Foto-Show: Die Millionenflops der Bundesliga
7,8 Millionen Euro überwies Werder Bremen im Sommer 2008 nach Brasilien. Carlos Alberto, der bis dato teuerste Transfer der Vereinsgeschichte, sollte die Offensive verstärken. Doch es kam alles anders: Zwei Bundesligaspielen stehen etliche Auseinandersetzungen mit Mitspielern und Suspendierungen gegenüber. Sanogo, mit dem sich der Brasilianer im Training geprügelt hatte, fasste das Missverständnis Alberto folgendermaßen zusammen: "Dieser Mann ist verrückt.“
Verrückt ist auch die Geschichte von Orlando Engelaar. Der holländische Nationalspieler wechselte nach einer überragenden EM 2008 für 5,5 Millionen Euro zu Schalke 04. Beim Mittelfeldmotor der Elftal war dann aber plötzlich jede Menge Sand im Getriebe. Nach 25 Bundesligaspielen, in denen er kein Tor erzielte, aber zweimal vom Platz flog, kehrte er nach Holland zurück. Im Gepäck hatte er einen neuen Spitznamen: Die Schalke-Fans nannten Engelaar aufgrund seiner lahmen Spielweise "Die Ente von Twente".
Der Brasilianer Arilson (2.v.li.) war 1995 der bis dato teuerste Einkauf des 1. FC Kaiserslautern. Der Mittelfeldspieler wurde im Winter 1995, als sich der FCK im Abstiegskampf befand, für rund 3 Millionen Euro Ablöse vom Weltpokalfinalisten Gremio Porto Alegre verpflichtet. Er kam jedoch nur zu zehn Bundesliga-Einsätzen und wurde bald an Internacional Porto Alegre ausgeliehen, bevor der Vertrag aufgelöst wurde.
Markus Berg unterschrieb 2009 einen Vertrag beim HSV bis 2014. Im Laufe der Spielzeit konnte sich der Angreifer allerdings nicht in der Stammformation etablieren. Zeitweise in der Startelf, wobei er auch vom Verletzungspech seiner Kollegen Paolo Guerrero und Mladen Petric profitierte, saß er in der Hälfte seiner 30 Saisonspiele bei Bruno Labbadia und dessen Nachfolger Ricardo Moniz auf der Ersatzbank, insbesondere nach der Verpflichtung von Ruud van Nistelrooy. Die hohen Erwartungen konnte er bis heute nicht erfüllen.
Breno, aktueller Innenverteidiger des FC Bayern, der vor vier Jahren als 18-Jähriger aus Brasilien für stolze 12 Millionen Euro kam, wurde lange als Abwehr-Talent gepriesen. In den vergangenen Monaten produzierte Breno allerdings nur skurrile Nachrichten abseits des Platzes: Haus abgefackelt, Untersuchungshaft, jetzt auf Twitter gegen seinen Verein schimpfend und sich trotz Krankschreibung tätowieren lassen.
1999 wurde Didi vom VfB Stuttgart für geschätzte 2,2 Millionen Euro vom FC Ituano Sao Paulo gekauft. Der VfB erhoffte sich durch ihn eine deutliche Verstärkung für den Sturm. Allerdings kam er nur zu zwei Kurzeinsätzen und fehlte ständig beim Training. So stellte man nach einer sportärztlichen Untersuchung fest, dass er aufgrund eines Knorpelschadens im Knie untauglich war. Didi spielte anschließend in der Schweiz, in Südkorea, Brasilien und Mexiko.
Wesley kam 2010 für 7,5 Millionen Euro vom FC Santos zu Werder Bremen und unterschrieb nach wochenlangen Verhandlungen einen Vier-Jahres-Vertrag bis 2014. Der Brasilianer wurde als Stürmer ausgebildet, spielte aber auch auf anderen Positionen. Neben dem offensiven Mittelfeld, den Außenpositionen sowie einigen Partien als Außenverteidiger wurde er zuletzt immer mehr zentral-defensiv eingesetzt. Durchgesetzt hat er sich nie, er wechselte nach Palmeiras.
Für gleich fünf Jahre sicherte sich 1899 Hoffenheim 2009 die Dienste von Franco Zuculini (re.), der von Racing Club de Avellaneda aus Argentinien gekommen war. Für den damals 18-Jährigen bezahlte die TSG satte 4,6 Millionen Euro. Nach nur einem Jahr verlieh der Bundesligist Zuculini zum FC Genua nach Italien. 2011 kam der Südamerikaner zurück, wurde aber erneut verliehen. Derzeit ist Zuculini an Real Saragossa ausgeliehen.
Victor Ikpeba wechselte 1993 als bester afrikanischer Fußballer der belgischen Liga zum AS Monaco. Dort blühte er unter Trainer Arsene Wenger auf und konnte die französische Meisterschaft gewinnen. 1999 verpflichtete Borussia Dortmund den nigerianischen Stürmer. Allerdings konnte er sich in zwei Jahren auch aufgrund privater Probleme nie richtig durchsetzen und kam bei 30 Einsätzen nur auf drei Tore.
Einen derben Abstieg erlebte Bachirou Salou. Nachdem der togolesischer Stürmer während seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach zum Publikumsliebling avancierte, konnte er bei seinen späteren Stationen in Duisburg und Dortmund nicht mehr an seine Leistungen anknüpfen. 1999 verpflichtete ihn schließlich Eintracht Frankfurt für 7 Millionen Mark, um ihn nach nur eineinhalb Jahren für 700.000 Mark an Hansa Rostock weiterzuverkaufen.
Die Verpflichtung von Abwehrspieler Réver Humberto Alves Araújo geht beim VfL Wolfsburg in die Geschichte ein. Geholt im Januar 2010, verkauft im Juni 2010 - ohne auch nur ein einziges Mal für den Verein aufgelaufen zu sein. Verlust für den Verein: rund 2.000.000 Euro.
Jose Ernesto Sosa kam 2007 von Estudiantes de la Plata zum FC Bayern München. Trotz seines enormen Talentes gelang ihm nie der große Wurf. Nach seinem Wechsel zum SSC Neapel ist er mittlerweile bei Metalist Charkow gelandet.
Mit 4,5 Millionen Euro Transferkosten wurde Federico Insua in der Saison 2006/2007 zum teuersten Einkauf in der Geschichte Borussia Mönchengladbachs. Nur ein Jahr und magere zwei Saisontore später wurde der Mittelfeldspieler nach Mexiko weiterverkauft. Verlust für den Verein: rund 300.000 Euro.
In der Heimat top - in der Bundesliga flop: Auf immerhin 30 Spiele und drei Tore im Trikot des FC Schalke brachte es Hami Mandirali. Für 3,5 Millionen gekommen, kehrte der Türke 1999 für 2,2 Millionen wieder zu Trabzonspor zurück und machte dort bis 2002 stattliche 558 Spiele - mehr als jeder andere Spieler in der Vereinsgeschichte.
Marquinhos vom Avai Futebol Club galt 2000 als großes Talent. Bayer Leverkusen bekam für 4,5 Millionen Euro den Zuschlag. Mehr als ein Einsatz im DFB-Pokal kam aber nicht zustande. Zwei Jahre später wechselte der Brasilianer zurück in die Heimat.
Mittelfeldmann Thiago Neves kam 2008 für satte neun Millionen Euro von Fluminense zum HSV. Dort wurde der Brasilianer aber nie die erhoffte Verstärkung. Immerhin kassierten die Hanseaten bei seinem Wechsel zu Al-Hilal noch sieben Millionen Euro.