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Wuppertal: Ursache für mysteriöse Häuserschäden offenbar gefunden


Behörden sicher
Keine Hinweise auf Bergschäden in der Straße Beyeröhde

Von t-online, jwi

02.04.2019Lesedauer: 2 Min.
In der Straße Beyeröde in Wuppertal drohen mehrere Häuser einzustürzen.Vergrößern des Bildes
In der Straße Beyeröde in Wuppertal drohen mehrere Häuser einzustürzen. (Quelle: Holger Battenfeld/dpa)
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Bei den Schäden an den Häusern in der Wuppertaler Straße Beyeröde handelt es sich laut Fachleuten nicht um Bergschäden. Sie haben aber einen anderen Grund gefunden.

Die Bezirksregierung Arnsberg als landesweit zuständige Bergbehörde in NRW hat bei intensiven geologischen Untersuchungen im Bereich der einsturzgefährdeten Gebäude an der Beyeröhde keine Hinweise auf eine bergbauliche Ursache gefunden.

Die bisherigen Untersuchungsergebnisse würden vielmehr auf eine Unterspülung schließen, die in Verbindung mit einem instabilen geologischen Untergrund die Absackungen im Erdreich ausgelöst hat, teilt die Stadt Wuppertal mit. Welchen Anteil daran die korrodierte Trinkwasserleitung in der Straße Beyeröhde habe, müsse von weiteren Gutachten geklärt werden. Auch Oberflächenwasser, etwa durch Starkregen, könne dazu beigetragen haben.

Hohlräume mit 180 Tonnen Spezialbeton gefüllt

Mit diesem Ausschluss einer bergbaulichen Ursache endet nach zwei Wochen die Zuständigkeit der Bergbehörde als Auftraggeber der Arbeiten.

Die Bergbehörde als für ganz NRW zuständige Behörde zur Gefahrenabwehr aus verlassenen Grubenbauen hat in den vergangenen zwei Wochen mit unterschiedlichen Untersuchungsmethoden die geologische Situation in der Beyeröhde und den benachbarten Straßen mit hohem Aufwand untersucht. Bei mehr als 21 Bohrungen über insgesamt 530 Bohrmeter in bis zu 30 Metern Tiefe konnten kleinere Hohlräume und lockerer Untergrund unter den Gebäuden bereits mit rund 180 Tonnen Spezialbeton verfüllt und stabilisiert werden. Hinzu kommen aufwendige seismische Messungen, Georadar, Kernbohrungen und Kamerabefahrungen des Untergrundes.

Die Auswertungen der Geologen und Ingenieure zeigen eine heterogene geologische Situation mit so genannten Lockerungszonen, Verkarstungen und Dolinen, die bei Unterspülungen in Bewegung geraten können. Die geologische Situation in Langerfeld ist außerdem in einigen Bereichen von der Erzgrube Zeche Carl und diversen Tagebauen geprägt.

Oberstes Ziel der Stadt Wuppertal: Sicherheit der Bewohner

Um Gefahren aus dem Altbergbau auch im Umfeld der Beyeröhde ausschließen zu können, kündigt Amtsleiter Friedrich Wilhelm Wagner am Montag ein umfangreiches präventives Erkundungsprogramm für den gesamten früheren Bergbaubereich in Langerfeld an. Diese langfristigen Erkundungen können bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen. Beratend werden die Fachleute der Bergbehörde die Stadt Wuppertal zudem bei den weiteren Sicherungsarbeiten an den einsturzgefährdeten Gebäuden und der Straße Beyeröhde begleiten. Dabei bleibe es das Ziel, auch das am meisten geschädigte Gründerzeithaus Nr. 45 so weit abzusichern, dass das Hab und Gut der Bewohner aus ihren bisherigen Wohnungen geborgen und das Gebäude eventuell sogar erhalten werden kann.

Die Spitzen von Bergbehörde, Stadt und Wuppertaler Stadtwerke erklärten am Montag, oberstes Ziel aller Maßnahmen sei es, Sicherheit für Anwohner und Eigentümer zu schaffen und den Betroffenen bei der Bewältigung der konkreten Situation und der Klärung ihrer Schadensansprüche alle Unterstützung zu geben.

Hotline weiter für Bürger geschaltet

Parallel zu den Arbeiten in der Beyeröhde wird die Betreuung der Bewohner durch den Sozialdienst der Stadt, die Gemeinden und das Quartierbüro fortgesetzt. Am vergangenen Donnerstag waren alle Betroffenen zu einem ersten Bewohner-Treff in das Gemeindehaus an der Inselstraße eingeladen. Die Anlaufstelle im Bürgerbüro wurde inzwischen beendet. Die Telefon-Hotline für die Betroffenen bleibt auch in der kommenden Woche geschaltet: 563-66 60. Die Prüfung, ob das Haus Nr. 49 wieder freigegeben werden kann, nimmt noch weitere Zeit in Anspruch, denn eine Gefährdung von Menschen müsse unter allen Umständen ausgeschlossen werden.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Stadt Wuppertal
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