Politische Kultur Kretschmann hält nichts von Hypes in der Politik
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Ob der Youtuber Rezo, die Klimabewegung um Greta Thunberg oder der Linken-Hype unter Jugendlichen: Laut Kretschmann wird Politik immer stärker von "Ausschlägen" bestimmt - leider.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann möchte sich eigenen Angaben zufolge nicht von Politiktrends und Hypes beeinflussen lassen. Man dürfe die Politik nicht nach Ausschlägen ausrichten, sonst würden diese Ausschläge immer heftiger, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart.
Er war zuvor zur aktuellen Beliebtheit der Linkspartei in Umfragen und zum Absacken der Grünen in der Gunst junger Menschen befragt worden. Dieser Hype komme durch eine Rede einer linken Bundestagsabgeordneten zustande, diese mit dem Satz "Auf die Barrikaden" beendet hätte, so Kretschmann. Das seien Hinweise darauf, dass sich die "Erlebnisgesellschaft" in die Politik vorgearbeitet habe. "Das sind temporäre Ausschläge in der Wählergunst." Die Grünen hätten keinerlei Nachwuchsprobleme.
Kretschmann spielte damit auf die Linken-Abgeordnete Heidi Reichinnek an, die eine Rede nach dem AfD-Abstimmungserfolg im Bundestag hielt und in sozialen Medien vielfach geteilt wurde. "Wenn du das richtige Momentum erwischt und da eine tolle Rede hast, und die wird zehn Millionen angeklickt oder angeschaut, dann macht das was", sagte der Regierungschef.
Kretschmann verwies auch auf das Video des Youtubers Rezo mit dem Titel "Die Zerstörung der CDU", das im Vorfeld der Europawahl 2019 veröffentlicht wurde, sowie auf die Klimabewegung von Greta Thunberg, von der die Grünen sehr profitiert hätten. "Politik nach solchen Ausschlägen auszurichten, kann glaube ich nicht zum Wohle des Landes sein", sagte Kretschmann. Man müsse seine Grundsätze behalten, auch wenn man flexibel auf die veränderten Bedingungen auf der Welt reagieren müsse.
- Nachrichtenagentur dpa