Foto-Show: Die große Karriere des Karl-Heinz Rummenigge
1973 leistet der junge Karl-Heinz Rummenigge seinen Wehrdienst ab. Hier posiert er in einer Baracke in voller Montur.
In einem C-Jugendspiel fällt Karl-Heinz Rummenigge 1973 erstmals auf, als er bei einem 32:0-Erfolg 16 Tore erzielt. Obwohl er schon früh als großes Talent gilt, schafft er nicht den Sprung in eine nationale Jugendauswahl, sondern lediglich in die Westfalenelf.
1974: Karl-Heinz Rummenigge (re.) wechselt als 19-Jähriger von seinem Jugendverein Borussia Lippstadt zum großen FC Bayern - und trifft dort auf Teamkollege Uli Hoeneß.
Der 19-Jährige bricht für die Fußball-Karriere eine Lehre zum Bankkaufmann ab und wechselt für ein Monatsgehalt von 8000 D-Mark zu den Bayern. Der schüchterne Stürmer, häufig als "Rotbäckchen" verspottet, setzt sich durch. In seiner ersten Saison absolviert er 21 Bundesliga-Spiele und erzielt fünf Tore, belegt aber mit seinem Verein nur einen enttäuschenden zehnten Platz.
1975: Schnell steigt Rummenigge zum wichtigen Angreifer beim Rekordmeister auf und sorgt als Stürmer für Jubel auf den Münchner Rängen. Im selben Jahr gewinnen die Bayern den Europapokal der Landesmeister, allerdings wird Rummenigge nur bis zum Halbfinale eingesetzt.
1975 und 1976 gewinnt Rummenigge (re., zusammen mit Teamkollege Udo Horsmann) mit dem FC Bayern jeweils den Europapokal der Landesmeister - die frühere Bezeichnung der heutigen Champions League. Im Finale 1976 schlägt München den französischen Rekordmeister AS Saint-Etienne mit 1:0. Anschließend besiegt Bayern Cruzeiro Belo Horizonte in den Spielen um den Weltpokal, Rummenigges dritter Titel im Bayern-Dress.
In den 80er-Jahren gilt Rummenigge als einer der besten Spieler der Welt. 1980 gewinnen die Bayern erstmals nach sechs Jahren wieder die Meisterschaft, wobei Rummenigge mit 26 Toren Torschützenkönig wird. Nach dieser Spielzeit wird er zu Deutschlands und Europas Fußballer des Jahres gewählt. Mit 162 Toren in 310 Bundesliga-Spielen nimmt er bis heute den elften Rang in der Torschützenliste der Bundesliga ein.
Bereits 1975 gibt er sein Debüt im DFB-Dress und macht auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später nominiert der damalige Bundestrainer Helmut Schön den jungen Außenstürmer für die WM 1978 in Argentinien.
1980 gewinnt Rummenigge (li.) mit der deutschen Nationalmannschaft in Italien den Europameister-Titel und wird zum besten Spieler des Turniers gewählt. Ihm gelingt bei dem Turnier ein Tor, im Finale bereitet er mit einem Eckball den Siegtreffer zum 2:1 von Sturmpartner Horst Hrubesch gegen Belgien vor.
1984 wechselt Rummenigge mit 29 Jahren für zehn bis elf Millionen Mark Ablöse - damals die zweithöchste Ablösesumme weltweit - nach Italien zu Inter Mailand. Die Erwartungen an Rummenigge sind enorm hoch, doch er hat seinen Zenit überrschritten. Zwar erzielt Rummenigge in 64 Spielen 24 Tore, doch seine Zeit in der Serie A ist von vielen Verletzungen geprägt. Mit Inter gewinnt er keinen einzigen Titel.
1986: Papa Rummenigge genießt die italienische Sonne und plantscht mit seiner Familie und Frau Martina am Pool. Heute hat er fünf Kinder. Seine Brüder Michael und Wolfgang schlagen ebenfalls eine Laufbahn als Profifußballer ein, werden aber nie so berühmt wie ihr großer Bruder.
1987 packt Karl Heinz Rummenigge seine Koffer und versucht sein Glück in der Schweiz. Bei Servette Genf lässt er dann seine Profi-Karriere ausklingen und wird 1989 mit 29 Toren Torschützenkönig der Nationalliga A. Im Alter von 33 Jahren beendet er seine Spielerkarriere im Sommer 1989.
Seine dritte und damit letzte WM spielt er 1986 in Mexiko. Rummenigge (re.) ist von Anfang an durch Verletzungen gehandicapt und bestreitet lediglich zwei Partien über die volle Distanz. Deutschland erreicht dennoch das Endspiel, Rummenigge erzielt in der 74. Minute das 1:2 gegen Argentinien. Am Ende siegen aber Diego Maradona & Co. mit 3:2. Nach dem Finale tritt er als Mannschaftskapitän zurück und beendet seine Karriere im DFB-Trikot nach 95 Länderspielen (45 Tore).
1990 wird Rummenigge (li., zusammen mit ARD-Ikone Gerd Rubenbauer) bei der WM in Italien Co-Kommentator. Vier Jahre lang begleitet er so Länderspiele.
Der FC Bayern München wird 1993/1994 Deutscher Meister, der damalige Star Lothar Matthäus (re.) wird (u.a. von Bayern-Präsident Fritz Scherer und Karl-Heinz Rummenigge) beglückwünscht. Rummenigge trägt in der DFB-Elf 51 Mal die Kapitänsbinde und ist bis 1993 Rekordspielführer, ehe er von Matthäus abgelöst wird.
1991 beschließt Fritz Scherer, damaliger Präsident des FC Bayern, die ehemaligen Spieler Rummenigge und Beckenbauer als Vizepräsidenten in den Klub zu integrieren. Rummenigge wird fortan bis 2002 Vizepräsident des FC Bayern. Im Februar 2002 wird er zum Vorstandsvorsitzenden ernannt, als die Fußballabteilung des FC Bayern München in eine AG umgewandelt wird.
Die Bayern-Führung um Manager Uli Hoeneß, Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Franz Beckenbauer (v.li.) präsentiert 2003 die Meisterschale.
2008 wird Rummenigge Mitglied in zahlreichen Gremien. Im Januar übernimmt er die Funktion des ersten Vorsitzenden der European Club Association (ECA). Zudem ist er Mitglied in der UEFA-Kommission "Strategischer Beirat für Berufsfußball". Hier ist er mit dem seit 2007 im Amt stehenden UEFA-Präsidenten Michel Platini (li.) zu sehen.
2013 holen die Bayern im Londoner Wembley-Stadion den CL-Titel gegen den großen Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund. Der Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (re.) und der damalige Präsident Uli Hoeneß (Mitte) empfangen Kanzlerin Angela Merkel im Stadion.
2013 wird Rummenigge zu einer saftigen Geldstrafe in Höhe von 249.900 Euro verurteilt, nachdem er am Münchner Flughafen zwei Luxus-Uhren im Wert von circa 100.000 Euro am Zoll vorbei einführen will. Er gilt damit als vorbestraft. Nach deutschem Recht darf er seinen Posten als Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG aber behalten, da der Skandal nicht in die Kategorie einer schweren Straftat fällt.