Bürgermeister entsetzt Feuerwehrleute skandieren rechte Parolen
Mitten in der Nacht schallten in Leonberg bei Stuttgart rechte Parolen aus einem Lautsprecher eines Feuerwehrautos. Die Polizei ermittelt, der Bürgermeister ist entsetzt.
Über den Lautsprecher eines Feuerwehrfahrzeugs sollen Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Leonberg (Kreis Böblingen) bei Stuttgart rechtsradikale Parolen verbreitet haben. Die Aufregung vor Ort ist groß, auch der Bürgermeister meldet sich zu Wort.
Die fünf Männer im Alter von 23 bis 36 Jahren waren laut einem Polizeibericht in der Nacht zum Samstag in Leonberg unterwegs, als mehrere Anwohner die Rufe aus dem Wagen hörten und den Vorfall meldeten. Bei dem 25-jährigen Fahrer wurden demnach anschließend 0,8 Promille festgestellt.
Mutmaßlich waren die Männer auf dem Heimweg von einer Veranstaltung. Ob die weiteren Insassen jedoch auch betrunken waren, war noch unklar. Gegen die Verdächtigen wird nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt.
Oberbürgermeister Cohn: "Tragisch und erschreckend"
Martin Georg Cohn (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Leonberg, äußerte sich bestürzt über den Vorfall. "Im Namen der Stadt Leonberg, aber auch persönlich, distanziere ich mich in aller Deutlichkeit von dieser rechtsradikalen Tat. Gleichberechtigung, Respekt und Achtung für alle Menschen sind Werte, die unsere Gesellschaft insbesondere und auch gerade in der aktuell schwierigen Zeit benötigt. Mit diesem Vorfall wurden diese Werte mit Füßen getreten", hieß es einer Mitteilung.
Die fünf Männer seien vom Dienst suspendiert worden. "Dass gerade ehrenamtliche Feuerwehrmänner, denen ihre Verantwortung für die Sicherheit unserer Gesellschaft besonders bewusst sein sollte, solche Parolen ausrufen, ist nicht nur tragisch, sondern vor allem erschreckend", so Cohn weiter, der außerdem eine intensive Aufklärung versprach.
- Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg vom 17. Juli 2023
- leonberg.de: "Oberbürgermeister Cohn verurteilt rechtsradikale Parolen von Feuerwehrmännern"