Formel 1: Diese Rennstrecken sind unvergessen
Der Formel-1-Kalender verändert sich in regelmäßigen Abständen. Neue Orte kommen hinzu, andere müssen weichen. Doch einige Kultkurse sind bei eingefleischten Motorsport-Fans unvergessen. t-online erinnert an legendäre Strecken.
Der "Circuito do Estoril" in den 1980er Jahren. 13 Mal fand hier der Große Preis von Portugal statt. Alain Prost und Nigel Mansell sind mit jeweils drei Siegen die Rekordchampions auf der Strecke. Aber auch Michael Schumacher konnte hier ein Rennen gewinnen. 1993 triumphierte er im Benetton.
Auch Südafrika war lange Bestandteil der Formel 1. Mit einigen kurzen Unterbrechungen fanden zwischen 1967 und 1993 insgesamt 20 Rennen auf dem "Kyalami Grand Prix Circuit" statt. Hier feierten Legenden wie Niki Lauda, Alain Prost und Nigel Mansell mehrere Siege. Den Rekord hält jedoch F1-Ikone Jim Clark: Vier Mal konnte der Brite zwischen 1961 und 1968 das Rennen gewinnen.
Der Sepang International Circuit in Malaysia lieferte eins der legendärsten Rennen der Geschichte. Denn 2009 gewann der damalige WM-Führende Jenson Button trotz vier Boxenstopps stehend im Regen, da das Rennen nach 32 abgebrochen werden musste und er zu dem Zeitpunkt auf dem ersten Rang stand. Der Brite siegte vor Nick Heidfeld und Timo Glock, die ebenfalls vom Monsun profitierten. Gewertet wurde der Stand nach Runde 31, da zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht die erforderlichen 75 Prozent des Rennens absolviert waren, bekamen die Fahrer nur die Hälfte der Punkte.
Der Fuji International Speedway zählt zu den gefährlichsten Kursen der Formel-1-Geschichte. In den 1970er-Jahren kam es hier zu mehreren schweren Unfällen. Niki Lauda brach 1976 das Rennen sogar ab, weil er die verregnete Strecke für zu gefährlich empfand. Nach 30 Jahren Pause kehrte die Strecke 2007 in den Rennkalender zurück, ab 2009 sollten sich Fuji und Suzuka jährlich mit dem Großen Preis von Japan abwechseln – doch wegen finanzieller Probleme verschwand die Strecke schon vorher wieder aus dem Rennkalender.
Gewinnen konnte Michael Schumacher (1994 hier im Benetton) in Adelaide zwar nie, teilgenommen hat die deutsche Formel-1-Legende am Straßenrennkurs "Down Under" aber schon. Von 1985 bis 1995 kämpften die Fahrer in ihren Boliden hier beim Großen Preis von Australien im Saisonfinale um den WM-Titel. Inzwischen ist Australien mit einem Kurs in Melbourne vertreten. In Adelaide finden andere Wettbewerbe wie das Clipsal-500-Rennen statt.
Der "Brickyard" in Indianapolis darf natürlich nicht fehlen. Hier in den USA fanden in den 2000er-Jahren acht Rennen statt. Der Kurs, auf dem auch andere beliebte Motorsport-Rennen stattfanden und zum Teil auch immer noch stattfinden, ist Michael Schumacher Rekordsieger. Fünf Rennen gingen an die deutsche F1-Legende. Übrigens: Den Spitznamen "Brickyard" (zu Deutsch: "Ziegelei") hat der Kurs, weil beim Bau der Strecke kurz nach der Jahrhundertwende Ziegelsteine verwendet wurden. Zur Erinnerung daran besteht noch heute ein 91 Zentimeter breiter Streifen an der Start-/Ziellinie aus Ziegelsteinen.
Nelson Piquet an der Spitze und Zuschauer auf der Wiese an der Seite? Das gab es 1983 auf dem Brands Hatch Circuit in Kent im Südosten Englands. Der Kurs, der auch durch eine Waldlandschaft ging, wurde leider auch Ort von schweren Unfällen mit Todesfolge. Der Schweizer Jo Siffert starb hier 1971, nachdem sein Wagen zu brennen begann und er sich bewusstlos nicht befreien konnte.
Zu den zweifellos legendärsten Rennstrecken zählt natürlich auch der Hockenheimring in Baden-Württemberg. 37 Saisons lang war der deutsche Kurs Teil des Kalenders. 2019 wurde hier letztmals gefahren. Rekordsieger sind Michael Schumacher und Lewis Hamilton mit jeweils vier ersten Plätzen. Den letzten Sieg feierte Max Verstappen.
Vier Autostunden nordwestlich von New York City kam es in den 1960er und 1970er Jahren zu erbitterten Duellen in der Formel 1. Auf dem Watkins Glen International Circuit hatten meist Fahrer im Ford diese Nase vorn, auch wenn gerade zum Ende der Zeit Ferrari (hier mit Gilles Villeneuve) sich allmählich durchsetzte. Doch auch hier kam es zu mehreren Todesfällen, sodass die Strecke seit 1980 nicht mehr Teil der Formel 1 ist.
An Magny-Cours hat so mancher Formel-1-Fan große Erinnerungen. Die Duelle von Michael Schumacher und Damon Hill, von Kimi Räikkönen und Felipe Massa oder David Coulthard gegen Mika Häkkinen in Frankreich waren packend und begeisterten Zuschauer und Experten. 2008 fand hier letztmals ein Grand Prix statt.
Nur Michael Schumacher und Lewis Hamilton holten mehr WM-Titel als Juan Manuel Fangio. Der Argentinier wurde zwischen 1951 und 1957 fünfmal Weltmeister. Und nirgendwo gewann er einen Grand Prix so oft wie in seiner Heimat. In Buenos Aires triumphierte Fangio viermal. Der "Autodromo de Buenos Aires" ist eine absolute Kultstrecke, wird jedoch seit 1998 nicht mehr befahren.