Foto-Show: Der Bundesliga steht ein Trainer-Roulette bevor

FC Bayern: Nur noch bis zum Saisonende ist Louis van Gaal Trainer in München. Danach beginnt beim FCB wieder eine neue Zeitrechnung. Und die Bosse werden sich nicht lumpen lassen, einen renommierten Coach zu verpflichten. Mit kleinen Lösungen hat sich der Rekordmeister noch selten zufrieden gegeben.

Bayer Leverkusen: Heißester Kandidat auf die Nachfolge van Gaals in München ist Leverkusens Jupp Heynckes. Dieser stand eigentlich vor einer Vertragsverlängerung bei Bayer, doch der Zwist mit Michael Ballack und die Verlockung FCB könnten ihn zum Umdenken bringen. Er würde die Planungen unterm Bayer-Kreuz durcheinander bringen.

SC Freiburg: Der Abschied Heynckes' in Leverkusen würde eine Kettenreaktion auslösen. Nachfolger Don Jupps könnte dann der Freiburger Erfolgscoach Robin Dutt werden. Der gilt schon länger als heißester Kandidat für die Nachfolge des Altmeisters und würde einen großen Schritt machen vom "kleinen" Freiburg zum ambitionierten Werksklub. Doch für Freiburg wäre sein Abgang ein großer Verlust.

FC Schalke 04: Eine weitere schwerwiegende Entscheidung steht auf Schalke an. Felix Magaths Abschied zum Saisonende scheint beschlossene Sache. Und in Gelsenkirchen wäre die schöne, langfristig gedachte Planung mit dem Alleinherrscher dahin. Ein weiterer großer Klub wäre auf Trainersuche.

Hamburger SV: Bei den Hanseaten sind sie da ein Stückchen weiter. Der Abschied von Trainer Armin Veh ist beschlossene Sache. Durch seinen wie auch den Abgang des Vorstands-Bosses Hoffmann entsteht ein riesiges Machtvakuum. Frank Arnesen als neuer Sportchef wird eine Herkules-Aufgabe zu erfüllen haben.

VfL Wolfsburg: Auch bei Vehs Ex-Klub Wolfsburg hat die Trainersuche längst begonnen. Pierre Littbarski wird bis zum Saisonende bleiben, höchstens. Danach will Patriarch Dieter Hoeneß seinen Fehler mit Steve McClaren korrigieren und einen deutschsprachigen Fachmann vorstellen. Heißester Kandidat: Ralf Rangnick.

1899 Hoffenheim: Im Kraichgau steht derweil Rangnicks Nachfolger Marco Pezzaiuoli schon wieder vor dem Aus. Mäzen Dietmar Hopp antwortete auf die Frage, ob "Pezza" noch der richtige Trainer sei: "Das kann ich nicht kommentieren." Das Trainerkarussell der Bundesliga dreht sich also immer schneller.

Borussia Dortmund: Um mal etwas Ruhe reinzubringen - Jürgen Klopp muss sich keine Sorgen machen um seinen Job. Der bärtige Strahlemann des BVB wird wohl bald Meistertrainer sein und mit den Schwarz-Gelben in der Champions League spielen. Oder hat Klopp dadurch etwa seinen Marktwert derart erhöht, dass er bald bei einem internationalen Spitzenklub Trainer sein wird?

FSV Mainz 05: Seinen Marktwert erhöht hat auch Thomas Tuchel. Der emotionale Coach der Mainzer könnte kommende Saison sogar international dabei sein. Für einen Wechsel ist es aber wohl noch zu früh. Er wird weiter in Mainz bleiben und die Mannschaft weiterentwickeln. Tuchel passt perfekt zu Mainz, das wissen beide Seiten.

Hannover 96: Auch Mirko Slomka und Hannover scheinen gut zusammen zu passen. Niemand hätte ihnen diesen großen Erfolg zugetraut. Slomka hat dem einstigen Abstiegskandidaten Mut und Spielkultur eingeflößt. Und hat seinen Vertrag auf Basis dieses Erfolges gleich verlängert. Er sollte also bleiben. Oder spekuliert er doch wieder auf ein höheres Amt?

1. FC Nürnberg: Der Dritte im Bunde der Überflieger ist Dieter Hecking. Nürnberg hat sogar Chancen auf das internationale Geschäft, und einen großen Anteil hat das Trainerteam um Dieter Hecking, das besonders spielerisch viel bewegt hat bei den Franken. Hecking wird es sich nicht nehmen lassen, diesen Weg nächste Saison weiterzuführen.

1. FC Köln: Kommen wir nun aber zu den gefährdeten Teams - und auch Trainern. Frank Schaefer gehört zu dieser Kategorie aber wohl nicht. 24 Punkte hat er als Coach aus 16 Spielen geholt. Viel mehr darf man nicht erwarten. Sein Vertrag wird, wohl auch im Falle eines Abstiegs, verlängert. Jeder Geißbock braucht einen Schäfer. Und Köln hat seinen Schaefer gefunden.

FC St. Pauli: Das dürfte auch für die Braun-Weißen am Millerntor gelten. St. Pauli und Holger Stanislawski werden wohl kaum auseinander gehen, auch nicht im Falle eines Abstiegs. Das haben alle Beteiligten auch schon anklingen lassen. Pauli wird zwar bis zum Schluss um die Klasse zittern müssen, Stani aber wohl zumindest nicht um seinen Job.

VfB Stuttgart: Was aus Trainer Bruno Labbadia wird, hängt - im Gegensatz zu St. Pauli und Stanislawski - vom Tabellenstand am Ende der Saison ab. Labbadia hat einen Vertrag bis 2013, der allerdings nur für die Bundesliga gilt. Im Moment zeigt das Formbarometer seines Teams nach oben: Seit der Winterpause hat der VfB 13 Punkte geholt, einen mehr als Labbadias Vorgänger Christian Gross und Jens Keller in dieser Saison zusammen.

Eintracht Frankfurt: Anders sieht das in Frankfurt aus. Nach einer starken Hinrunde läuft bei den Adlern nichts mehr zusammen. Und schon wird Kritik laut an der vorzeitigen Vertragsverlängerung Skibbes im Januar. Auch Heribert Bruchhagen kritisierte nun erstmals deutlich seinen Trainer. Lange werden die Verantwortlichen bei der Talfahrt nicht mehr zusehen können.

1. FC Kaiserslautern: Auch die Roten Teufel sind wieder unten angekommen. Platz 17 nach einer eigentlich guten Hinrunde bedeutet erstmals ein direkter Abstiegsplatz in dieser Saison. Für Trainer Marco Kurz wird es immer enger, noch stehen Fans und Verantwortliche jedoch hinter dem Aufstiegscoach. Den Abstieg würde Kurz aber wohl nicht überleben.

Borussia Mönchengladbach: Das sieht am Niederrhein anders aus. Lucien Favre ist erst wenige Wochen im Amt und hat einen ersten Aufwärtstrend mit seiner Mannschaft erreicht. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist wieder da, auch dank des Schweizers. Aber auch im Falle eines Abstiegs hätte Favre Vertrag und würde einen Neubeginn versuchen.

Werder Bremen: Zu guter letzt steht in Bremen noch immer eine Ära auf der Kippe. Thomas Schaaf spielt mit seinen Grün-Weißen gegen den Abstieg. Der Sieg in Freiburg soll Signalwirkung haben, doch so weit wähnte man sich auch schon Wochen zuvor. Selbst, wenn Schaaf den Klassenerhalt schafft - wovon alle ausgehen - ist noch nicht sicher, ob er nicht aus freien Stücken zurücktritt.