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Restauriertes Engels-Haus in Wuppertal: Referenzobjekt für den Denkmalschutz


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Restauriertes Engels-Haus
Wuppertals Referenzobjekt für den Denkmalschutz


07.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Dr. Lars Bluma, Leiter des Historischen Zentrums Wuppertal (Mi.): Er übernahm symbolisch die renovierten Räume des Engels-Hauses vom federführenden Architekten Martin Hebgen (li.). Rechts steht Wuppertals Kulturdezernent Matthias Nocke.Vergrößern des Bildes
Dr. Lars Bluma, Leiter des Historischen Zentrums Wuppertal (Mi.): Er übernahm symbolisch die renovierten Räume des Engels-Hauses vom federführenden Architekten Martin Hebgen (li.). Rechts steht Wuppertals Kulturdezernent Matthias Nocke. (Quelle: Ulrich Brüne)

Pünktlich zum 200. Geburtstag feiert eines der wohl wichtigsten Gebäude Wuppertals seine Wiedereröffnung: das Engels-Haus. Einen ersten symbolischen Akt gab es bereits.

Es ist eines der historisch wichtigsten Gebäude der Stadt Wuppertal: Das 1775 im Auftrag von Johann Caspar Engels, dem Großvater Friedrich Engels, im ehemaligen Unterbarmer Bruch erbaute Engels-Haus. Zwar ist es nicht das Geburtshaus Friedrich Engels, doch ist er hier aufgewachsen. Pünktlich zu seinem 200. Geburtstag am 28. November 2020, wird das im Stil des bergischen Spätbarocks errichtete Gebäude nun nach über zweijähriger Sanierungsarbeit wiedereröffnet. Dann wird es als Standort des Museums für Industriekultur offiziell den Namen "MIK Engels-Haus" tragen.

Der Termin gehört zu den Höhepunkten des Festjahres. Am Dienstag wurde das mit einem Kostenaufwand von rund vier Millionen Euro renovierte Kleinod nun symbolisch dem Leiter des Historischen Zentrums, Dr. Lars Bluma, übergeben. In den kommenden Wochen wird im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss die neue konzipierte Dauerausstellung über Leben und Werk Friedrich Engels installiert.

"Bei der Sanierung und Restaurierung des Engels-Hauses handelt es sich um ein einmaliges Referenzobjekt für den Denkmalschutz in Deutschland", so Dr. Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal. Wegen der besonderen Bedeutung des Gebäudes wurden von November 2016 bis Anfang 2018 umfangreiche Bauforschungen durchgeführt. "Die erste in Wuppertal überhaupt", weiß Flunkert. Danach erstellte das auf Denkmalschutz spezialisierte Architekturbüro Hebgen ein ausführliches Gutachten über das in Fachwerkbauweise errichtete und mit Schiefer verkleidete Haus. "Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung haben dann zum Beispiel dazu geführt, dass wieder historische Materialien wie Farben und Putze aber auch Lehmbaustoffe verwendet werden konnten", erläuterte Martin Hebgen.

2018 begannen dann die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten im und am Gebäude, durchgeführt von Betrieben, die noch die entsprechenden traditionellen Handwerkstechniken beherrschen. "Dabei zielte die Grundausrichtung der Sanierung insbesondere auf den Zustand um 1800 ab, obwohl es seit der Errichtung mehrere zum Teil tiefgreifende Umbauphasen gegeben hatte", so Hebgen.

Wertvolle Tapeten freigelegt

Dach und Fassaden wurden neu verschiefert, historische Holzbauteile wiederaufgearbeitet, Natursteinsockel und Gewölbe gereinigt und mit einer Schutzschicht versehen. Das Parkett wurde Stück für Stück nummeriert, aufgenommen, aufbereitet und wiedereingesetzt.

Das alte Haus hielt so manche Überraschung parat: So wurden zum Beispiel im Musikzimmer im Erdgeschoss einige wertvolle Tapeten freigelegt, die nun mit einer Schutzschicht versehen wurden und zu einem kleinen Teil zu sehen sind.

Insgesamt ein würdiger Rahmen für eine neu konzipierte Dauerausstellung, die ab dem 20. November 2020 einen faszinierenden Einblick in die bürgerliche Alltagskultur der pietistischen Unternehmerfamilie Engels geben wird.

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen vor Ort
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