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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Absage bei Rock am Ring Skandalband Pantera darf jetzt in Stuttgart auftreten
Pantera spielt in Stuttgart und Dresden. Dabei hatte der Veranstalter die Auftritte der Skandalband bei Rock am Ring und Rock im Park noch medienwirksam abgesagt.
Groß war im vergangenen Winter die Aufregung um die angekündigten Auftritte der Skandalband Pantera bei Rock am Ring und Rock im Park. Am Ende einer langen Debatte um die mutmaßliche rechte Gesinnung der Band stand die öffentlichkeitswirksame Absage durch den Veranstalter Dreamhaus.
Doch die dürfte die Band selbst tatsächlich kaum schmerzen. Schließlich hat der Veranstalter inzwischen Ersatz für die ausgefallenen Auftritte bei Deutschlands größten Zwillingsfestivals gefunden: So gastiert die Metalband am Freitag, 2. Juni, in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle und am Samstag, 3. Juni, im Alten Schlachthof Dresden. Tickets kosten rund 90 Euro aufwärts.
Pantera-Veranstalter lässt Presseanfrage unbeantwortet
Während in Dresden allerdings der Alte Schlachthof mit Platz für nur rund 2.000 Besucher herhalten muss – das Konzert wurde von der Messe Dresden dorthin verlegt –, spielen Pantera in Stuttgart in der größten Konzerthalle der Stadt: der Schleyer-Halle mit bis zu 15.500 Plätzen. Freilich, nur ein kleines Trostpflaster für die Band im Vergleich zu den 90.000 Rock-am-Ring- und den 75.000 Rock-im-Park-Besuchern.
Auf eine schriftliche Anfrage von t-online vom vergangenen Dienstag, 16. Mai, mit insgesamt sieben Fragen hat die Konzertagentur bislang nicht geantwortet. Unter anderem wollte t-online wissen, ob es sich bei den beiden Konzerten um Ersatzauftritte für die ausgefallenen Festivaltermine handelt und wie ernst man in dem Zusammenhang die von Dreamhaus angekündigte Auseinandersetzung mit der Kritik von Fans und Kulturbranche nehmen könne, die im Zusammenhang mit der Festival-Absage zuvor verkündet worden war.
Warum die ganze Aufregung um Pantera?
Zum Hintergrund: Der Sänger der US-Band, Phil Anselmo, soll sich 2016 auf einer Bühne rassistisch geäußert und den Hitlergruß gezeigt haben. Außerdem soll er "White Power" gerufen haben, ein Code der Neonaziszene. Ein Video davon machte im Internet die Runde. Anselmo entschuldigte sich später dafür.
Zahlreiche andere Bands aus dem Aufgebot von Rock am Ring und Rock im Park äußerten sich kritisch zum Booking der US-Band, darunter auch Die Toten Hosen. Schließlich knickte Dreamhaus ein: Nach intensiven Gespräch mit Künstlern, Partnern und Festivalfans habe man sich entschlossen, die Band aus dem Programm zu nehmen, hieß es am 23. Januar. Die bei Instagram und Twitter veröffentlichten Statements wurden zwischenzeitlich allerdings wieder gelöscht.
- Eigene Recherchen
- Schriftliche Anfrage bei Dreamhaus