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Wuppertal: "Hol mich App!" – London Taxis der WSW im Test


Abholservice wie Uber
Vorzüge und Tücken der neuen "London Cabs" in Wuppertal im Test


29.11.2020Lesedauer: 3 Min.
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Ein "London Cab" der WSW fährt durch Wuppertal: Mit einer App können Fahrgäste in Wuppertal den Service buchen und sich abholen lassen.Vergrößern des Bildes
Ein "London Cab" der WSW fährt durch Wuppertal: Mit einer App können Fahrgäste in Wuppertal den Service buchen und sich abholen lassen. (Quelle: WSW)

In Wuppertal sind seit kurzem ausgemusterte Taxis aus London unterwegs. Die WSW testen mit den "Cabs" einen Abholservice. t-online-Autor Ulrich Brüne hat den Test gemacht.

Vollgepackt mit Wocheneinkäufen und den ersten Weihnachtgeschenken stehe ich in der Elberfelder Friedrichstraße in Wuppertal und überlege, wie ich jetzt am besten nach Hause komme. Eine Taxe passt nicht mehr in mein Wochenbudget und zu der Urzeit mit dem Bus? Also: Warum nicht einmal den neuen Fahrservice der Wuppertale Stadtwerke nutzen. “Hol mich App!“ heißt die Zauberformel. Schließlich habe ich mir schon vor paar Wochen nach einem Tipp aus dem Freundeskreis die neue WSW-App heruntergeladen.

Seit dem 29. Oktober 2020 setzen die Stadtwerke sechs elektrisch angetriebene "London Taxis", im Englischen Cabs genannt, ein, die Kunden unabhängig von Fahrplänen und Bushaltestellen zu fast jedem Zielort innerhalb der Stadtbezirke Uellendahl-Katernberg, Elberfeld und Elberfeld West bringen. Gebucht werden die hellblauen WSW Cabs ausschließlich digital per Smartphone.

Die Handhabung ist recht übersichtlich: Einfach Standort und Zieladresse eingeben und schon ist der Kontakt hergestellt. Die Nachfrage schien groß, denn man teilte mir mit, dass zurzeit kein Fahrzeug für mich frei sei. Ich möge mich freundlicherweise noch etwas gedulden. Denn: Während ich auf eine erste Reaktion wartete, war bereits auf der Basis von Fahrgastaufkommen, gewünschten Zielen und verfügbaren Fahrzeugen automatisiert eine mögliche Abfahrtszeit und die günstigste Route für mich berechnet worden.

Nach gut 10 Minuten dann die nächste Nachricht: Cab 6 mit Fahrer Achmad am Steuer werde mich in 12 Minuten Neumarktstraße Ecke Friedrichstraße aufnehmen. Und in der Tat: Man hätte die Uhr danach stellen können.

Fahrzeuge hell und freundlich

Die Fahrzeuge haben alle ein Glasdach. Sind hell und geräumig. Sechs Personen haben maximal Platz und auch bei voller Auslastung ist genug Stauraum für Gepäck und Einkaufstaschen da. Der Kontakt zum Fahrer läuft über eine Gegensprechanlage, denn die Fahrerkabine ist durch eine Plexiglas-Verkleidung vom restlichen Innenraum abgetrennt. Achmad war nicht sehr gesprächig. Anscheinend gilt auch in den schmucken Cabs die alte Regel: "Bitte während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen."

Der Fahrpreis wird über die App nach einem festen VRR-Tarif abgerechnet. Die erste Fahrt ist immer kostenlos. Zuhause angekommen, lag trotzdem schon eine Abrechnung in meinem E-Mail-Fach. Die Fahrt von der Friedrichstraße bis zum Rainbow-Park hätte mich 7,30 Euro gekostet.

Das neue Beförderungsangebot der WSW mobil ist Teil des Forschungsprojekts Bergisch Smart, an dem die Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid, die Bergische Universität Wuppertal, die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Firma APTIV Services beteiligt sind. Das Projekt läuft bis Ende 2021.

WSW: Angebot wird gut angenommen

Auf Grundlage der in Wuppertal gemachten Erfahrungen wollen die Projektpartner digitale Mobilitätslösungen entwickeln, die auf andere Kommunen übertragbar sind. "Von daher ist es für uns besonders wichtig zu erfahren, für welchen Personenkreis ein solches Beförderungsangebot überhaupt infrage kommt", erläutert WSW-Kommunikationschef Holger Stephan im Gespräch mit t-online. Bisher werde das Angebot hervorragend angenommen.

Die WSW Cabs sind montags bis donnerstags von 6 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 6 bis 3 Uhr und sonntags von 8 bis 22 Uhr unterwegs. Die „Hol mich! App“ steht kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store zum Download bereit.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche und Eindrücke vor Ort
  • Gespräch mit Holger Stephan, Pressesprecher der WSW-Unternehmensgruppe Konzernkommunikation
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