Fußball-Bundesliga Hoeneß warnt vor Dortmunds Heimstärke: "Du musst stark sein"
Den VfB Stuttgart plagen vor dem Duell mit dem BVB Personalsorgen. Der Coach hofft dennoch auf einen weiteren Schub für sein Team - auch weil das Spiel richtungsweisend sein könnte.
Während in Fußball-Deutschland allerorten über die sportliche Krise von Borussia Dortmund gesprochen wird, hat Sebastian Hoeneß einen anderen Ansatz. Der Trainer des VfB Stuttgart sieht in Dortmund nicht nur den früheren Titelkandidaten, der nach schwachen Auftritten seinen Trainer Nuri Sahin durch Niko Kovac ersetzt hat und in der Bundesliga nur noch Elfter ist. Vielmehr konzentrierte er sich einen Tag vor dem Stuttgarter Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auf die starke Heimbilanz des BVB.
"Wir haben ja mit Dortmund einen Gegner, der sicher nicht ganz zufrieden ist mit dem, was bis hierhin war. Ich möchte aber klarstellen, dass das nicht ihre Heimspiele betrifft", erklärte Hoeneß. Denn im eigenen, stets mit mehr als 80.000 Zuschauern gefüllten Stadion hat die Borussia aus bisher zehn Spielen immerhin 21 Punkte geholt und dabei nur einmal verloren.
"Absolutes Topspiel" um Plätze in Königsklasse
Auf den VfB komme daher ein "absolutes Topspiel" um die erneute Qualifikation für die Königsklasse zu, betonte Hoeneß. "Aber du musst stark sein dort." Der 42-Jährige hofft nach dem Einzug ins DFB-Pokalhalbfinale durch ein 1:0 gegen den FC Augsburg auf den nächsten Schub für seine Mannschaft, die in der Liga zuletzt zweimal nacheinander verlor.
Allerdings reisen die Stuttgarter mit Personalproblemen an. Der Einsatz von Spielmacher Enzo Millot ist wegen einer Zerrung am Sprunggelenk fraglich. In der Abwehr muss Hoeneß wegen des weiteren Ausfalls von Innenverteidiger Ameen Al-Dakhil erneut improvisieren.
Mit welcher Taktik spielt der BVB unter Kovac?
Zudem ist Rechtsverteidiger Josha Vagnoman unter der Woche genauso erkrankt wie die Stürmer Nick Woltemade und Jacob Bruun Larsen. Bei Woltemade seien die Chancen auf einen Einsatz noch am größten, erklärte Hoeneß. Die beiden gerade erst verpflichteten Innenverteidiger Luca Jaquez und Finn Jeltsch sollen zunächst auf der Bank sitzen.
Eine weitere Frage lautet, wie sein Kollege Kovac die Borussia einstellen wird. Wird sie den typischen Kovac-Fußball spielen mit hoher Intensität und Laufbereitschaft, einer kompakten Defensive und schnellen Kontern? Oder wird der 53-Jährige den Spielstil etwas anpassen? "Wir schauen auf uns und wollen unseren Plan durchziehen", sagte Hoeneß dazu. Sollte das nicht funktionieren, könne man die Taktik während der Partie immer noch ändern.
Starke VfB-Bilanz gegen Dortmund
Die jüngste Bilanz in den Aufeinandertreffen spricht für die Stuttgarter. Sie gewannen zuletzt vier Pflichtspiele nacheinander gegen Dortmund, das Heimspiel in der Bundesliga-Vorrunde sogar mit 5:1.
Der frühere Stuttgarter und Dortmunder Torjäger Fredi Bobic sieht in dem Duell ein "Sechs-Punkte-Spiel" im Rennen um die Champions-League-Plätze. Dort hat der BVB in der laufenden Saison immerhin die Play-offs erreicht - im Gegensatz zu Stuttgart. "Für den VfB wäre es ein schönes Bonbon, Dortmund mit einem guten Ergebnis weiter hinter sich zu lassen", erklärte Bobic in der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
- Nachrichtenagentur dpa