Autozulieferer Mahle-Chef Franz fordert rasche Überprüfung der CO2-Ziele
Die Autoindustrie steht mächtig unter Druck. Somit die Zulieferer gleichfalls. Die strengen CO2-Vorgaben zum Ausstieg aus altbewährter Technik in Europa sorgen für Unmut bei manchen in der Branche.
Der Chef des Autozulieferers Mahle Arnd Franz warnt vor den Konsequenzen eines Festhaltens an den strikten CO2-Zielen in der Europäischen Union. "Europa würde einen großen Fehler machen, wenn es bei den heutigen Plänen bliebe – in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit und auch die Kunden", sagte der Manager der "Automobilwoche".
Sollte das Verbrenner-Aus 2035 kommen, würde dies weitere Stellen kosten. "Wir müssten unsere Kompetenzen in diesem Technologiefeld nach China oder in die USA verlagern – und damit in Europa sicher mehr Werke schließen und Arbeitsplätze abbauen, als wenn Raum bliebe für Hybridantriebe oder Motoren, die mit nachhaltigen Kraftstoffen betrieben werden", so der Mahle-Chef weiter. Eine Überprüfung der Ziele müsse daher spätestens 2025/26 erfolgen. "Das ist der Point of no Return."
Franz rechnet für die nächsten Jahre in Europa mit keinem nennenswerten Wachstum mehr. "Wir sehen nicht, dass Europa wieder auf den Stand von 2018 kommt, zumindest in diesem Jahrzehnt." Dazu müssten das Wirtschaftswachstum und das Pro-Kopf-Einkommen in Europa nochmals deutlich anziehen. Die Ukraine müsste als Markt erschlossen werden. "Passiert das nicht, sind wir sehr skeptisch, was die weiteren Potenziale in Europa angeht."
- Nachrichtenagentur dpa