Erstes Adventswochenende Verband: Weihnachtsgeschäft kommt nicht in Schwung
Die Sparsamkeit der Kunden macht dem Einzelhandel auch im Südwesten zu schaffen. Das Weihnachtsgeschäft läuft schleppend. Der Handel gibt sich aber zuversichtlich.
Das Weihnachtsgeschäft im Südwesten nimmt weiterhin nicht recht Fahrt auf. Das zeigt eine Umfrage des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW) unter knapp 200 Händlerinnen und Händler im Land. Sie berichteten am ersten Adventssamstag demnach im Durchschnitt von einem Umsatzminus von 20 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch die Kundenfrequenz ließ aus ihrer Sicht zu wünschen übrig.
HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann teilte mit, "die Konsumzurückhaltung, die wir in den vergangenen Monaten beobachten konnten, war auch an diesem Wochenende noch spürbar". Zahlreiche Menschen kämen erst langsam in Weihnachtsstimmung. Bereits bei einer vergleichbaren Umfrage Mitte November hatte gut die Hälfte der befragten Händler angegeben, dass der Beginn des Weihnachtsgeschäfts schlechter ausfalle als in den Vorjahren. Nur knapp zwölf Prozent berichteten damals von einer besseren Situation.
Zuversicht für die kommenden Wochen
Trotz des verhaltenen Starts blicken die Händler optimistisch auf die kommenden Wochen. Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet den Angaben zufolge damit, dass die Umsätze noch steigen oder zumindest stabil bleiben. "Auch in diesem Jahr dürfte sich der Trend der vergangenen Jahre bestätigen: Je näher die Feiertage rücken, desto mehr Geschenke werden gekauft. Viele Kundinnen und Kunden entscheiden sich erst kurz vor knapp", sagte Hagmann laut Mitteilung. Tendenziell scheine es, dass die Kunden ihre Einkäufe zeitlich gestaffelt vornehmen. "Dieses Verhalten konnten wir bereits in den vergangenen Jahren beobachten, und deshalb sehen wir den kommenden Wochen mit Zuversicht entgegen."
Weihnachtsgeschäft wichtig für den Handel
Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Geschäfte im Südwesten besonders wichtig. Manche Branchen machen einen großen Teil ihres Jahresumsatzes im letzten Quartal des Jahres. Über alle Branchen hinweg erwartet der Verband im diesjährigen Weihnachtsgeschäft einen Umsatz von 16,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein nominales - also nicht um höhere Preise bereinigtes - Plus von 1,3 Prozent. Aber bereits damals waren die Händler mit dem Weihnachtsgeschäft nicht zufrieden.
Die Situation im Handel ist angespannt. 2024 brachte nicht den ersehnten Aufschwung. Die Ursache: Viele Menschen sparen, statt ausgiebig zu konsumieren - obwohl sich die Inflation zuletzt abgeschwächt hat. Die gestiegenen und als hoch empfundenen Preise, Kriege und wirtschaftliche Verunsicherung drücken jedoch weiterhin auf Stimmung und Kauflaune.
- Nachrichtenagentur dpa