Aufnahmestopp in Stammheim Massentests für Gefangene und Wärter nach Corona-Ausbruch in JVA
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In der JVA Stuttgart-Stammheim ist nach einigen Corona-Fällen massenweise auf das Virus getestet worden. Bald will man wieder zur Normalität zurückkehren.
Wegen mehrerer Corona-Infektionen in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart sind insgesamt 207 Gefangene und Bedienstete getestet worden. Das bestätigte Anstaltsleiter Matthias Nagel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Am Donnerstag wurden die Ergebnisse veröffentlicht: Zwei weitere Insassen hatten einen positiven Test. Man gehe davon aus, dass einer davon das Virus von außen eingeschleppt habe, hieß es am Donnerstag.
Zwei infizierte Gefangene im Alter von jeweils 24 Jahren befänden sich derzeit isoliert in ihrer Abteilung. Wo und wie sich die Gefangenen angesteckt haben, ist weiter unklar. Sie hätten aber nicht viele Sozialkontakte gehabt, sagte Nagel. "Wir gehen davon aus, dass nicht mehr viel kommt." Ein weiterer Gefangener sei positiv getestet worden. Eine positiv getestete Bedienstete befände sich zu Hause.
Die JVA verfüge über Räume in der Krankenabteilung, die eigentlich für Tuberkulose-Fälle gedacht seien, um die Infizierten unterzubringen, sagte Nagel. Wegen des Corona-Ausbruchs wurde am Montag in dem Gefängnis in Stuttgart-Stammheim einen Aufnahmestopp verhängt. Der Verkehr mit der Außenwelt wurde auf das Nötigste beschränkt. Weil Angeklagte nicht vor Gericht erscheinen konnten, mussten diese Woche mehrere Prozesse vertagt werden. Ab Freitag könnten wieder Gefangene aufgenommen werden, hieß es am Donnerstag.
- Nachrichtenagentur dpa