Die brisantesten Vereinswechsel
Mario Götze läuft ab der Saison 2013/2014 für die Bayern auf. Eine Ausstiegsklausel in Höhe von 37 Millionen Euro ermöglicht den Wechsel. Dortmunds Anhänger laufen nach Bekanntwerden des Transfers Sturm.
Manuel Neuer wechselte 2012 vom FC Schalke 04 zu den Bayern. Für die Anhänger der Königsblauen ein echter Stich ins Herz. Dem ehemaligen Liebling schlägt ab diesem Zeitpunkt Hass entgegen.
Die spanische Sportzeitung "Marca" krönte einst Luis Figo zum größten "Verräter“ im Weltfußball. Der Portugiese hatte es gewagt, vom FC Barcelona zum Erzrivalen Real Madrid zu wechseln. Zum Dank bewarfen ihn die Barca-Fans mit einem Schweinekopf.
Ruhrpott-Legende Reinhard "Stan" Libuda kümmerte die Rivalität zwischen Schalke und Dortmund herzlich wenig. 1965 wechselte er von den Königsblauen zum BVB. Obwohl er Dortmund zum Europapokal-Sieger 1966 macht, fühlte Libuda sich dort nicht wohl. 1968 kehrt er nach drei Jahren BVB wieder zu Schalke zurück. Von den Fans wurde der Dribbelkünstler mit den Worten geehrt: "Keiner kommt an Gott vorbei – außer Stan Libuda".
Auch Steffen Freund trat die Reise von Schalke nach Dortmund an. Die Schalker Fans hielten daraufhin eine riesige Todesanzeige im Stadion hoch: "Steffen Feind, geb. Freund".
In die andere Richtung ging Ingo Anderbrügge. Der Mann mit dem eisenharten Schuss kam als 16-Jähriger nach Dortmund, ging aber nach acht Spielzeiten nach Gelsenkirchen. Dort hatte er seine beste Zeit: Er erzielte 82 Tore in 321 Spielen für die Schalker. Später trat Christoph Metzelder in seine Fußstapfen, als er 2010 über den Umweg Madrid zu Schalke fand.
Jermaine Jones wechselte 2007 von Eintracht Frankfurt zu Schalke 04. Zuvor hatte der damalige Kapitän mehrfach betont, dass sein Herz für die Eintracht schlägt. Offenbar bewirkten die Euros aus Gelsenkirchen einen Sinneswandel bei Jones. Im Nachhinein sagte über seine alte Heimat Frankfurt: "Ich habe diesen Verein immer als eine Zwischenstation gesehen."
Der Argentinier Carlos Tevez wagte 2009 den Sprung von Manchester United zum Stadtrivalen Manchester City. Erwartungsgemäß wurde dem Stürmer von den United-Fans eine Söldner-Mentalität vorgeworfen. Als United Tevez 2007 von West Ham verpflichtet hatte, schien ihnen dies allerdings egal gewesen zu sein.
Jens Jeremies erlebte beim TSV 1860 München seinen Durchbruch in der Bundesliga. Als der FC Bayern 1998 anklopfte, ging er den schwierigen Gang an die Säbener Straße. Obwohl die Anhänger des Rekordmeisters Jeremies anfangs skeptisch beurteilten, konnte der zweikampfstarke Mittelfeldspieler alle überzeugen und trug maßgeblich zum Champions-League-Gewinn der Münchner 2001 bei.
Olaf Thons Karriere könnte möglicherweise als Blaupause für Manuel Neuer dienen: Nachdem der Mittelfeldmann bei Schalke acht Jahre gekickt hatte, wechselte er zum großen FC Bayern und gewann dort dreimal die Meisterschaft. 1994 kehrte der "Professor" dann zu seiner alten Liebe Schalke zurück, wo er 2002 seine Karriere beendete.
Der gebürtige Frankfurter Michael Thurk machte seine ersten Erfahrungen im Profi-Fußball bei Mainz 05. Nachdem der Blondschopf die Vorbereitung auf die Saison 2006/2007zu einem großen Teil mit dem FSV bestritten hatte, entschied sich Thurk zu einem Wechsel zur Eintracht. Nach einem medialen Kleinkrieg erteilte Mainz schließlich die Freigabe. Heute kickt der Stürmer beim FC Augsburg.
Mit Winfried Schäfer ließ sich auch ein Trainer auf einen brisanten Wechsel ein. Nach erfolgreichen Jahren im Badischen beim Karlsruher SC übernahm 1998 das Ruder beim VfB Stuttgart. Die schwäbischen Fans waren sehr kritisch und gaben dem Ex-Gladbacher keine Chance. Nach nur fünf Monaten im Amt wurde Schäfer entlassen.
Seine erfolgreichste Zeit als Fußballer erlebte Bernd Schuster in Spanien. Nach acht Jahren beim FC Barcelona wechselte der "blonde Engel" 1988 zu Real Madrid. Doch damit nicht genug. Nach zwei Jahren schloss sich Schuster dem Stadtrivalen Atletico Madrid an, eigentlich ebenfalls ein Ding der Unmöglichkeit. Somit brachte Schuster das Kunststück fertig, für beide Madrider Vereine und den FC Barcelona aufzulaufen. Als Trainer wechselte er zudem aus der Madrider Vorstadt Getafe zum Rivalen Real.
Andreas Möller gilt einer der besten deutschen Fußballer überhaupt, aber auch als einer der umstrittensten. Nicht nur mit zahlreichen "Schutz-Schwalben", sondern auch mit seinen Vereinswechseln machte sich der begnadete Techniker das Fußballer-Leben nicht leicht. Zu Beginn seiner Karriere wechselte er trotz Treuebekenntnissen munter zwischen Frankfurt und Dortmund hin und her. Mit dem Transfer vom BVB nach Schalke 2001 machte er sich noch mehr Feinde. Doch er überzeugte alle Kritiker und lief 86 mal für die Königblauen auf.
Die vielleicht heftigsten Reaktionen auf einen Wechsel löste Andreas Ivanschitz aus. Der Österreicher wechselte 2006 von Rapid Wien zu RB Salzburg. Daraufhin wurde der damals 23-Jährige in einem Spiel für die österreichische Nationalmannschaft als "Judasschitz" beschimpft, bespuckt und mit Feuerzeugen und Bechern beworfen. "Es ist wohl noch nicht genug Gras über die Sache gewachsen", sagte Ivanschitz vermeintlich locker nach dem Spiel.
Gabriel Batistuta unternahm vor seiner Zeit in Europa einen gewagten Schritt: Der Argentinier wechselte von River Plate zu Erzfeind Boca Juniors.
Mo Johnston wechselte mit dem Umweg FC Nantes von Celtic Glasgow zu den Rangers. Damit war der Stürmer der erste Katholik im Dress der Glasgow Rangers.
Die Karriere von Lothar Matthäus ist von Titeln nur so gespickt. Zu Beginn leistete sich der Franke allerdings einen folgenschweren Fehlschuss: Im DFB-Pokalfinale 1984 versemmelte er im Elfmeterschießen für Mönchengladbach gegen Bayern München, die Borussen verloren. Im Anschluss wechselte Matthäus zu den Bayern. Seitdem wird Matthäus von den Gladbach-Fans als "Judas" bezeichnet und ist auch nach Jahrzehnten kein gern gesehener Gast.
Der Spanier Miquel Soler legte eine einzigartige Karriere hin: Von Espanyol wechselte er zum FC Barcelona. Von dort ging es weiter zu Atletico Madrid und schließlich 1995 zu Real Madrid. Damit ist Soler der einzige Spieler, der für beide Madrider Klubs sowie die beiden großen Vereine aus Barcelona spielte.
Fußball-Legende Johan Cruyff zog es am Ende seiner Karriere von Ajax Amsterdam zu Feyenoord Rotterdam - zwei Klubs, die nicht verfeindeter sein könnten. So feiern die Ajax-Fans feiern regelmäßig die Zerstörung Rotterdams durch die deutsche Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.