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Zum journalistischen Leitbild von t-online.In Wohneinheiten Hausverwaltungen sollen verstärkt auf Corona-Regeln achten
Wegen der Corona-Pandemie gelten strenge Regeln zum Infektionsschutz. Doch nicht überall können sie kontrolliert werden. Deswegen bittet die Stadt nun Wuppertaler Hausverwaltungen um Hilfe.
Soziale Distanz und die verschärften Maßnahmen der Corona-Schutzverordnung sind in großen Wohneinheiten teils nur schwer umzusetzen. Im Treppenhaus, im Fahrstuhl oder beim Herausbringen des Mülls lassen sich Begegnungen mit den Nachbarn kaum vermeiden. Immer wieder erreichen die Verantwortlichen des Wuppertaler Krisenstabs Hinweise, dass mit den Schutzvorkehrungen in den Wohnbereichen fahrlässig umgegangen wird.
Jetzt hat die Stadt Wuppertal zahlreiche Hausverwaltungen angeschrieben und geben, ihre Mieter verstärkt auf die Corona-Schutzvorkehrungen aufmerksam zu machen, viel Abstand zu halten und eine Schutzmaske zu tragen. Obwohl es keine Vorschriften in den Corona-Schutzverordnungen für den privaten Bereich gebe, sei es besonders in großen Wohnkomplexen sinnvoll und wichtig, auch hier wie im öffentlichen Raum auf den nötigen Abstand und den Schutz durch Masken zu achten, erläutert Gesundheitsdezernent Dr. Stefan Kühn.
"Auch wenn man es gewohnt ist, sich in den eigenen vier Wänden und in der eigenen Familie ohne Mund-Nase-Schutz zu bewegen, ist die Begegnung mit anderen Menschen immer ein Ansteckungsrisiko"“, so Kühn weiter. Das gelte nicht nur in Bus und Bahn oder beim Einkaufen, sondern auch in Treppenhäusern und Fluren. Kühn und Krisenstabsleiter Dr. Johannes Slawig appellieren deshalb an die Wohnungsgesellschaften, in ihren Häusern mit Informationen oder über eine Mail-Aktion auf die Hygiene-Regeln aufmerksam zu machen.
Sozialdezernent Dr. Kühn forderte in diesem Zusammenhang erneut eine "pragmatische Finanzierungs-Lösung" bei den Kosten für OP- und FFP-Masken. Vor allem für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen und für Hartz-IV-Empfänger. Bund und Länder hatten bei ihrem Corona-Gipfel beschlossen, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften medizinische oder die besser schützenden und teureren FFP-2-Masken getragen werden müssen. Dies bedeute aber besonders für Hartz-IV-Bezieher eine "Zusatzbelastung, die sie selbst nicht tragen können." Diese Position sei zum Beispiel nicht im Hartz-IV-Regelsatz vorgesehen.
Ähnlich äußerten sich auch die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Rat der Stadt, Yazgülü Zeybek und Paul Yves Ramette. Die Maßnahmen seien zwar zu begrüßen, "dennoch sind wir der Auffassung, wer die Regeln verschärft, muss auch überlegen, wie die Kosten zu tragen sind."
- Pressekonferenz der Stadt Wuppertal
- Pressemitteilung der Fraktion der Grünen vom 26. Januar 2021