FC Bayern in der Einzelkritik: Zwei Stars bekommen Note 1 – aber ein Nationalspieler enttäuscht
Erster Titel der Saison: Der FC Bayern holt den Supercup gegen Erzrivalen BVB. Zwei Superstars überragen – nur einer fällt ab. Die Einzelkritik.
Manuel Neuer: Rettete die Bayern mit einer Neuer-Parade gegen Reus vor dem Rückstand (20.), dann gegen Moukoko (36.) und Haaland (39.). Wurde dazu gleich mehrmals vom Abseits gerettet. Beim Sonntagsschuss von Reus war aber nichts mehr zu halten. Note 1
Josip Stanišić (bis 87.): Unauffälliger Auftritt des 21-Jährigen – aber das muss ja nicht schlecht sein. Erledigte seine Defensivaufgaben auf rechts seriös und zeitweise unerhört abgeklärt. An der Aufgabe, sich so oft und so nachdrücklich in die Offensive einzuschalten wie Teamkollege Davies auf links kann man nur scheitern. Note 3
Dayot Upamecano: Gewann neun von zwölf Zweikämpfen gegen Dortmunds Schwergewichtsmeister Erling Haaland, ganz ohne Bestechung der Punktrichter. Hätte nach Spielende eigentlich "American Pie" ins Publikum schmettern müssen. Note 2
Niklas Süle: Kollidierte immer wieder mit Dortmunds Haaland. Normalerweise wird beim Duell zweier solcher Giganten eine Stadt zerstört. War mal im Vorteil, mal zu spät. Immerhin: Wie bei "Godzilla vs. Kong" gab es auch hier keinen Sieger. Stattdessen warten alle auf das Sequel. Note 3
Alphonso Davies: Keine neue Erkenntnis, aber der Kanadier muss die Bezeichnung "Linksverteidiger" wirklich leidenschaftlich hassen, so oft, wie er sich auch gegen den BVB wieder in die Offensive mit einschaltete – und mit seiner Flanke das 2:0 einleitete (49.). Und: Ist dazu auch trotzdem ein hervorragender LinksVERTEIDIGER. Note 2
Joshua Kimmich: Versuchte viel, aber in den Zweikämpfen etwas ungestümer und in den Aktionen ungenauer als sonst. Mit seiner Aggressivität für das Bayern-Spiel trotzdem unverzichtbar. Note 3
Leon Goretzka: Die Bayern-Offensive lief auch ohne den Mittelfeldmotor, der sich gegen die Dortmunder mehr in den Zweikämpfen aufrieb und – sehr oft erfolgreich – das Spiel des BVB im Zentrum störte. Note 3
Kingsley Coman (bis 49.): Lernte den Rasen im Signal-Iduna-Park ganz ausführlich kennen, so oft, wie der flinke Franzose von den Dortmundern unbarmherzig zu Boden gestreckt wurde. Er war eben nicht anders zu stoppen. Hatte die erste Großchance aus acht Metern (15.), zog einen Volley aus spitzem Winkel nur ganz knapp am langen Pfosten vorbei (38.). Verließ am Ende früh, entkräftet und humpelnd den Platz. Note 2
Thomas Müller (bis 73.): Verfehlte schon nach drei Minuten ganz knapp eine Kimmich-Hereingabe, scheiterte dann gleich zwei Mal hintereinander aus nächster Nähe im Dortmunder Strafraumgetümmel (34.). Stand kurz nach der Pause aber eben genau da, wo ein Stürmer mit dem Namen Müller stehen muss. Der Bomber hätte sich gefreut. Note 2
Serge Gnabry (bis 73.): Flanke zum 1:0. Einleitender Pass zum 2:0. Kilometer um Kilometer, Torschussvorlage um Torschussvorlage (vier, mit Kimmich die meisten bei den Bayern). Versuchte viel, ihm glückte nicht alles – aber die wichtigen Dinge. Note 2
Robert Lewandowski (bis 88.): Traf mit einem herrlichen Kopfball zur 1:0-Führung. Leitete mit einem herrlichen Hackentrick zum 2:0 auf Müller weiter. Herrlich souverän zum 3:1. Noch herrlicher, und seine Teamkollegen müssen ihn "Heiko" nennen. Note 1
Leroy Sané (ab 49.): Kam für Coman in die Partie, vermochte es aber nicht, den Wirbel des Franzosen zu reproduzieren. Suchte die Zweikämpfe, war auch mal weit hinten in der Defensive zu finden. Insgesamt aber zu wenig. Note 4
Jamal Musiala (ab 73.): Kam für Müller. Ohne Note
Corentin Tolisso (ab 73.): Kam für Gnabry. Ohne Note
Bouna Sarr (ab 87.): Kam für Stanišić. Ohne Note
Eric Maxim Choupo-Moting (ab 88.): Kam für Lewandowski. Ohne Note