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Stuttgart: Stadt finanziert Erotik-Festival – OB hat "Bauchschmerzen"


OB hat "Bauchschmerzen"
Erotik-Festival mit Sexparty: Stadt finanziert "Natural Instincts"

Von t-online, pb

Aktualisiert am 18.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau im rotem Kleid (Symbolbild): In Berlin-Mitte könnte bei einer Sexparty Corona übertragen worden sein.Vergrößern des Bildes
Eine Frau im rotem Kleid (Symbolbild): In Stuttgart wird eine Sexparty bei einem Erotikfestival von der Stadt mitfinanziert. (Quelle: Kremming/imago-images-bilder)

Ein Porno-Festival in Stuttgart erhält 30.000 Euro städtische Förderung – doch diese Entscheidung des Gemeinderats löst eine hitzige Debatte aus.

Am Freitag hat der Stuttgarter Gemeinderat für den Doppelhaushalt 2024/25 gestimmt – nun kommt laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung Kritik an dem Etat auf, weil dieser auch eine Förderung von 30.000 Euro für ein Erotik-Festival enthält.

Der Stuttgarter CDU-Chef Thrasivoulos Malliaras sagte dem Blatt am Sonntag: "Wer Porno-Festivals als politische Priorität in Stuttgart betrachtet, lebt in einer falschen Welt. Da verbrennt die linke Mehrheit hart erarbeitetes Steuergeld." Sein Parteifreund und Oberbürgermeister Frank Nopper hatte für den Haushalt gestimmt – auch wenn dieser Beschlüsse enthalte, mit denen er "nicht glücklich" sei.

In einem Facebook-Post nach der Abstimmung sprach Nopper von "Bauchschmerzen" wegen der Menge an Ausgaben, die der Haushalt vorsehe. Das Erotik-Festival "Natural Instincts", das 2021 und 2023 privat finanziert worden war, nannte er nicht.

Das Festival, bei dem zuletzt im Delphi Arthaus Kino unter anderem pornografische Filme gezeigt wurden und Diskussionsrunden über Geschlechtsverkehr stattfanden, wurde laut Veranstalterangaben in diesem Frühjahr von rund 1.000 Menschen besucht. Als Höhepunkt galt eine "sexpositive Party" an einem geheimen Ort.

Wut bei CDU und Freien Wählern über Erotik-Festival

Die "Puls"-Fraktion, die gefordert hatte, das Festival künftig mit Stadt-Geldern zu unterstützen, rechtfertigte laut dem Bericht ihren Antrag mit dem "sorgfältig kuratierten Filmprogramm", das man beim "Natural Instincts" zuletzt habe verfolgen können. Die Grünen, größte Fraktion im Gemeinderat, äußerte sich nicht – dafür die SPD, die den Haushalt ebenso unterstützt hatte.

Die "Bild" zitiert eine Kommunalpolitikerin: "Das feministische Festival wird einen Beitrag dazu leisten, Tabus rund um das Thema Sexualität zu brechen, wichtige Diskurse zu initiieren und letztlich die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern." Bei den Freien Wählern sieht man das ganz anders: "Es ist keine kommunale Aufgabe, ein Porno-Festival zu fördern."

Ein Blick in das nächste Programmheft (noch nicht erschienen) des Festivals dürfte Aufschluss darüber geben, wofür die Stuttgarter nun tatsächlich 30.000 Euro hinlegen.

Verwendete Quellen
  • facebook.com Beitrag von Frank Nopper
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