Wirbel in Baden-Württemberg Rätsel um mysteriösen grünen Laser: Das ist der wahre Grund
Was ist denn da am Himmel zu sehen? Rätselhafte grüne Laserstrahlen am Nachthimmel elektrisieren Menschen rund um Stuttgart. Was dahinter steckt.
Sind die Aliens in Baden-Württemberg gelandet? Nein. Auch wenn einige Baden-Württemberger dies vielleicht – ob ernst gemeint oder nicht – vermutet hatten. Denn bei dem mysteriösen grünen Lichtstrahl, der am Abend über der Region rund um Stuttgart zu sehen war und zu zahlreichen Spekulationen im Netz geführt hatte, handelt es sich nicht etwa um ein Ufo oder einen NASA-Satelliten, wie auch in einer älteren Fassung dieses Artikels spekuliert wurde, sondern um einen Test für eine Art riesiger Geburtstagskerze.
"Wir mussten schauen, ob alles funktioniert", sagte ein Sprecher der Firma Trumpf mit Sitz in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg). Die Polizei Ludwigsburg berichtete von mehreren Anfragen besorgter Bürger.
Der Laserhersteller Trumpf plant von diesem Mittwoch an bis Sonntag eine Laserlichtaktion zum 100. Firmenjubiläum. Dabei soll die nach Unternehmensangaben "längste Geburtstagskerze der Welt" jeweils von Sonnenuntergang bis kurz nach Mitternacht leuchten – "sofern es nicht regnet", sagte der Sprecher.
Polizei Ludwigsburg war über Vorfall informiert
Für den erfolgreichen Testlauf am späten Montagabend hatte die Firma die Polizei in Ditzingen sowie die zuständigen Behörden informiert, um sicherzustellen, dass das Licht keine Gefahr für den Luftraum darstellt. Verschiedene Leistungsstufen des Lasers seien für etwa 35 Minuten getestet worden. Auf voller Leistung habe man den Laserstrahl etwa 2 Minuten lang laufen lassen. "Es ist schon ein schönes grünes Licht", sagte der Trumpf-Sprecher.
Der Strahl hat eine Höhe von zehn Kilometern und sei bei gutem Wetter im Umkreis von 80 Kilometern zu sehen. Beim Testlauf am Montagabend mit bewölktem Nachthimmel sei er im Umkreis von etwa 30 Kilometern zu sehen gewesen.
Zugegeben: Eine etwas schnöde Erklärung für das Schauspiel, das sich den Menschen zwischen Stuttgart und Ludwigsburg am Abend geboten hatte. Die Aufnahmen aus Baden-Württemberg ähneln tatsächlich Spuren, die zuvor von einem Nasa-Satelliten hinterlassen wurden. In diesem Fall stehen die Lichterscheinungen jedoch in keinem Zusammenhang damit.
Genehmigung vom Regierungspräsidium Stuttgart erteilt
Die Aktion war nach Angaben des Sprechers vom Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt worden. Der Flugverkehr sei davon nicht betroffen, da der Laser als Hindernis angezeigt werde. Sollte dennoch ein Flugzeug oder ein Hubschrauber in die Nähe kommen, werde der Laser frühzeitig abgeschaltet. Und: "Vögel umfliegen den Laser wie eine Laterne", sagte der Trumpf-Sprecher. Der Naturschutzbund Baden-Württemberg wollte sich auf Anfrage zu der Thematik zunächst nicht äußern. Eine Sprecherin sagte, der Verband habe noch zu wenig Informationen.
Zwar handele es sich um einen starken Laser, mit dem man Metall schneiden könne, sagte der Unternehmenssprecher weiter. Jedoch sei dieser absolut ungefährlich, da er auf dem Gelände des Unternehmens stehe und sehr viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden seien. Für den Testlauf am späten Montagabend sei die Polizei in Ditzingen vorgewarnt gewesen. Der Polizeisprecher sagte, die Polizei prüfe, ob sie das Thema in den nächsten Tagen proaktiv angehen müsse.
Das Regierungspräsidium Stuttgart teilte auf Anfrage mit, dass der Einsatz luftrechtlich genehmigt worden sei. Solange die Anlage in Betrieb sei, müssten die Verantwortlichen telefonisch erreichbar sein, um die Anlage auf Anforderung der Polizei sofort abschalten zu können. Zudem sei die Anlage so zu betreiben, "dass keine Personen und Luftfahrzeuge geblendet sowie umliegende Gebäude und die freie Landschaft außerhalb der besiedelten Bereiche nicht angestrahlt werden". Außerden müsse sichergestellt werden, dass Arbeitnehmer nicht gefährdet werden.
Weitere Aktionen von Mittwoch bis Sonntag geplant
Das Unternehmen plant von diesem Mittwoch an bis Sonntag eine Laserlichtaktion. Dabei soll die nach Unternehmensangaben "längste Geburtstagskerze der Welt" jeweils von Sonnenuntergang bis kurz nach Mitternacht leuchten - "sofern es nicht regnet", sagte der Sprecher. Der Strahl habe eine Höhe von zehn Kilometern und sei bei gutem Wetter im Umkreis von 80 Kilometern zu sehen. Der Laser sei besonders energieeffizient, hieß es laut Mitteilung. Ihn eine Stunde zu betreiben, verbrauche etwa so viel Energie wie die Fahrt mit einem durchschnittlichen Elektroauto von Stuttgart nach Karlsruhe.
Beim Testlauf am Montagabend mit bewölktem Nachthimmel sei er im Umkreis von etwa 30 Kilometern zu sehen gewesen. Verschiedene Leistungen des Lasers seien für etwa 35 Minuten getestet worden. Auf voller Leistung habe man den Laserstrahl etwa 2 Minuten lang laufen lassen. "Es ist schon ein schönes grünes Licht", sagte der Trumpf-Sprecher.
Showlaser zählten nicht zum Kerngeschäft von Trumpf, teilte das Unternehmen mit. Trumpf liefere Laser zum Beispiel an Industrieunternehmen aus der Halbleiterbranche. Ende Juni beschäftigte Trumpf rund 17.900 Menschen. Der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr, das Ende Juni endete, lag bei 5,4 Milliarden Euro. Zum Ergebnis machte das Unternehmen noch keine Angaben. Bei den Bestellungen gab es zuletzt einen Rückgang.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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- Telefonat mit den Lagediensten der Polizeipräsidien Stuttgart und Ludwigsburg