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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sebastian Krumbiegel Prinzen-Sänger lehnt Friedenspreis ab
Eine Leonberger NGO wollte Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel mit dem Löwenherz-Friedenspreis auszeichnen. Doch der lehnt ab. Wegen Gabriele Krone-Schmalz?
Gemeinsam mit Gabriele Krone-Schmalz sollte Sebastian Krumbiegel den Löwenherz-Friedenspreis der Leonberer NGO Human Projects erhalten. Doch der Frontmann der Prinzen lehnt die Auszeichnung ab. "Nach langem Abwägen habe ich beschlossen, den Löwenherz-Friedenspreis 2023 nicht anzunehmen, weil ich mit der Meinung einiger der Beteiligten zum Ukraine-Krieg und dessen Ursachen nicht übereinstimme", teilte er auf Twitter mit.
"Natürlich weiß ich, dass Putin der Aggressor ist, da gibt es doch gar keine Frage", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Als er sich näher mit den anderen Beteiligten der Preisverleihung beschäftigt hatte, habe er angefangen zu zweifeln, so Krumbiegel. "Ich habe deswegen so lange gezögert, weil ich eigentlich davon überzeugt bin, dass wir miteinander reden müssen, wenn wir unterschiedliche Meinungen haben." Vor allem in Kriegszeiten müsse man sich aber klar positionieren und keine Zweifel darüber aufkommen lassen, auf welcher Seite der Barrikade man stehe.
Offen ließ Krumbiegel dabei, wen er konkret mit diesen Beteiligten meint. Mutmaßlich spielt er damit auch auf Gabriele Krone-Schmalz an. Die Autorin und ehemalige ARD-Korrespondentin in Moskau hat sich in den vergangenen Monaten immer wieder mit Halbwahrheiten zum Ukraine-Krieg geäußert. Experten wie der Tübinger Osteuropa-Experte Prof. Klaus Gestwa warfen ihr daraufhin vor, "Kremlpropaganda" zu verbreiten.
Scharfe Kritik an Gabriele Krone-Schmalz
Gestwas Bewertung zu der einstigen Moskau-Korrespondentin der ARD: "Ihre Verurteilung Putins und des russischen Angriffskriegs ist nur vorgeschoben; eine klare Distanzierung von diesem imperialen Eroberungskrieg und ehrliche Empathie für die überfallene sowie schwer verwundete Ukraine kann ich weiterhin nicht erkennen."
Auch Eugen Drewermann, den angekündigten Laudator, sehen diese kritisch. "Drewermann wie Krone-Schmalz stehen ganz eindeutig auf der Seite des Kremls und verbreiten offensiv Kreml-Narrative", schrieb etwa der Historiker und Publizist Ilko-Sascha Kowalczuk auf Twitter.
NGO aus Leonberg bei Stuttgart
Der Löwenherz-Friedenspreis wird von der NGO Human Projects aus Leonberg bei Stuttgart vergeben. Bisherige Preisträger sind unter anderen Michail Gorbatschow, der Dalai Lama und die Klimaaktivistengruppe Fridays for Future. Krumbiegel sollte ausgezeichnet werden, weil er sich in herausragender Weise um Frieden und Versöhnung verdient gemacht habe. Die Verleihung war für den 19. November in Leipzig geplant.
Der Geschäftsführer von Human Projects, Karsten Enz, wollte sich am Dienstag nicht zu Krumbiegels Entscheidung äußern. Er wolle sich zunächst intern austauschen, erklärte er auf Anfrage.
- Eigene Recherche
- Sebastian Krumbiegel auf Twitter
- Ilko-Sascha Kowalczuk auf Twitter
- Schriftliche Anfrage an Sebastian Krumbiegel
- Schriftliche Anfrage an Klaus Gestwa, Universität Tübingen