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Verdi-Warnstreik legt Südwesten lahm – Fern- und Nahverkehr betroffen


Fern- und Nahverkehr betroffen
Verdi-Warnstreik legt Baden-Württemberg lahm

Von dpa
23.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Straßenbahnschienen laufen ins Leere (Symbolbild): Ähnlich viel dürfte auf den Gleisen Baden-Württembergs am Montag während des großen Streiks los sein.Vergrößern des Bildes
Straßenbahnschienen laufen ins Leere (Symbolbild): Ähnlich viel dürfte auf den Gleisen Baden-Württembergs am Montag während des großen Streiks los sein. (Quelle: Uli Deck/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Schlechte Nachrichten für Pendler und Reisende: Sie müssen sich am kommenden Montag auch in Baden-Württemberg auf massive Einschränkungen einstellen.

Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi am kommenden Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Wie die zwei Gewerkschaften am Donnerstag mitteilten, sind unter anderem der Fern-, Regional- und Nahverkehr, Flughäfen und die Autobahngesellschaft betroffen.

Im Südwesten rechnen die Gewerkschaften damit, dass ein Großteil des Nah- und Fernverkehrs auf der Schiene, auf der Straße, in der Luft und auf dem Wasser zum Erliegen kommt. Betroffen sind demzufolge der kommunale Nahverkehr in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Mannheim, Esslingen, Ulm und Heilbronn.

Auch die Fern- und Regionalzüge sowie die S-Bahnen der Deutschen Bahn und weiterer Eisenbahn-Unternehmen sollen nicht fahren. Allein davon dürften im Land Hunderttausende Menschen betroffen sein.

Auch am Stuttgarter Flughafen wird wieder gestreikt

Zu weiteren Arbeitsniederlegungen haben die Gewerkschaften zudem bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und am Stuttgarter Flughafen aufgerufen. Am Airport der Landeshauptstadt sollen demnach sowohl die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die der Bodenverkehrsdienste sowie das Sicherheitspersonal streiken.

Ob es unter diesen Umständen überhaupt einen regulären Flugbetrieb geben kann, wird nach Angaben einer Airport-Sprecherin noch geprüft. Welche Folgen der Ausstand bei der Autobahngesellschaft haben könnte, war zunächst noch nicht klar.

"Wir organisieren am Montag den maximalen Druck auf die Arbeitgeber", sagte Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross. "Mit der gemeinsamen Kraft aus mehreren Tarifrunden bilden wir eine breite Streikbewegung, um Beschäftigte vor den Folgen der Inflationskrise zu schützen." Die ganztägige Streikaktion soll in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 0 Uhr beginnen und dann um 24 Uhr enden.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn

Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Der angestrebte Abschluss soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.

Die Arbeitgeber hatten Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Von diesen Verhandlungen sind bundesweit rund 2,5 Millionen Menschen betroffen. Bei den Südwest-Kommunen waren dem Statistischen Landesamt zufolge zuletzt 236.000 Tarifbeschäftigte angestellt.

Konflikt schwelt seit mehreren Wochen

Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro in Aussicht gestellt.

Bereits seit Wochen bekommen die Menschen im Südwesten die Folgen der Tarifkonflikte zu spüren. In dieser Woche wurde bislang an jedem Tag gestreikt. Allein am Mittwoch gingen rund 16.000 Menschen für mehr Geld auf die Straße. Betroffen waren unter anderem der Nahverkehr, Kitas, Bürgerbüros, Bäder und Stationen in Kliniken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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