Besorgniserregender Wert Baden-Württemberg hat den größten Anteil von Einwohnern mit Depression
Im Südwesten leiden besonders viele Menschen an Depression. Ein Gebiet in Baden-Württemberg sticht dabei besonders heraus.
Viele Menschen in Deutschland leiden an Depression – im Jahr 2021 soll die Krankheit rund einen von zehn Deutschen betroffen haben. Das zeigt der Morbiditäts- und Sozialatlas des "Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung" (BIFG). Der prozentuale Anteil in der Gesamtbevölkerung liegt bei 11,1 Prozent.
In Baden-Württemberg ist der Statistik zufolge dieser Wert am höchsten. Er liegt bei 11,99 Prozent und damit um acht Prozent höher als der Durchschnitt im Bund. Ebenfalls über dem Bundesschnitt liegen Hessen, Hamburg, Berlin (jeweils fünf Prozent mehr) und Bayern (zwei Prozent mehr). Das Bundesland mit dem kleinsten Anteil ist Brandenburg (9,38 Prozent, 16 Prozent weniger).
Auffälligkeiten an der Grenze zu Hessen
Besonders Städte und Landkreise im Norden des Bundeslandes treiben den Wert in Baden-Württemberg nach oben. Vier der sechs am stärksten betroffenen Orte liegen an oder nahe der Grenze zu Hessen: der Main-Tauber-Kreis (15,35 Prozent, 38 Prozent höher als der Bundesdurchschnitt), die Stadt Mannheim (15 Prozent, plus 35 Prozent), der Rhein-Neckar-Kreis (14,98 Prozent, plus 34 Prozent) und die Stadt Heidelberg (13,84 Prozent, plus 24 Prozent).
Die Plätze vier und fünf liegen dagegen weiter südlich. 14,17 Prozent der Einwohner Ulms litten im Jahr 2021 an Depression – 27 Prozent mehr als um Bundesschnitt. Auch der Wert in Freiburg ist deutlich erhöht – um 26 Prozent. Er liegt bei 14,09 Prozent.
Ebenfalls tief im Südwesten liegt allerdings auch der Landkreis mit dem niedrigsten Anteil. Im Kreis Lörrach liegt er bei 9,55 Prozent und damit 14 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt. Weitere Landkreise mit verhältnismäßig niedrigen Werten sind der Ortenaukreis (10,06 Prozent, zehn Prozent weniger), der Landkreis Ravensburg und der Ostalbkreis (beide 10,1 Prozent, minus 9 Prozent).
- bifg.de: Morbiditäts- und Sozialatlas