In Baden-Württemberg In der Stichwahl: Neue Bürgermeister für zwei Städte
Wechsel an der Rathausspitze und das gleich zweimal: In Leinfelden-Echterdingen und Ulm haben die Bürger am Sonntag ihr neues Stadtoberhaupt gewählt.
Zwei Städte im Südwesten bekommen nach Stichwahlen am Sonntag neue Oberbürgermeister: In Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) folgte Otto Ruppaner (parteilos), der im Wahlkampf von den Freien Wählern unterstützt wurde, auf Roland Klenk. Dieser war nach 22 Jahren im Amt nicht mehr angetreten. In Ulm gewann Martin Ansbacher (SPD) die Wahl. Weil im ersten Wahlgang vor zwei Wochen kein Bewerber die absolute Mehrheit erzielt hatte, waren jeweils Stichwahlen nötig gewesen.
In Leinfelden-Echterdingen setzte sich Otto Ruppaner laut vorläufigem Wahlergebnis mit 53,28 Prozent der Stimmen gegen Raiko Grieb (46,72 Prozent) durch. Das Ergebnis löst einen Wechsel gleich in zwei Rathäusern aus. Denn der 1982 geborene Ruppaner ist Bürgermeister von Köngen (Kreis Esslingen). Ministerialrat Grieb (45) ist SPD-Mitglied und wurde von der SPD unterstützt, trat aber eigenen Worten zufolge als unabhängiger Kandidat an. Die Wahlbeteiligung lag laut städtischen Angaben bei 39 Prozent.
Einspruch gegen OB-Wahl in Ulm
Mit einem ähnlichen Ergebnis setzte sich auch Ansbacher in Ulm durch: Er erhielt 55,11 Prozent der Stimmen, Gegenkandidat und Amtsinhaber Gunter Czisch (CDU) kam auf 44,89 Prozent. Mit einem Ergebnis in dieser Deutlichkeit habe er nicht gerechnet, gestand der Wahlsieger. "Die nächsten Jahre werden kein Zuckerschlecken", sagte Ansbacher. Aber er freue sich darauf. Die Ulmer könnten sich einstellen auf Bürgernähe, mehr Kontakt, Austausch und das, was für Ulm typisch sei: "dass wir die großen Herausforderungen gemeinsam meistern werden".
Der geschlagene Czisch sagte am Sonntagabend: "Das Ergebnis spricht für sich." Er vermutete, dass Ansbacher viele Wähler gewonnen habe, die bei der Wahl vor zwei Wochen für die Grünen-Landesvorsitzende Lena Schwelling gestimmt hätten. Er wünsche Ansbacher und der Stadt alles Gute. Die Wahlbeteiligung lag in der Donaustadt mit rund 127.000 Einwohnern bei 38,38 Prozent.
Das Regierungspräsidium Tübingen prüft derzeit nach eigenen Angaben den Einspruch eines Bewerbers gegen die Ulmer OB-Wahl vor zwei Wochen. Der parteilose Kandidat Daniel Langhans zweifelt nach eigenen Angaben an, dass sein Stimmenanteil tatsächlich 2,62 Prozent beträgt.
- Nachrichtenagentur dpa