Vierfacher Mord in Radevormwald Mann ersticht seine Frau, beide Töchter und die Schwiegermutter
Im Bergischen Land sind nach einem Brand fünf Tote gefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass ein Mann seine Familie und sich getötet hat.
Nach dem Fund von fünf Leichen in einem Wohnhaus in Radevormwald bei Wuppertal im Bergischen Land geht die Polizei von einem Tötungsdelikt innerhalb der Familie aus. Nach bisherigen Ermittlungen habe der Familienvater seine Ehefrau, die beiden ein und vier Jahre alten Töchter sowie seine 77 Jahre alte Schwiegermutter getötet.
Tatwaffe sei ein Messer gewesen. Dann habe der Mann das Haus angezündet und sich auf die gleiche Weise umgebracht. "Das Motiv für die Tat dürfte in dem Scheitern der ehelichen Beziehungen zu sehen sein", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mit.
"Für eine Beteiligung weiterer Personen liegen keine Anhaltspunkte vor", erklärten die Ermittler nach der Obduktion der Leichen.
Was war zuvor passiert?
Um 17 Uhr am Freitag war ein Notruf eingegangen, dass ein Wohnhaus brenne. Bei den Löscharbeiten waren die Einsatzkräfte dann auf die fünf Leichen gestoßen. Um etwa 19.30 Uhr ist die Feuerwehr wieder abgezogen. Es sei "nichts mehr zu machen gewesen".
Die Polizei Köln setzte eine Mordkommission ein. Spurensicherung sowie Brandermittler waren vor Ort. Der Bereich war weiträumig abgesperrt worden.
Das langgestreckte Gebäude mit einem Erdgeschoss und einem teilweise ausgebauten Dachgeschoss liegt an einer Hauptverkehrsstraße am Rande von Radevormwald im Ortsteil Herbeck.
Durch das Feuer waren Fenster des Hauses zerborsten, ansonsten hatte es aber keine starken Spuren hinterlassen. Am Samstag waren die zerborstenen Fenster durch Spanplatten ersetzt und die Rollläden heruntergelassen worden.
Verfahren wird wohl eingestellt
Die Ermittler erklärten, das Todesermittlungsverfahren werde eingestellt, wenn es nicht noch neue Erkenntnisse gebe. Ermittlungen gegen gestorbene Täter seien nicht vorgesehen. Weitere Auskünfte zu den Verstorbenen soll es nicht geben, auch nicht zur Tat und den Lebensverhältnissen der Familie.
In den vergangenen Monaten gab es in Nordrhein-Westfalen zwei vergleichbare Fälle: Im Dezember soll ein Mann in Isselburg im Münsterland seine ältere Tochter sowie seine Ehefrau getötet haben, bevor er sich das Leben nahm. Die jüngere Tochter wollte er ebenfalls umbringen. Sie überlebte, weil sie sich in ihrem Zimmer einschloss. In Rösrath bei Köln tötete ein Mann im Oktober Tochter und Ehefrau und anschließend sich selbst.
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- Nachrichtenagentur dpa