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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit Hilfe der Bürger Deweerth'scher Garten soll neugestaltet werden
Der Deweerth'sche Garten in Wuppertal ist ein beliebter Treffpunkt in der Nähe des Luisenviertels. Bis 2023 soll er einen neuen Anstrich erhalten. Dabei können die Wuppertaler unterstützen.
Einst wurden hier Textilien gebleicht. Später dann, zwischen 1802 und 1805 ließ Peter de Weerth auf den Flächen seines geerbten Bleichergutes einen rund drei Hektar großen Garten anlegen. Es entstand, nach Plänen des großen preußischen Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné, der erste Landschaftsgarten im Tal. Nachdem die Stadt Wuppertal 1830 das Grundstück erworben hatte, wurde die Anlage zu einem Stadtpark umgestaltet und für alle Bürger geöffnet – bis heute. Besonders im Sommer ist die Anlage am Rande des Luisenviertels ein beliebter Treffpunkt. Buntes Leben zwischen Kneipen, Cafés und Buddelkisten.
Für Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind kommt dem Deweerth'schen Garten "als westliches Eingangstor zur Innenstadt bei der städtebaulichen Entwicklung Elberfelds" eine Schlüsselrolle zu. Doch: Das Areal ist in die Jahre gekommen. Bereits im Sommer 2020 gab es die ersten Pläne zum Umbau des Gartens. Aber Corona machte auch dieser städtischen Initiative einen Strich durch die Rechnung. Nun wollen die Planer im Barmer Rathaus erneut versuchen, der Grünfläche ein neues Gesicht zu geben. Und das mit kreativer Unterstützung der Bürger.
Vorschläge online oder per Postkarte
Vor allem online sollen sich Nutzer und Anwohner an dem Umgestaltungsprozess beteiligen. Seit Montag können Interessierte auf der Internetseite "talbeteiligung.de" ihre Ideen abgeben und Vorschläge machen. Teilbereiche des Parks sollen bewertet werden, doch es sind vor allem Ideen gefragt, wie der Park besser gestaltet werden kann. "Schließlich soll die Fläche ein Gesicht bekommen, das auch von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird," erläuterte der zuständige Dezernent Frank Meyer auf der wöchentlichen Pressekonferenz des Oberbürgermeisters. Freigeschaltet ist die Seite für die Onlinebeteiligung bis zum 30. Mai.
Analog zu diesem Onlineservice haben Wuppertalerinnen und Wuppertaler die Möglichkeit, über Postkarten ihre Ideen und Anregungen schriftlich mitzuteilen. Seit heute gibt es vor Ort im Deweerth'schen Garten Postkarten und auch einen Briefkasten für all die Ideen und Verbesserungsvorschläge. "Nach dem 30. Mai werden die Hinweise, Anregungen und Ideen zusammengetragen, analysiert und in ersten Vorentwürfen zusammengefasst. Für den Herbst ist dann eine Veranstaltung vorgesehen, bei der die Entwürfe präsentiert werden", beschreibt Meyer die nächsten Schritte.
Land trägt überwiegende Kosten
Ab 2023 soll dann mit der Umgestaltung begonnen werden, so Meyer. "Natürlich unter Berücksichtigung der hoffentlich vielen Ideen." Kleiner Wermutstropfen: Der Stadt gehört die Fläche nicht komplett. Entscheidende Teile seien in Privatbesitz, so Meyer. "Über diese Teile können wir natürlich nicht verfügen. Aber wir haben uns entschieden, auch sie mit in die Planung einzubeziehen." Mit den Eigentümern werde man das Gespräch suchen. Es machte halt für alle Sinn, "den Deweerth'schen Garten in Gänze zu denken".
Insgesamt stehen für den Umbau 1,62 Millionen Euro zur Verfügung. Nordrhein-Westfalen wird davon 80 Prozent tragen – exakt 1,296 Millionen Euro. Die Stadt wird dann noch 324.000 Euro aufbringen müssen. Insgesamt eine Größenordnung, so Meyer, "die bei allen wohlgemeinten Projektvorschlägen immer im Hinterkopf bleiben muss." So werde man sicherlich auch nicht alles realisieren können. "Wir können aber versprechen, dass wir uns mit allen Ideen der Bürgerinnen und Bürger auseinandersetzen werden."
- Pressekonferenz des Bürgermeisters
- Eigene Recherchen