Foto-Show: Die brasilianischen Lebemänner
Julio Cesar: Der Innenverteidiger von Borussia Dortmund reizte die Geduld seines Trainers oft bis aufs Äußerste. Pünktlichkeit war für ihn ein Fremdwort. Er bezahlte einfach jedes Mal ohne zu murren die fällige Strafe.
Zufall oder Kalkül? Carlos Eduardo, ehemaliger Spielmacher der TSG Hoffenheim, klagte just am Tag des diesjährigen Trainingsstarts über starke Ohrenschmerzen. Diese veranlassten ihn dazu, länger in Brasilien zu bleiben und sich operieren zu lassen. Die Genesung in den heimischen Gefilden nahm vier Wochen in Anspruch, in denen er sich zusätzlich ein kleines Fettpolster anfraß.
Füße hoch und entspannen: Ailton ist der König der Trainings-Schwänzer. Faulenzen am Strand macht ihm einfach mehr Spaß als Joggen bei Minusgraden. Wer will es ihm verdenken - außer Thomas Schaaf?
Inoffizieller Rekordhalter im Urlaub überziehen ist Marcelinho: Ganze acht Tage ließ er die Hertha einmal warten bis er bester Laune auf dem Trainingsplatz erschien.
Zwei, die sich verstehen. Zwei, die gerne in der Heimat weilen, während sich die Mannschaftskameraden im kalten Deutschland quälen. Und auch modisch sind sie eine Augenweide: Ailton (li.) und Marcelinho.
Alex Alves: Den Trainingsstart bei Hertha BSC verpasste er mehrfach, er war regelmäßig in miserablem körperlichen Zustand und fiel vor allen durch ausgefallene Pelzmäntel auf. Der Bruder von Dani Alves ist eine echte Diva.
Auch der latent unzuverlässige Marcio Amoroso verlängerte seine Urlaub in der Heimat gerne um ein paar Tage.
Caio: Der Brasilianer der Eintracht genießt die Ferien gerne in vollen Zügen. Als er in der Saison 2008/2009 mit sechs Kilo Übergewicht aus dem Urlaub kam, setzte ihn Trainer Funkel auf Diät und schickte ihn im Trainingslager schon vor dem Frühstück auf die Laufstrecke. Caios einfache Erklärung für seine Pfunde: "Ich mag einfach keinen Salat."
Giovane Elber: Auch er fehlte regelmäßig beim Trainingsauftakt. Er hielt es sogar nicht einmal für nötig, seinem Trainer Bescheid zu sagen: "Aber der Trainer weiß doch, dass es für einen Brasilianer normal ist, dass er zu spät kommt", antwortete der Brasilianer einst auf die Frage, warum er Ottmar Hitzfeld nicht über seine verspätete Rückkehr informiert habe.
Kaum jemand hasst den deutschen Winter so sehr wie der ehemalige Schalker Rafinha. "40 Grad zu Hause, in Gelsenkirchen minus sieben Grad. Das tut weh", sagte der kleine Verteidiger, der mehrmals zum Trainingsauftakt im Winter verschollen war.
Es geht auch anders: Dortmunds Dede (hier zusammen mit Jan Koller) ist deutscher als jeder Deutsche. Der Disziplin-Fanatiker war immer pünktlich beim Training und auch außerhalb des Platzes stets ein Vorbild. Prädikat Musterprofi.