Mit Sandalen auf gesperrtem Weg Wanderer mit Babys und Kindern von Tiroler Berg gerettet
Großer Rettungseinsatz in den Tiroler Alpen: Fünf Erwachsene und vier Kinder mussten per Hubschrauber von einem Berg gerettet werden. Auch zwei Babys waren darunter.
Eine deutsche Urlaubergruppe mit vier Kindern hat bei einer Wanderung in Tirol eine gesperrte Abkürzung gewählt – und dadurch einen aufwendigen Rettungseinsatz ausgelöst. Wie ein Sprecher der österreichischen Polizei am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte, stammen die unverletzt geborgenen Wanderer unter anderem aus Tübingen, Hildesheim und München.
Die fünf Erwachsenen wollten laut Mitteilung der Polizei am Sonntag mit zwei Kindern im Grundschulalter und zwei Babys in Bauchtragtaschen – elf und 14 Monate alt – über einen als schwierig markierten Weg zu einem See gelangen. Der tatsächliche Weg befand sich rund 20 Meter über diesem, wie die Behörde schreibt.
Retter schneiden Weg mit Motorsägen frei
Laut Polizei verließen sie den Pfad jedoch nach wenigen Metern und nahmen eine Abkürzung, die mit Bändern und einer Hinweistafel als gesperrt markiert war. Als ihnen auf dieser alternativen Route nach rund 1,5 Kilometern Wanderung umgestürzte Bäume den Weg versperrten, stiegen sie über einen 35 Grad steilen Hang ab. Dort gerieten sie in Gelände mit Felsbrocken und Dickicht. Schließlich setzten die Urlauber gegen 18.25 Uhr einen Notruf ab.
Zwei Erwachsene und zwei Kinder wurden mit einem Hubschrauber geborgen. Der Rest der Gruppe wurde von Bergrettern ins Tal gelotst, wobei der Weg mit Motorsägen freigeschnitten werden musste. Laut dem Leiter der Bergrettung in Oetz, Florian Falkner, trugen zwei Mitglieder der Gruppe Sandalen. In dem Gelände, in dem sich die Urlauber verlaufen hatten, sei es zuletzt zu Fels- und Baumstürzen gekommen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- polizei.gv.at: Mitteilung der Landespolizeidirektion Tirol
- facebook.com: Beitrag der Bergrettung Oetz vom 31. Juli 2023