Fahrer wollte Sohn helfen Auf Bahnübergang geparkt – Zug prallt mit Auto zusammen
Ein Mann stellt sein Auto auf einem Bahnübergang ab. Offenbar, weil er einem Familienmitglied helfen will. Es kommt zum Zusammenstoß mit einem Zug.
"Einen nicht alltäglichen Bahnunfall musste die Polizei Konstanz am Dienstagabend bearbeiten." So beginnt der Pressebericht des Polizeipräsidiums Konstanz über einen Vorfall, der sich nun auf dem Bahnübergang im Stadtteil Wollmatingen ereignet hat. Ein Zug der Schwarzwaldbahn kollidierte dort mit einem Auto. So etwas kommt natürlich immer mal wieder vor. Doch die Umstände des Zusammenpralls – bei dem wie durch ein Wunder niemand verletzt wurde – sind andere, ungewöhnliche.
Denn das Auto, ein VW Caddy, war nicht etwa bei Rot oder geschlossener Schranke über den Bahnübergang gefahren. Der Fahrer, laut dem "Südkurier" ein 43-jähriger Mann, hatte es zuvor einfach dort abgestellt. Offenbar, weil er im Vorbeifahren eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen wahrgenommen hatte, an der auch sein eigener Sohn beteiligt war. So ergaben es zumindest die polizeilichen Ermittlungen.
Fahrer wollte offenbar Sohn zur Hilfe eilen
Ohne darauf zu achten, dass er sein Fahrzeug auf den Gleisen geparkt hatte, eilte er seinem Sohn zur Hilfe. Mit fatalen Folgen. Die Schranken schlossen sich, die Schwarzwaldbahn näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Dokumentiert ist das alles in einem Video auf X (ehemals Twitter).
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Zu sehen ist der schwarze Caddy auf den Schienen, ein junger Mann rennt kurz vor dem Zusammenprall über den Bahnübergang. Ob er das Auto im letzten Moment noch wegfahren wollte? Unklar. "Bleib da weg", ruft ihm eine Person noch hinterher. Augenblicke später kommt es trotz einer durch den Lokführer eingeleiteten Notbremsung zum Zusammenprall. "Oh mein Gott. Oh mein Gott. Oh mein Gott", schreit eine Frau.
Als sich die Schranken wieder öffnen, steht das Auto nicht mehr dort, wo es zuvor abgestellt worden war. Bilder auf X dokumentieren das ganze Ausmaß des Unfalls. Der Wagen, der von der einen auf die andere Seite des Übergangs geschleudert wurde, ist nur noch Schrott. Der Steuerwagen des Zugs ist an der Front stark beschädigt, auch eine Ampelanlage wurde in Mitleidenschaft gezogen. Auf rund 70.000 Euro beziffert die Polizei den entstandenen Schaden.
Eine unbeteiligte Person verletzt
Der Lokführer, die etwa 80 Insassen sowie umstehende Personen blieben allesamt unverletzt. Erst rund 300 Meter nach dem Unfallort kam die Bahn zum Stehen. Einzig ein Passant, welcher sich unabhängig von dem Unfall verletzt hatte, musste durch den Rettungsdienst behandelt werden, teilte die Feuerwehr Konstanz mit.
Die Passagiere wurden evakuiert und mit einem Gelenkbus der Stadtwerke Konstanz zum Hauptbahnhof gebracht. Weil auch Betriebsflüssigkeit aus dem Auto in das Erdreich gelangt war, wurde die untere Wasserbehörde zur weiteren Klärung angefordert. Wegen des Unfalls war die Bahnstrecke zwischen Konstanz und Singen vorübergehend gesperrt.
- Pressebericht des Polizeipräsidiums Konstanz vom 31. Oktober 2023
- Pressemitteilung der Feuerwehr Konstanz vom 31. Oktober 2023
- twitter.com: Beiträge von @lokfuehrer_tim
- suedkurier.de: "Schwarzwaldbahn zerschmettert verlassenen Caddy auf Bahnübergang – Video zeigt den Aufprall!"