Bundesliga: Legendäre Pressekonferenzen
VfB-Trainer: Bruno Labbadia auf der Pressekonferenz nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen: "Es ist eine Grenze erreicht. Ich kann nicht akzeptieren, wenn ein Trainer wie der letzte Depp dargestellt wird. Als normaler Bundesliga-Trainer muss man sich heute die Frage stellen, gehe ich einen schweren Weg, wie ihn der VfB Stuttgart gehen muss, gehe ich den mit, oder sage ich: am Arsch geleckt! Das Fass ist absolut voll!"
Für viele Fußball-Fans ist sie die Mutter aller Pressekonferenzen. Giovanni Trapattoni lieferte 1998 beim FC Bayern folgende Kunstwerke aus seinem Vokabular ab: "In diese Spiel es waren zwei, drei oder vier Spieler, die waren schwach wie eine Flasche leer!", "Struuunz! Strunz ist zwei Jahre hier, hat gespielt zehn Spiele, ist immer verletzt. Was erlauben Strunz?!" Dann beendete der Italiener die PK mit den Worten: "Ich habe fertig!"
1999 gerät Stefan Effenberg beim FC Bayern in die Kritik der Medien und des damaligen TV-Experten Paul Breitner. Auf einer Pressekonferenz konterte er: "Paul Breitner kann ich sagen, dass ich nie zerbrechen werde, nie im Leben. Ein Stefan Effenberg wird nicht zerbrechen." Dann bekamen die anwesenden Reporter ihr Fett weg: "Es wird noch ein Unterschied gemacht zwischen vielen Millionären beim FC Bayern und Stefan Effenberg. Warum? Ich bin einer, der lässt sich das nicht gefallen, Freunde der Sonne."
"Bye-bye Bayern!" - Klaus Toppmöller ist nie um einen guten Spruch verlegen, so auch in der Saison 1993/94 bei Eintracht Frankfurt. Die Frankfurter starteten mit Gala-Fußball und Siegen in Serie furios in die Saison. Daraufhin sagte Toppmöller bereits nach dem siebten Spieltag - als der FC Bayern gerade bei Werder Bremen verloren hatte - mit dem Spruch "Bye-bye Bayern" den Münchnern den Kampf an. Am Ende der Runde wurden jedoch wieder einmal die Bayern Meister.
"Da lach’ ich mir doch den Arsch ab!" - Kurz vor dem Pokal-Endspiel hatte ein TV-Sender vermutet, dass Jürgen Klopp zur neuen Saison Trainer beim BVB wird. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Doll kochte vor Wut: "Das ist einfach respektlos! Was auch meinen Spielern hier gegenüber abläuft, ist eine absolute Frechheit. Ein Wörns und ein Kovac, die sind nächste Saison gar nicht mehr hier, die sollen aber jetzt die Kohlen aus dem Feuer holen (…), da lach’ ich mir doch den Arsch ab!" Nach der Saison wurde Doll dann tatsächlich durch Klopp ersetzt.
Der damalige Bayer-Trainer Christoph Daum hatte auf der Pressenkonferenz um seine Dopingaffäre noch "ein absolut reines Gewissen" und gab eine Haarprobe zur Analyse ab. Wochen später erklärte er lachend auf einer weitern Pressekonferenz, dass diese Haarprobe ein Fehler war. Damit stand die deutsche Nationalmannschaft ohne Trainer da - und Rudi Völler übernahm den Job.
"Oh, das ist meine Frau. Die will fragen, ob ich morgen noch eine Arbeit habe", scherzte Trainer Stale Solbakken vom 1. FC Köln, nachdem in der Pressekonferenz im Anschluss an das 1:2 beim FC Augsburg sein Handy geklingelt hatte. Zunächst durfte der Coach im Amt bleiben, eher er elf Tage später nach der 0:4-Pleite gegen Mainz gefeuert wurde.
"Es gibt vier Fragen und vier Antworten. Die Fragen stelle ich, die Antworten gebe ich auch." Die legendäre Pressekonferenz von Klaus Augenthaler beim VfL Wolfsburg im Mai 2007 dauerte gerade einmal 42 Sekunden. Augenthaler wurde vom Pressechef der Wölfe vorgestellt und legte dann los. Der Trainer stellte sich selbst vier Fragen, die er dann auch selbst beantwortete - danach verließ er den Raum.