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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Schüssen auf FDP-Politiker Terrorisiert ein Serientäter die Region Stuttgart?
Treibt im Großraum Stuttgart ein Serientäter sein Unwesen? Die Polizei sucht mit Hochdruck nach dem oder den unbekannten Schützen – hält sich jedoch bedeckt.
Zum wiederholten Mal fallen in der Region Stuttgart Schüsse, zum wiederholten Mal werden Menschen verletzt, drei von ihnen sogar schwer. Nach dem Angriff auf einen FDP-Politiker in Hattenhofen im Landkreis Göppingen und Schüssen auf einen Mann in Stuttgart ist die Sorge in der Bevölkerung groß: Treibt hier ein Serientäter sein Unwesen?
Seit Ende Februar schon untersucht eine Expertenkommission genau diesen Verdacht: Die Staatsanwaltschaften Stuttgart und Ulm haben sich mit Ermittlern der Polizeipräsidien Reutlingen, Stuttgart und Ulm sowie des Landeskriminalamts Baden-Württemberg zusammengeschlossen und untersuchen mehrere Schüsse auf Opfer im Filstal und in der Region Stuttgart.
Vier Schießereien allein in einem Stuttgarter Stadtteil
Erst am Freitagabend war in Stuttgart-Zuffenhausen ein Mann vor einer Shisha-Bar angeschossen worden. Das Opfer wurde schwer verletzt, bislang fehlt von den Tätern jede Spur. Inzwischen hat die Polizei eine 30-köpfige Sonderkommission eingerichtet. Die Spurensicherung sei abgeschlossen, jetzt würden die Erkenntnisse ausgewertet, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Stuttgart auf Nachfrage von t-online mit.
Bemerkenswert ist auch die Häufung von Schießereien in dem mit knapp 40.000 Einwohner drittgrößten Stadtteil Stuttgarts: In den letzten Monaten ist es bereits die vierte ähnlich gelagerte Tat. Schon im Juli, im August und im Dezember wurden in Zuffenhausen Männer auf offener Straße angeschossen. Zu dem Täter oder den Tätern ist bislang nicht viel bekannt, die Polizei hält sich bedeckt – "aus ermittlungstaktischen Gründen", wie es heißt.
Was die Taten von den Angriffen in Hattenhofen unterscheidet
Klar ist aber bislang: Die Schüsse wurden allesamt auf offener Straße abgegeben. Wie die Schüsse im Februar auch. Damals waren unter anderem in Plochingen, Ostfildern und Reichenbach an der Fils (alle Kreis Esslingen) sowie in Eislingen an der Fils (Kreis Göppingen) einzelne Menschen von Unbekannten angeschossen und schwer verletzt worden.
Das unterscheide die Taten laut einem Sprecher der Stuttgarter Polizei von dem aktuellen Angriff auf den FDP-Politiker in Hattenhofen (Kreis Göppingen): Hier sei das 65-jährige Opfer in seinem Wohnhaus und durch ein Fenster hindurch angegriffen worden. Gegenüber "Bild" erklärte ein Ermittler des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, dass derzeit keine Anhaltspunkte bestünden, "dass die Tat in Hattenhofen im Zusammenhang mit den jüngsten Schüssen im Großraum Stuttgart steht". Er sagte: "Wir schließen es nach jetzigem Ermittlungsstand eher aus."
Dennoch werde in alle Richtungen ermittelt. Auch ein möglicher Zusammenhang sei Gegenstand der Ermittlungen, so der Beamte weiter. Unter anderem würden die Projektile der Waffen und mögliche Fingerabdrücke abgeglichen sowie die entsprechenden Mobilfunkdaten gesichert.
Auffällige Häufung von Schusswaffengebrauch im Filstal
Eine Serie von Gewalttaten ereignete sich im Februar an verschiedenen Orten im Filstal. Am Mittwoch, 15. Februar, hörten Zeugen Schüsse in der Parksiedlung in Ostfildern. Die Polizei fand nur noch Projektile und Blutspuren am Tatort – selbst der eingesetzte Hubschrauber fand weder Opfer noch Täter oder Tatverdächtige
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Am Freitag, 24. Februar, wurde eine junge Frau in Eislingen an der Fils angeschossen und schwer verletzt. In Donzdorf hörte etwa eine Stunde später ein Zeuge einen Schuss. Nur einen Tag später wurde in Plochingen der 66-jährige Wirt einer Gaststätte angeschossen, als er auf zwei maskierte Personen traf, die möglicherweise zuvor bereits die Scheibe eines Friseursalons zerstört hatten. In derselben Nacht wurde auch die Scheibe eines Friseursalons im nahen Reichenbach an der Fils beschädigt.
Die Polizei hatte daraufhin eine Ermittlungskooperation gegründet. Diese habe den Tätern bislang jedenfalls noch nicht entscheidend auf die Schliche kommen können. Man arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung der Fälle, heißt es weiter. Bis es so weit ist, bleiben die Sorgen der Bevölkerung im Filstal und in der Region Stuttgart.
- Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Stuttgart
- Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Reutlingen
- Telefonat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ulm
- presseportal.de: Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Ulm und der Polizei Ulm vom 20. März 2023
- presseportal.de: Mitteilung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg vom 28. Februar 2023
- bild.de: "Sein Kollege: "Es war ein gezielter Mordanschlag""