Höchstspannungstrasse Baubeginn für weiteren Suedlink-Abschnitt
In Baden-Württemberg wird ein weiterer Abschnitt des Großprojekts Suedlink gebaut. In wenigen Jahren soll damit Ökostrom durchs ganze Land fließen.
Im Nordosten Baden-Württembergs hat der Bau eines weiteren Streckenabschnitts der Stromtrasse Suedlink begonnen. Der Baubeginn wurde mit einem offiziellen Festakt in Grünsfeld bei Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) gefeiert, wie der zuständige Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW mitteilte.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bewertete das Projekt positiv: "Die Anbindung an die riesigen Windparks im Norden wird uns zu mehr Sicherheit und Unabhängigkeit verhelfen."
Die Bundesnetzagentur hatte TransnetBW zufolge Mitte September grünes Licht für die rund 80 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Großrinderfeld (Main-Tauber-Kreis) und Bad Friedrichshall (Landkreis Heilbronn) gegeben. Mit der Genehmigung bestehe nun Baurecht für beide Streckenabschnitte und damit die gesamte Suedlink-Route in Baden-Württemberg. An dem südlichen Abschnitt werde bereits seit vergangenem Jahr gebaut - dort wird die Leitung stellenweise in einem Salzbergwerk rund 200 Meter unter der Erde verlegt.
Nord-Süd-Trasse soll 2028 in Betrieb gehen
Die insgesamt rund 700 Kilometer lange Trasse soll künftig grünen Strom aus dem windreichen Norden nach Süddeutschland transportieren. Zehn Millionen Haushalte sollen versorgt werden. Eine der beiden Gleichstromleitungen verläuft von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein bis nach Leingarten (Landkreis Heilbronn) - die andere endet im unterfränkischen Bergrheinfeld. Insbesondere Baden-Württemberg und Bayern sind nach der Abschaltung der Atomkraftwerke und dem Kohleausstieg vermehrt auf Windkraft aus Norddeutschland angewiesen.
Die Inbetriebnahme der Trasse ist für Ende 2028 geplant. Zuletzt hatte es laut TransnetBW mehrmals Verzögerungen aufgrund von aufwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren gegeben. Suedlink ist eine von mehreren geplanten Stromautobahnen im Bundesgebiet und soll die Energiewende voranbringen.
- Nachrichtenagentur dpa