Nahe Bodensee Eingang zu unerforschter Steinzeithöhle entdeckt
Es ist ein extrem seltener Fund: Im Kreis Konstanz haben Forscher eine Höhle aus der Altsteinzeit entdeckt. Sie ist rund 16.000 Jahre alt.
Im Brudertal bei Engen (Kreis Konstanz) haben Experten bisher nahezu unerforschte altsteinzeitlichen Höhlengänge entdeckt. Wie das Landesdenkmalamt in Stuttgart am Mittwoch mitteilte, wurde die Höhle bereits 1978 bei Sprengarbeiten im Zusammenhang mit der Verlegung eines Abwasserkanals durch den Eiszeitpark gefunden. Allerdings haben sich Archäologinnen und Archäologen erst jetzt deren Erforschung angenommen.
Ein solcher Fund sei in der Altsteinzeitforschung äußerst selten und biete die Möglichkeit, wichtige Fragen zum Verhalten späteiszeitlicher Jäger und Sammler zu beantworten, hieß es in der Mitteilung des Landesdenkmalamtes. Neben wenigen eiszeitlichen Steinwerkzeugen seien dort vor allem Tierknochenreste gefunden worden.
Heidelberger Forscher untersuchen Höhle
Im April führte die Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt geophysikalische Untersuchungen durch, um den Verlauf der Höhle weiterzuverfolgen. Es gelang den Experten, einen Hohlraum zu lokalisieren und später den Zugang zu erreichen. Archäologinnen und Archäologen vermuten, dass die Höhle ausschließlich eiszeitlichen Menschen als Aufenthaltsort diente.
Das Brudertal ist durch den Fundplatz Petersfels bekannt. Dieser enthielt ungewöhnlich reiche archäologische Funde aus der Zeit von vor rund 16.000 Jahren und ist vor allem durch die aus Gagat gefertigten Frauenfiguren ein Begriff.
- Nachrichtenagentur dpa