Foto-Show: Geplatzte Transfers von späteren Weltstars
Der VfB Stuttgart wollte 1994 Ronaldo verpflichten. Ralf Rangnick, der damalige Jugendkoordinator der Schwaben, traf sich in Rio de Janeiro mit dem späteren Superstar, überreichte ihm sogar ein VfB-Trikot. Ronaldo bestätigte: "Stuttgart war damals der erste Klub, der sich für mich interessiert hat." Der Transfer scheiterte an der Ablöse - rund fünf Millionen Dollar wollte sein damaliger Klub Cruzeiro Belo Horizonte.
Werder Bremen wollte 1995 Michael Ballack verpflichten. Der Wechsel scheiterte jedoch an den Gehaltsvorstellungen von Vater und Manager Ballack. Der forderte 200.000 Mark pro Jahr für seinen Sohn, die Hanseaten wollte nur 180.000 Mark zahlen. Ballack wechselte schließlich in die Pfalz zum 1. FC Kaiserslautern.
Petr Cech spielte 2001 bei Werder Bremen vor. Der Schlussmann des FC Chelsea überzeugte die Hanseaten, dennoch sah man von einer Verpflichtung ab. Der Grund: Cechs damaliger Verein Chmel Blsany forderte "stolze" 1 Million Mark Ablöse.
Eintracht Frankfurt wurde im Jahr 2007 ein talentierter Stürmer aus Tschechien angepriesen. Sein Name: Edin Dzeko. Die Verantwortlichen des Traditionsvereins schickten den 21-Jährigen aufgrund der horrenden Ablösesumme von vier Millionen Euro wieder nach Hause. Am Ende wechselte Dzeko nach Wolfsburg, die ihn nach dreieinhalb Jahren für 37 Millionen Euro an Manchester City weiterverkauften.
Alexandre Pato wäre beinahe in der Hauptstadt gelandet. Doch der damalige Hertha-Manager Dieter Hoeneß nahm im Jahr 2006 dann doch davon Abstand, den 17-Jährigen für rund 3 Millionen Euro zu verpflichten. Im Folgejahr wechselte der Brasilianer für 22 Millionen Euro zum AC Mailand.
Uli Hoeneß sah sich 2006 in Buenos Aires einen gewissen Sergio Agüero an. Die Vorstellung des Stürmers war für den Manager des FC Bayern enttäuschend: "Vorm Spiel lehnte Agüero an einem Zaun, während sich seine Kollegen warm gemacht haben. In der ersten Halbzeit war er nicht einmal am Ball." Die anschließenden Transferverhandlungen scheiterten, weil Hoeneß nur fünf der geforderten 16 Millionen Euro bot. Agüero wechselte schließlich für 23 Millionen Euro zu Atlético Madrid.
Michael Essien absolvierte 2002 ein Probetraining beim VfL Wolfsburg. Trotz guter Trainingseindrücke entschieden sich die Niedersachsen gegen den 19-jährigen Mittelfeldspieler vom SC Bastia und verpflichteten stattdessen Pablo Thiam.
Kaká ist dem FC Bayern einst durch die Lappen gegangen. "Ich war bei seinem Debüt für Corinthians", erinnerte sich Chefscout Wolfgang Dremmler. "Ich hab' Uli angerufen und gesagt: 'Du musst kommen, es ist unglaublich, was hier passiert.'" Hoeneß schaute sich das Talent an, forcierte einen Transfer jedoch nicht. Denn im Kader des Deutschen Rekordmeisters waren alle Plätze besetzt. "Und dann war es zu spät", so Dremmler.
Auch Adriano wäre beinahe beim FC Bayern München gelandet. Bei der U20-WM in Bolivien sah Dremmler einen unglaublichen Spieler, "ein Büffel, ein Klotz - überragend". Als die Verantwortlichen des Bundesligisten ihre Bemühungen intensivieren wollten, war der Brasilianer plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Bis heute weiß man bei den Bayern nicht, was passiert ist. Kurz nachdem Adriano wieder auftauchte, wechselte er zu Inter Mailand.
Michel Platini absolvierte 1976 ein Probetraining beim 1. FC Saarbrücken. Der Bundesligaaufsteiger gab dem späteren Superstar anstatt einem Vertrag jedoch einen Korb. "Zu schmächtig, nix für uns", sagte Trainer Sloboadan Cendic.
Ronaldinho hätte seine Gegenspieler beinahe in der Bundesliga ausgetanzt. 2001 nahm Borussia Dortmund Kontakt zu den Verantwortlichen von Gremio Porto Alegre auf. Am Ende scheiterte ein Engagement des Brasilianers beim BVB am guten Ruf des Revierklubs. "Der Sprung nach Dortmund wäre mir dann doch etwas zu groß gewesen", sagte Ronaldinho und wechselte stattdessen zu Paris St. Germain.
Werder Bremen wurde 1997 Andrej Schewtschenko auf dem Silbertablett serviert. Bei Transferverhandlungen mit der Vereinsführung von Dynamo Kiew tütete man den Wechsel von Juri Maximov ein. Dabei wurde Manager Willi Lemke und Trainer Wolfgang Sidka auch der Nachwuchsstürmer ans Herz gelegt. Der Bremer lehnten dankend ab.
Auch nach Davor Suker streckten die Verantwortlichen von Werder Bremen ihre Fühler aus. Den Hanseaten war 1995 die Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro jedoch zu hoch. Nach einer starken EM-Endrunde wechselte der Kroate schließlich für elf Millionen Euro vom FC Sevilla zu Real Madrid.
Beinahe hätte 1996 der damalige Bundesliga-Aufsteiger MSV Duisburg einen echten Knaller geholt. Der tschechische Nationalspieler Pavel Nedved von Sparta Prag stand kurz vor einer Unterschrift beim MSV. Allerdings vertröstete der bis dato international noch unbekannte 23-Jährige die Meidericher mit einer Unterschrift bis nach der Europameisterschaft. Das Turnier in England lief allerdings so gut für Nedved, dass er schließlich nach Italien zum Top-Klub Lazio Rom wechselte.
Der Jugend des FC Bayern entwachsen schaffte Zvjezdan Misimovic im Jahr 2000 nicht den Sprung in die erste Mannschaft. Wechselwillig erlangte er die Aufmerksamkeit des Hamburger SV. Doch die Hanseaten lehnten den Transfer ab, angeblich wegen Übergewichts von Zwetschge. Er blieb bis 2004 bei den FCB-Amateuren und kam über die Umwege VfL Bochum und 1. FC Nürnberg schließlich zum VfL Wolfsburg. Hier verhalf der Deutsch-Bosnier mit rekordverdächtigen 20 Torvorlagen den Wölfen zur Meisterschaft 2009.
Etwas außerhalb der Reihe liegt der Fall Marco Reus und sein Wechsel zu Borussia Dortmund. Denn Reus war schon dort, musste gehen und kam über Umwege und 20 Millionen Euro teurer wieder zurück. Der quirlige Linksaußen spielte zehn Jahre in der Jugend des BVB. Als ihm der Sprung zu den Profis verwehrt wurde, ging er zu RW Ahlen, mit denen er 2008 in die 2. Liga aufstieg. Bereits eine Saison später wechselte er zu Borussia Mönchengladbach. 2012 wurde er von den Schwarz-Gelben zurückgeholt.