Die Transfers zwischen Bayern und Dortmund
Die erste Vorführung im Wechseltheater von Dortmund und Bayern ging 1988 über die Bühne. Damals wechselte Michael Rummenigge nach sieben Jahren in München zum BVB (Ablöse unbekannt). Dort gewann der kleine Bruder von Karl-Heinz im ersten Jahr den DFB-Pokal und wurde später sogar Spielführer.
Für durchaus stolze 9,25 Millionen Euro angelten sich die Bayern 2004 Nationalspieler Torsten Frings aus dem Ruhrpott. Doch obwohl der "Lutscher" zur Stammformation zählte, wurde er nie so richtig warm mit München und zog nach nur einer Saison weiter nach Bremen.
Bereits ein Jahr nach dem Rummenigge-Wechsel fand ein zweiter FCB-Profi den Weg nach Dortmund. Jürgen Wegmann verabschiedete sich mit der Meisterschale aus München und kehrte zur Borussia zurück (Ablöse unbekannt), wo er schon von 1984 bis 1986 angeheuert hatte.
Der erste Wechsel in die andere Richtung wurde 1992 vollzogen, als die Münchner für umgerechnet 3,75 Millionen Euro Thomas Helmer vom BVB loseisten. 190 Spielen in Schwarz-Gelb folgten 191 in Rot-Weiß - und drei Meisterschaften, ein weiterer Pokal-Sieg sowie der UEFA-Cup-Triumph.
1998 ging recht überraschend Christian Nerlingers Zeit als Spieler von der Isar zu Ende - er wechselte ablösefrei zur Borussia, wo er allerdings nicht mehr regelmäßig zum Einsatz kam. Nach seiner aktiven Karriere wurde er 2008 Teammanager beim FC Bayern, später Sportdirektor und so zum Nachfolger von Uli Hoeneß. 2012 wurde er dann durch Matthias Sammer ersetzt.
Bis vor kurzem galt er als einer der größten Transfer-Fehler des Rekordmeisters: Mats Hummels. Nachdem er bei Bayern ausgebildet wurde und unter Felix Magath sein Profi-Debüt feierte, sah Neu-Coach Jürgen Klinsmann 2008 keine Perspektive für ihn und ließ ihn erst nach Dortmund ausleihen und schließlich für 4,2 Millionen Euro verkaufen. Ein Transfer, den Bayern bereute - bis zum 10. Mai 2016.
Als Mario Götze 2013 von seinem Jugendklub BVB zum Branchenprimus wechselte, war der Aufschrei der Fußball-Fans groß. 37 Millionen Euro ließ sich Bayern den damals 21-Jährigen kosten. Ein Jahr später schoss Götze Deutschland zum WM-Titel. Eine vollkommene Erfolgsgeschichte ist sein Engagement an der Säbener Straße aber bis heute nicht. Trotzdem begann mit dem Super-Talent des deutschen Fußballs eine Serie aufsehenerregender BVB-Abgänge nach München.
2013 plante der FCB offenbar einen Doppelschlag und wollte neben Götze auch Robert Lewandowski kaufen. Doch Dortmund schob dem sofortigen Abgang eines zweiten Leistungsträgers entschieden einen Riegel vor. Ein Jahr später lief der BVB-Vertrag des Polen aus und er wechselte ablösefrei zum Konkurrenten.
Der vorläufige Schlusspunkt der FCB-BVB-Wechsel ist die Heimkehr des verlorenen Sohnes: BVB-Kapitän Mats Hummels zieht das schwarz-gelbe Trikot nach acht Jahren aus und streift sich erneut das rot-weiße Shirt über. Eine Rückholaktion, die den Bayern wohl 38 Millionen Euro kostet - aber gleichzeitig auch das Innenverteidiger-Duo der DFB-Elf für die Zukunft beschert.