als Fliegengewicht und neuer Messi gefeiert. Die Körpersprache: Die eines Sunnyboys. Dynamisch, gerissen, spritzig. Er schoss 16 Saisontore, bereitete 20 vor – und wechselte zu Bayern.

Götze 2018: Er ist seit einem Jahr zurück beim BVB, hat eine Stoffwechselerkrankung hinter sich. Er wiegt 75 Kilogramm, wirkt lethargisch, nachdenklich, introvertiert.

Götze hat uns 2014 alle zu Weltmeistern gemacht, ist ein begnadeter Fußballer und ganz sicher ein feiner Kerl. Man kann nur erahnen, welcher Druck seit Jahren auf ihm lastet. Aber eines braucht er ganz sicher nicht, um zu alter Stärke zu finden: Mitleid und einen WM-Bonus.

Was denken Sie – wer hat recht?

t-online.de und das RedaktionsNetzwerk Deutschland der Madsack-Mediengruppe, zu der das Portal "Sportbuzzer" gehört, kooperieren im Sport.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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